Bauchgefühl
Der Apotheker als Wissensmanager – mehr Sicherheit für Arzt und Patient
9. Kongress für Arzneimittelinformation am 31. Januar und 1. Februar in Köln
Bereits zum neunten Mal fand in diesem Jahr der Kongress für Arzneimittelinformation im Maternushaus in Köln statt, der unter dem Motto „Der Apotheker als Wissensmanager – mehr Sicherheit für Arzt und Patient“ stand. Die etwa 400 Teilnehmer konnten sich in Plenarvorträgen, zahlreichen Workshops sowie der dazugehörigen Poster-Ausstellung rund um das Thema Arzneimittelinformation fortbilden. Themenschwerpunkte in diesem Jahr waren neben neuen Werkzeugen in der Arzneimittelinformation, allen voran die Künstliche Intelligenz, auch konkrete Krankheitsbilder wie Morbus Parkinson oder die Gesundheits- und Risikokommunikation.
Krankenhauspharmazie 2025;46:140–2.
Künstliche Intelligenz, Parkinson und Gesundheitskommunikation
Plenarvorträge beim 9. Kongress für Arzneimittelinformation
Die Plenarvorträge des diesjährigen Kongresses für Arzneimittelinformation drehten sich rund um die Themen Kommunikation und Künstliche Intelligenz. Darüber hinaus stand ein Vortrag über Morbus Parkinson auf der Agenda. Auch auf die Top-Paper-Session, die wieder großen Anklang im Plenum fand, mussten die Kongressteilnehmer nicht verzichten.
Krankenhauspharmazie 2025;46:143–9.
Laborparameter, Anticholinergika und präoperatives Absetzen
Workshops und Kurzvorträge beim 9. Kongress für Arzneimittelinformation
In Kurzvorträgen und Workshops wurden weitere Aspekte der Arzneimittelinformation thematisiert und vertieft. Zentrale Fragen waren beispielsweise, welchen Einfluss konkrete Krankheitsbilder auf die Bestimmung von Laborparameter haben, oder wie die anticholinerge Potenz eines Wirkstoffs bestimmt werden kann. In einem Kurzvortrag wurden aktuelle Empfehlungen zum präoperativen Absetzen von Arzneimitteln erläutert.
Krankenhauspharmazie 2025;46:150–1.
Von Transplantationspatienten bis Orphan-Drugs
Workshops beim 9. Kongress für Arzneimittelinformation
Die diesjährigen Workshops boten eine Bandbreite an spannenden Themen für die Arzneimittelinformation. Thematisiert wurde beispielsweise die pharmazeutische Betreuung von transplantierten Patienten, Kompatibilitätsmanagement bei der intravenösen Gabe sowie das Zulassungsverfahren von Orphan-Drugs.
Krankenhauspharmazie 2025;46:152–6.
Gastrointestinale Motilitätsstörungen bei kritisch kranken Patienten
Präsentation eines Standards zur Pharmakotherapie bei Gastroparese und Darmatonie
Störungen der Magen-Darm-Passage stellen ein häufiges klinisches Erscheinungsbild von kritisch kranken Patienten auf der Intensivstation dar und können einen erheblichen Einfluss auf die Morbidität und Mortalität haben. Die medikamentöse Behandlung der gastrointestinalen Motilitätsstörungen wurde im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mithilfe eines Standards unterstützt. Die Auswahl der Substanzen sollte hinsichtlich des Wirkorts, der Begleiterkrankungen und des Nebenwirkungsprofils fundiert erfolgen.
Schlüsselwörter: Motilitätsstörungen, Intensivstation, Prokinetika, paralytischer Ileus, Laxanzien, Gastroparese
Krankenhauspharmazie 2025;46:157–63. DOI: 10.52777/kph20250001
English abstract
Therapeutic options for gastrointestinal motility disorders in critically ill patients
Gastrointestinal motility disorders are common clinical syndromes of critically ill patients in the intensive care unit. They may have a significant impact on morbidity and mortality of patients. A standardized concept for managing those disorders has been developed in a German university hospital. The treatment of gastrointestinal motility disorders requires a detailed knowledge of available substances, site of action, potential adverse events and drug-drug interactions.
Key words: Gastrointestinal disorders, gastroparesis, intensive care, prokinetic drugs, constipation, laxatives, paralytic ileus
Medikationsfehler
Look-alike-Risiko bei Colchicin- und Bärentraubenblätter-Lösung
In so mancher Klinik sind auch hin und wieder Phytotherapeutika im Einsatz. Besonders risikoreich wird die Anwendung, wenn es ein zweites Arzneimittel mit einem Hochrisikowirkstoff mit enger therapeutischer Breite gibt, welches dem Phytotherapeutikum auf einmal zum Verwechseln ähnlich sieht (Look-alike). Im vorliegenden Fall wurde das Design einer Lösung erst kürzlich vom pharmazeutischen Unternehmer geändert und das Layout mit anderen firmeneigenen Präparaten harmonisiert. Dabei kann das neue Packungsdesign aufgrund von Verwechslungen schwerwiegende Auswirkungen zur Folge haben.
Infektionskrankheiten
Qualität der Antibiotikaverordnungen in nichtuniversitären Krankenhäusern in Südwestdeutschland
Die Datenlage zur Verordnungsqualität von Antibiotika in nichtuniversitären Krankenhäusern ist im Gegensatz zum Antibiotikaverbrauch unzureichend. Die vorliegende Studie umfasst drei Punktprävalenzumfragen in nichtuniversitären Krankenhäusern in Baden-Württemberg und untersucht die Performance von 14 Qualitätsindikatoren zur Antibiotikaverordnung.
Behandlungsdauer von Blutstrominfektionen
Blutstrominfektionen: 7- vs. 14-tägige Antibiotika-Therapie – Ergebnisse der BALANCE-Studie
Blutstrominfektionen werden wesentlich mit Morbidität und Mortalität assoziiert, eine frühe und geeignete Antibiotika-Therapie ist daher elementar für ein gesteigertes Überleben. Die notwendige Behandlungsdauer ist jedoch aufgrund einer unzureichenden Studienlage bisher unklar.
Tumorkachexie
Neuer Therapieansatz mit Ponsegromab
Die Hypothese, dass sich eine Blockade des Proteins GDF-15 günstig auf eine Tumorkachexie auswirkt, wurde in einer Phase-II-Studie bestätigt. Die Patienten nahmen an Gewicht zu, hatten mehr Appetit und konnten ihre körperliche Aktivität steigern.
Glucocorticoide bei extrem frühgeborenen Kindern
Intratracheales Budesonid in Ergänzung zu Surfactant. Das PLUSS für extrem Frühgeborene?
Bronchopulmonale Dysplasie ist eine häufig auftretende Komplikation bei extrem frühgeborenen Kindern. Systemische Glucocorticoide sind in der Prävention Mittel der Wahl, tragen aber das erhöhte Risiko von Nebenwirkungen. Die intratracheale Gabe von Glucocorticoiden zusammen mit Surfactant könnte eine sichere und effektive Alternative ermöglichen.
G-BA-Beschluss
Durvalumab als Kombinationstherapie bei Endometriumkarzinom
Der monoklonale Antikörper Durvalumab kommt bei der Behandlung einiger maligner Tumorarten zum Einsatz. Für die Therapie des Endometriumkarzinoms sieht der G-BA bei bestimmten Gegebenheiten einen Hinweis für einen beträchtlichen Zusatznutzen.
Erfolgreicher Start der Seminarreihe ADKAPäd-FAQ in der pharmazeutischen Betreuung von …
Am 12. September 2024 fand die Auftaktveranstaltung der vom ADKA Ausschuss Pädiatrie initiierten Seminarreihe „ADKAPäd-FAQ in der pharmazeutischen Betreuung von pädiatrischen Patient*innen“ statt. Intention der Reihe ist der Austausch von Wissen und Informationen durch die Vernetzung pädiatrisch arbeitender Kolleg*innen mit dem Ziel, die pharmazeutische Versorgung unserer jüngsten Patient*innen zu verbessern.
20. Symposion Herstellung – Jubiläum im innovativen neuen Format
Nach über fünf Jahren Pause fand am 21. und 22. November 2024 im Kongresszentrum Dortmund das Symposion „Herstellung“ erstmalig wieder in Präsenz statt. Die Organisation lag wie in der Vergangenheit in den Händen des ADKA-Ausschusses Herstellung und Analytik. Mit dem 20. Symposion als Jubiläumssymposion wurde eine jahrzehntelange Tradition gewürdigt, die auf die frühen 90er-Jahre zurückgeht.