Seite 99 - 100
EditorialChristopher Jürgens, Hannover

Von Datenbanken, AMTS und Bundestag

Die ADKA auf Kurs in bewegten Zeiten

Seite 101 - 116
ÜbersichtJürgen Barth, Gießen

Antibody Drug Conjugates – Teil 2

New Kids on the Block? Nein, aber sie leben derzeit in starkem Maße auf

Antikörper-Toxin-Konjugate sind eine innovative Klasse potenter Antitumortherapeutika zur Behandlung hämatologischer und solider Tumoren. Es handelt sich um komplexe Systeme, die einen (mehr oder weniger) selektiven Toxintransport an oder in Tumorzellen bewirken. In diesem Beitrag werden die Toxizitätsprofile, Besonderheiten der Dosierung, Resistenzmechanismen sowie weitere klinische und pharmazeutische Aspekte zum sachgerechten Umgang mit dieser Wirkstoffgruppe dargestellt.

Schlüsselwörter: Antikörper-Toxin-Konjugate, Toxizität, Dosierung, Resistenzen, Zubereitung

Krankenhauspharmazie 2025;46:101–14.

FlaggeEnglish abstract

Antibody Drug Conjugates – New Kids on the Block? No, but they are currently reviving to a greater degree

Antibody-toxin conjugates are an innovative class of potent antitumor therapeutics for the treatment of hematological and solid tumors. They are complex systems that faciliate a more or less selective toxin transport to or into tumor cells. In this article, the toxicity profiles, special features of dosage, mechanisms of resistance and other clinical and pharmaceutical aspects, like the appropriate handling of this group of active substances are presented.

Key words: Antibody Drug Conjugates, toxicity, dosage, resistance, preparation

Seite 117 - 124
ÜbersichtMichael Höckel, Kassel, und Heike Hilgarth, Berlin

Elektronische Unterstützung im Closed Loop Medication Management in Krankenhäusern

Erkenntnisse aus der Umfrage zur Maßnahme 26 im 5. Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland

Das Closed Loop Medication Management (CLMM) stellt eine multifaktorielle Prozessoptimierung des Medikationsprozesses mit möglichst durchgängiger Digitalisierung und vollständiger Integration der Krankenhausapotheker dar, mit dem Ziel, risikoreiche Medienbrüche zu vermeiden und die Arzneimitteltherapiesicherheit zu stärken. Das CLMM bedingt erhebliche Veränderungen im Medikationsprozess sowie an den Schnittstellen bei Aufnahme und Entlassung zwischen den Sektoren. Im Rahmen der Bearbeitung der Maßnahme 26 im 5. Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland wurde eine Online-Befragung deutscher Krankenhäuser und eine unsystematische Literatursuche durchgeführt. Ziel der Befragung war, Daten zum Status der Digitalisierung des elektronischen Medikationsprozesses zu erheben und die dafür benötigten Ressourcen und auftretenden Hemmnisse zu identifizieren. Es konnte die besondere Bedeutung der interprofessionellen Zusammenarbeit im Rahmen des (digitalen) CLMM und an den relevanten Schnittstellen aufgezeigt werden. Die Festlegung klarer Rollenkonzepte, Transparenz und Leadership sind wesentliche Faktoren für die Digitalisierung des Medikationsprozesses. Es bedarf verbindlicher Vorgaben und Rahmenbedingungen, die eine flächendeckende Umsetzung fördern und fordern.

Schlüsselwörter: Digitalisierung, CLMM, Krankenhauspharmazie, Interprofessionalität, digitaler Medikationsprozess

Krankenhauspharmazie 2025;46:117–24.

FlaggeEnglish abstract

Electronic support for Closed Loop Medication Management in hospitals – Findings from the survey on measure 26 in the 5th action plan to improve drug therapy safety in Germany

Drug therapy is the most common medical intervention for patients in all specialities and is a complex process (medication process) associated with avoidable and unavoidable risks. Closed Loop Medication Management (CLMM) represents a multifactorial process optimisation with the most comprehensive digitalisation possible and complete integration of hospital pharmacists, with the aim of avoiding risky media discontinuities and strengthening drug therapy safety. CLMM requires considerable changes in the medication process and at the interfaces between the sectors. An online survey and a non-systematic literature search were conducted as part of the work on measure 26 in the 5th action plan to improve drug therapy safety in Germany. The aim of the survey was to collect data on the status of the digitalisation of the electronic medication process and to identify the resources required for this and any obstacles that arise. The particular importance of interprofessional collaboration in the context of the (digital) CLMM and at the relevant interfaces was highlighted. The definition of clear role concepts, transparency and leadership are key factors for the digitalisation of the medication process. Binding guidelines and framework conditions are required that promote and demand comprehensive implementation.

Key words: digitalisation, CLMM, hospital pharmacy, interprofessionalism, digital medication process

Seite 125 - 126
SerieDr. Gesine Picksak, AMTS-Beauftragte der ADKA

Medikationsfehler

Weitere Sound-alikes: Seracit® ist leider nicht gleich Serasept®, Nifuroxazid ist nicht Nitazoxanid

Eine Verwechslung aus der Gruppe „so ähnlich klingen, aber nicht gleich wirken …“ wurde auf einer Station bei einem Patienten zu einer schmerzhaften Prozedur, bei einer anderen Patientin kam es durch einen glücklichen Zufall einer Nichtverfügbarkeit des Wirkstoffs zu keiner Falschanwendung.

Seite 127 - 129
SerieDr. rer. nat. Katja Leichenberg, Jena, für den Ausschuss Pharmazeutische Interventionen der ADKA

ADKA Datenbanken

DokuPIK 2.0 – ready to use

Das neue Eingabeformular im optimierten und neu programmierten Datenbankmodul ADKA DokuPIK 2.0

In der Mai-Ausgabe 2024 der Krankenhauspharmazie wurden Ziele und Nutzen einer standardisierten Dokumentation pharmazeutischer Interventionen mit dem optimierten und neu programmierten Datenbankmodul ADKA DokuPIK 2.0 (Dokumentation Pharmazeutischer Interventionen im Krankenhaus) vorgestellt. In diesem Beitrag soll der Schwerpunkt auf dem neuen Eingabeformular liegen.

Seite 130 - 131
Referiert & kommentiertDominik Schuler, Villingen-Schwenningen

Pulmonale arterielle Hypertonie

Antikoagulation und Langzeitüberleben

Der Benefit einer Antikoagulationstherapie von Patienten mit einer pulmonalen arteriellen Hypertonie ist in Bezug auf die Mortalität immer wieder Gegenstand von Diskussionen. In der vorliegenden Metaanalyse von 15 Kohortenstudien konnte keine Mortalitätsreduktion durch eine Antikoagulationstherapie festgestellt werden.

Seite 131 - 132
Referiert & kommentiertDr. Christa Finkenzeller, München

CAR-T-Zelltherapien

Sekundäre Primärmalignome nach CAR-T-Zelltherapie

Die Ergebnisse eines systematischen Reviews mit Metaanalyse zeigen, dass bei Lymphom- und Myelom-Patienten sekundäre Primärmalignome nach CAR-T-Zelltherapie nicht häufiger auftreten als nach Standardtherapien.

Seite 133 - 135
Referiert & kommentiertDr. Annette Junker, Wermelskirchen

Akute lymphatische Leukämie

Blinatumomab in die Therapie integrieren!

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter. Zwar erreichen Kinder mit neu diagnostizierter B-Zell-ALL und Standardrisiko nach Klassifikation des National Cancer Institute hohe Überlebensraten, wenn sie mit herkömmlicher Chemotherapie behandelt werden, jedoch sterben diejenigen mit einem Rückfall oft. Während der Jahrestagung der amerikanischen Hämatologen (ASH 2024) wurden im ersten Abstract der Plenarsitzung die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die den Einsatz von Blinatumomab bei Kindern mit ALL und Standardrisiko getestet hatte.

Seite 135 - 136
Referiert & kommentiertDr. Annette Junker, Wermelskirchen

Immunthrombozytopenie

Rilzabrutinib punktet in Phase-III-Studie

Patienten mit primärer Immunthrombozytopenie (ITP), die nicht ausreichend auf verfügbare Therapien ansprechen oder diese nicht vertragen, weisen eine höhere Morbidität und Mortalität auf und sind in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Phase-II-Ergebnisse mit dem Bruton-Tyrosinkinaseinhibitor Rilzabrutinib bei ITP zeigten ein schnelles und dauerhaftes Ansprechen der Thrombozyten bei günstiger Sicherheit. Während der Jahrestagung der amerikanischen Hämatologen (ASH 2024) wurde der erste Bericht über die Phase-III-Studie LUNA 3 vorgestellt, in der der Einsatz von Rilzabrutinib im Vergleich zu Placebo bei vorbehandelten ITP-Patienten untersucht wurde.

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NotizenSaskia Fechte, Stuttgart

G-BA-Beschluss

Fruquintinib bei metastasiertem Kolorektalkarzinom

Ist der antineoplastisch wirkende Tyrosinkinasehemmer Fruquintinib für Erwachsene mit metastasierendem kolorektalem Karzinom vorteilhaft? Der Gemeinsame Bundesausschuss bescheinigt ihm einen Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen.

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