Antibody Drug Conjugates – Teil 1
New Kids on the Block? Nein, aber sie leben derzeit in starkem Maße auf
Antikörper-Toxin-Konjugate sind eine innovative Klasse potenter Antitumortherapeutika zur Behandlung hämatologischer und solider Tumoren. Es handelt sich um komplexe Verbindungen, die einen (mehr oder weniger) selektiven Toxintransport an oder in Tumorzellen bewirken. Dieser Beitrag umfasst die Technologie der Wirkstoffgruppe und die pharmakologischen Aspekte. In einer nachfolgenden Ausgabe der Krankenhauspharmazie werden die Toxizitätsprofile und weitere klinische Aspekte der Wirkstoffgruppe vorgestellt.
Schlüsselwörter: Antikörper-Toxin-Konjugate, Antibody Drug Conjugates, ADC, Toxin, Linker
Krankenhauspharmazie 2025;46:61–72.
English abstract
Antibody Drug Conjugates – New Kids on the Block? No, but they are currently reviving to a greater degree
Antibody-toxin conjugates are an innovative class of potent antitumor therapeutics for the treatment of haematological and solid tumors. They are complex compounds that results in a (more or less) selective toxin transport to or into the tumor cells. This article covers the technology of this class of tumor therapeutics and their pharmacological aspects. In a subsequent issue, the toxicity profiles and other clinical aspects of these agents are presented.
Key words: Antibody Drug Conjugates, ADC, toxin, linker
Künstliche Intelligenz zur Beantwortung klinisch-pharmazeutischer Fragestellungen
Eine longitudinale explorative Analyse am Beispiel von ChatGPT
Die Beantwortung klinisch-pharmazeutischer Fragestellungen ist eine zentrale Tätigkeit von Apothekern im Krankenhaus. Der in vielen Bereichen zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz, vor allem in Form von großen generativen Sprachmodellen und der auf ihnen basierenden Chatbots, wirft die Frage auf, ob diese KI-basierten Modelle zu einer schnellen, effizienten und sicheren Beantwortung klinisch-pharmazeutischer Fragestellungen beitragen und als unterstützendes Werkzeug im Bereich der Arzneimittelinformation herangezogen werden können. Damit das der Fall sein kann, muss sichergestellt werden, dass die Antworten des Sprachprogramms inhaltlich korrekt, für den Patienten sicher und für medizinisches oder pharmazeutisches Personal verständlich und durchführbar sind. Am Beispiel von ChatGPT, einem KI-basierten Chatbot, welcher auf dem generativen Sprachmodell GPT beruht, untersuchten Apotheker des Universitätsklinikums Heidelberg den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Beantwortung klinisch-pharmazeutischer Fragestellungen. Hierfür ließen sie 50 verschiedene Fragen aus dem Klinikalltag mit zwei unterschiedlichen Versionen von ChatGPT beantworten und bewerteten im Anschluss die Antwortqualität hinsichtlich verschiedener Kriterien, den Lernfortschritt des Programms über den Zeitraum von einem Jahr sowie daraus resultierend das Potenzial für einen zukünftigen Einsatz im Bereich der Arzneimittelinformation.
Schlüsselwörter: Künstliche Intelligenz (KI), Arzneimittelinformation, klinisch-pharmazeutische Fragestellungen, Large Language Models, ChatGPT
Krankenhauspharmazie 2025;46:74–9.
English abstract
The use of artificial intelligence in answering clinical pharmaceutical questions – a longitudinal exploratory analysis using ChatGPT as an example
Answering clinical-pharmaceutical questions is a central activity of pharmacists in hospitals. The increasing use of artificial intelligence (AI) in many areas, especially in the form of generative large language models and the chatbots based on them, raises the question of whether these AI-based models can contribute to a quick, efficient and secure answer to clinical-pharmaceutical questions and can be used as a supporting tool in the field of drug information. For this to be the case, it must be ensured that the answers of the language program are correct in content, safe for the patient and understandable and feasible for medical or pharmaceutical staff. Using ChatGPT, a well-known AI-based chatbot based on the generative large language model GPT, pharmacists at Heidelberg University Hospital investigated the use of artificial intelligence in answering clinical-pharmaceutical questions. To do this, they had 50 different questions from everyday clinical practice answered using two different versions of ChatGPT and then evaluated the quality of the answers in terms of different criteria, the learning progress of the program over time and thus the potential for future use in the field of drug information.
Keywords: Artificial Intelligence (AI), drug information, clinical-pharmaceutical questions, large language models, ChatGPT
Telepharmazie in deutschen Krankenhausapotheken
Positionspapier der ADKA
Die Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen eröffnet neue Möglichkeiten für die Erbringung pharmazeutischer Dienstleistungen aus der Krankenhausapotheke heraus, die wesentlich zur Optimierung der Arzneimitteltherapie und damit zur Verbesserung der Behandlung von Patient*innen beitragen können. Telepharmazie ermöglicht es, sowohl dem Fachkräftemangel zu begegnen als auch spezialisierte pharmazeutische Expertise in Versorgungsstrukturen einzubringen, die diese nicht vorhalten können. Um diese Strukturen im deutschen Gesundheitssystem effektiv nutzen zu können, sind spezifische strukturelle und organisatorische Voraussetzungen erforderlich. Ziel dieses Positionspapiers ist es, Anforderungen, Rahmenbedingungen und Standards für die Umsetzung und Implementierung telepharmazeutischer Dienstleistungen durch Krankenhausapotheker*innen in Deutschland im stationären und ambulanten Umfeld sowie sektorenübergreifend zu identifizieren und zu beschreiben. Dabei werden sowohl pharmazeutische als auch technische, rechtliche und infrastrukturelle Aspekte berücksichtigt, um eine fundierte und praktikable Grundlage für die Integration der Telepharmazie in die klinische Praxis zu schaffen.
Schlüsselwörter: Telepharmazie, Telemedizin, pharmazeutische Dienstleistungen, Krankenhauspharmazie
Krankenhauspharmazie 2025;46:80–4.
English abstract
Telepharmacy in German hospital pharmacies – position paper of the German Hospitals Pharmacists (ADKA)
The use of information and communication technologies in healthcare opens up new opportunities for providing pharmaceutical services from hospital pharmacies, which can significantly contribute to optimize drug therapy and thus improve patient treatment. Telepharmacy allows to address the shortage of skilled workers and to bring specialized pharmaceutical expertise into care structures that cannot provide them. Specific structural and organizational requirements are necessary to use these structures effectively in the German healthcare system. This position paper aims to identify and describe requirements, framework conditions, and standards for implementing telepharmaceutical services by hospital pharmacists in Germany in inpatient and outpatient settings and across sectors. Pharmaceutical, technical, legal, and infrastructural aspects are considered to create a sound and practicable basis for integrating telepharmacy into clinical practice.
Keywords: telepharmacy, telemedicine, pharmaceutical services, hospital pharmacy
Zweite gemeinsame Doktorandentagung Klinische Pharmazie
Wissenschaftlicher Austausch sowie Spannung und Spaß beim Pub-Quiz in Hamburg
Am 22. und 23. November 2024 fand in Hamburg die zweite gemeinsame Doktorandentagung Klinische Pharmazie statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der ADKA, der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha e. V.), der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG e. V.), der Arbeitsgruppe der Leitenden Apotheker der Universitätsklinika Deutschlands (LAUD) sowie der Stiftung Patient und Klinische Pharmazie durchgeführt. Doktorand:innen hatten die Möglichkeit, sich fachlich auszutauschen, aktuelle Forschungsprojekte zu präsentieren und sich untereinander zu vernetzen.
Krankenhauspharmazie 2025;46:85-7.
Medikationsfehler
Was liegt in der Medikamentenbox? – Potenzielle Verwechslungsgefahr durch eingeschränkte …
Mirtazapin Schmelztabletten werden von einer Krankenhausapotheke in den Stärken 15 und 30 mg vom selben Hersteller bezogen. Die Beschriftung der Primärverpackung ist so gestaltet, dass bei Trennung der Blisterelemente nicht auf allen Einzelelementen der Wirkstoffname und die Stärke von Mirtazapin aufgedruckt sind. Eine Kontrolle der gestellten Arzneimittel ist dadurch deutlich erschwert bis unmöglich.
Herzinsuffizienz
Wer profitiert am meisten von Finerenon?
Patienten, die unlängst eine Verschlechterung ihrer Herzinsuffizienz erfahren haben, erleiden häufiger ein kardiovaskuläres Ereignis und profitieren in größerem Ausmaß von einer Finerenon-Therapie als Patienten mit länger zurückliegender oder keiner Verschlechterung ihrer Herzinsuffizienz.
Pneumokokken
PCV20-Impfstoff bei Säuglingen ebenso sicher wie PCV13-Vakzine
Eine Serie von vier Dosierungen eines 20-valenten Konjugatimpfstoffs gegen Pneumokokken hat sich bei Säuglingen als ebenso sicher erwiesen wie ein 13-valenter Konjugatimpfstoff. Die meisten lokalen Reaktionen und systemischen Ereignisse waren mild bis mäßig ausgeprägt, vorübergehend und ähnlich in den PCV20- und PCV13-Gruppen.
Autoimmunerkrankungen
Proaktives therapeutisches Drug-Monitoring unter Biologika-Therapie nur eingeschränkt sinnvoll
Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, bestimmten rheumatischen Erkrankungen und Psoriasis kann ein proaktives therapeutisches Drug-Monitoring bei der Behandlung mit bestimmten Biologika manchmal Vorteile bringen. Nach einer neuen Metaanalyse gilt dies allerdings nur für Patienten, die zur Remissionserhaltung mit Infliximab behandelt werden.
Husten bei Kindern
Husten behandeln: Wann und wie?
Auf dem Kongress für Kinder- und Jugendmedizin im Congress Center Rosengarten in Mannheim stand am 21. September das Thema Husten auf der Agenda.
G-BA-Beschluss
Tofersen bei amyotropher Lateralsklerose
Ende April 2024 erfolgte die Zulassung für Tofersen, ein Antisense-Oligonukleotid zur Therapie der amyotrophen Lateralsklerose. Der Zusatznutzen gilt bei Orphan-Drugs durch die Zulassung als belegt. Die Aussagekraft der Studienergebnisse stuft der Gemeinsame Bundesausschuss als Anhaltspunkt ein.