AMTS im Krankenhaus
48. Wissenschaftlicher Kongress des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e. V., Berlin
Unter dem Motto „Unsere Kernkompetenz: AMTS – Arzneimitteltherapiesicherheit im Krankenhaus“ fand der diesjährige ADKA-Kongress vom 4. bis 6. Mai in Nürnberg statt. Mehr als 1100 Teilnehmer nutzten die drei Tage zur Fortbildung und zum kollegialen Austausch. Drei Keynote-Lectures, zahlreiche Seminare und Workshops füllten das Kongressmotto mit Leben. 78 Poster sowie eine große Industrieausstellung und Satellitensymposien rundeten das Programm ab.
Krankenhauspharmazie 2023;44:232–4.
Preisverleihungen anlässlich des ADKA-Kongresses 2023
Im Rahmen des ADKA-Kongresses 2023 in Nürnberg wurden zahlreiche Arbeiten aus deutschen Krankenhausapotheken mit Preisen ausgezeichnet. Der Innovationspreis wurde geteilt und ging nach Hamburg für eine Arbeit zum 3D-Druck von Tabletten und nach Heidelberg für ein Projekt zur Verbesserung des perioperativen Medikationsmanagements. Die beste Doktorarbeit kam ebenfalls aus Hamburg. Zudem wurden eine Diplomarbeit ausgezeichnet und drei Posterpreise in den Kategorien „Wissenschaft“ und „Praxis“ vergeben. Über den Autorenpreis der Krankenhauspharmazie durfte sich ein Autoren-Duo freuen. Die besten Ausbildungsapotheken im Bereich Krankenhaus kamen in diesem Jahr aus Hamburg, Minden und Chemnitz.
Krankenhauspharmazie 2023;44:235–8.
„Ein historischer Moment“
Bericht von der ADKA-Mitgliederversammlung am 5. Mai 2023, Nürnberg
Ein zentraler Tagesordnungspunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung war die Verabschiedung der ADKA-Organisationsreform, die das Präsidium in den vergangenen Monaten mit dem Votum der letztjährigen Mitgliederversammlung vorbereitet hatte. Neben dem ADKA e. V., der als ideeller Kernverein weiter besteht, gibt es zukünftig die ADKA Akademie für Krankenhauspharmazie gGmbH und die ADKA Service GmbH. Im Rahmen des Präsdidialzyklus übernahm Kim Green von Dr. Thomas Vorwerk das Amt des Präsidenten. Zum 1. Vizepräsidenten wurde Dr. Jochen Schnurrer gewählt.
Krankenhauspharmazie 2023;44:239–44
Geschlechtersensible Ansprache in unserem Verband
Die Krankenhausapotheke ist ein vorrangig weiblich besetztes Arbeitsumfeld, was sich auch in der Zusammensetzung der Mitglieder des Bundesverbands deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e. V. zeigt: Mehr als 70 % der Mitglieder sind weiblich. Gleichzeitig spiegelt sich jedoch dieses Geschlechterverhältnis nicht in der Besetzung von Führungspositionen im Verband wider. Dass diese Diskrepanz auch mit dem Sprachgebrauch zusammenhängen kann, beleuchtet dieser Artikel der Projektgruppe zur gleichberechtigten Ansprache aller Geschlechter in der ADKA e. V. Die Projektgruppe möchte die ADKA-Mitglieder damit auch über die Erkenntnisse aus der Projektarbeit informieren und den Diskurs um eine geschlechtersensible Sprache versachlichen.
Schlüsselwörter: gleichberechtigte Ansprache, Gender, Projektgruppe, Leitfaden, Sprache, ADKA
Krankenhauspharmazie 2023;44:245–51.
Mehr AMTS an der Schnittstelle von Medizin und Pharmazie
10 Jahre Stiftung Patient & Klinische Pharmazie
Einmal täglich oder einmal wöchentlich? Eine Fehlentscheidung kann verheerend sein. Und das ist kein Einzelfall. Die Zahl der Medikationsfehler steigt stetig. Dabei ließe sich ein erheblicher Teil vermeiden, zum Nutzen der Patientensicherheit. Die Stiftung „Patient & Klinische Pharmazie“, hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt die Arzneimitteltherapiesicherheit für den einzelnen Patienten zu verbessern, durch Unterstützung entsprechender Forschungsarbeiten und der Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis. 2013 startete die Stiftung mit dem Promotionsprogramm Klinische Pharmazie am LMU-Klinikum in München. Zum zehnjährigen Jubiläum kann sie nun auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken, in der junge Forscher wegweisende Projekte auf den Weg brachten und einige Preise einholen konnten. Zu Recht, wie die praxisrelevanten Forschungsarbeiten beim Festakt in München deutlich machten.
Krankenhauspharmazie 2023;44:252–4.
Übertragungsfehler sind allseits bekannt, passieren dennoch immer wieder …
Immer noch werden in vielen Krankenhäusern handschriftlich Arzneimittelverordnungen vorgenommen. Wenn ein Verordnungsblatt (Kardex®) vollgeschrieben ist oder ein Patient verlegt wird, muss die aktuelle Medikation auf ein neues Verordnungsblatt handschriftlich übertragen werden. Hierbei kommt es immer wieder zu Fehlern.
Pulmonale arterielle Hypertonie
Sotatercept in Phase III erfolgreich
Die pulmonale arterielle Hypertonie ist eine schwerwiegende Erkrankung mit schlechter Prognose. Neben Sauerstoff und Diuretika zur Symptomlinderung kommen verschiedene gefäßerweiternde Wirkstoffe zum Einsatz. Dennoch sind die Morbidität und Mortalität der Patienten hoch. Neue Hoffnung ruht nun auf Sotatercept, das ein innovatives Wirkprinzip besitzt und sich in einer kürzlich publizierten Phase-III-Studie als effektiv und sicher erwiesen hat.
Delir
Haloperidol bietet keinen Vorteil bei Patienten auf Intensivstationen
Etwa 30 bis 50 % der Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden, sind von einem Delir betroffen. Um diesen Zustand zu behandeln, wird häufig das klassische Antipsychotikum Haloperidol eingesetzt. Der Einsatz dieses Wirkstoffs wird in Leitlinien bisher nicht empfohlen, da Nachweise über die Wirksamkeit fehlen.
Akuter ischämischer Schlaganfall
Zusätzliches Argatroban ohne Nutzen
In der Schlaganfall-Behandlung gilt „Time is brain“, um das Risiko für bleibende Behinderungen so gering wie möglich zu halten. Eine chinesische Studie hat untersucht, ob sich das neurologische Behandlungsergebnis verbessert, wenn Alteplase, das in Deutschland zu den Standardmedikamenten beim akuten Schlaganfall zählt, mit Argatroban kombiniert wird.
Infektion der unteren Atemwege
Wem hilft eine Antibiotikatherapie?
Infektionen der unteren Atemwege werden häufig von Viren verursacht. Dennoch werden zur Behandlung häufig Antibiotika eingesetzt, was die Entstehung von Resistenzen begünstigt. Um Antibiotika effektiver einsetzen zu können, müssen Behandler sicher zwischen Patienten mit bakterieller und viraler Infektion unterscheiden können. Als Biomarker hierfür bietet sich der Procalcitonin-Wert im Blut an.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Nach Sepsis erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse
Eine große retrospektive US-amerikanische Studie legt nahe, dass hospitalisierte Patienten, die eine Sepsis erleiden, später ein höheres kardiovaskuläres Risiko aufweisen.
G-BA-Beschluss