ADKA intern

Arzneimittel(un)sicherheit: Änderungen der Rahmenbedingungen überfällig!

Die Erfolge der modernen Medizin beruhen zu einem großen Teil auf der Arzneimitteltherapie. Hochwirksame Medikamente bergen aber auch gewisse Risiken. Heute muss in Deutschland mit jährlich bis zu 30000 Todesfällen bei stationären Patienten gerechnet werden, die auf Medikationsfehler zurückzuführen sind. Elementarer Grund ist der Medikationsprozess, der auf allen Stufen Irrtümer zulässt und unzulänglich gesichert sowie dokumentiert ist. Dies ist nicht zuletzt dem enormen Investitionsstau geschuldet.
Der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, diese systembedingten Medikationsfehler zu minimieren. In welchem Maße die Krankenhauspharmazie zu einer qualitätsgesicherten Arzneimittelversorgung beitragen kann, war Schwerpunkt eines Parlamentarischen Abends am 7. März 2007 in Berlin, in dem die ADKA und Referenten aus dem Klinikbereich ihre Appelle an die politisch Verantwortlichen richteten.

ÜbersichtTilman Schöning und Sabine Kettemann, Heidelberg

Zytostatika-Therapie des dialysepflichtigen Patienten

Tumorpatienten leiden häufig aufgrund tumor- oder therapiebedingter Komplikationen an einer Einschränkung der Nierenfunktion. Ein vollständiges Erliegen der Nierenfunktion macht eine Dialyse notwendig und hat zudem erheblichen Einfluss auf die Pharmakokinetik von harnpflichtigen Arzneistoffen. Um Über- oder Unterdosierungen zu vermeiden, müssen tumortherapeutische Regime angepasst werden. Hierbei sind Pharmakokinetik und Dialysierbarkeit der eingesetzten Substanzen sowie deren aktiver Metaboliten von Bedeutung. Doch eine Bewertung der wenigen vorliegenden Daten wird durch die vielen methodischen Einflussfaktoren bei der Dialyse erheblich erschwert. Diese Arbeit beschreibt den Einfluss substanzspezifischer Eigenschaften, sowie der gewählten Dialyseparameter auf die Dialysierbarkeit von Arzneistoffen. Es wird auf Grundlage vorliegender Daten eine Übersicht zum Einsatz ausgewählter Zytostatika bei dialysepflichtigen Patienten gegeben.
Schlüsselwörter: Zytostatika, Tumortherapie, Niereninsuffizienz, Dialyse, Dialysierbarkeit
Krankenhauspharmazie 2007;28:236–48.

FlaggeEnglish abstract

Antineoplastic drug therapy in cancer patients undergoing hemodialysis

Cancer patients often suffer from renal impairment caused by tumor- or therapy-related complications. End stage renal disease and the use of renal dialysis substantially influence the pharmacokinetics of renal-excreted drugs. Adaption of treatment regimens is necessary to prevent over- and underdose. This requires knowledge of pharmacokinetics and dialysability of these drugs and their effective or toxic metabolites. But the evaluation of the rarely existent data is complicated by different methods in performing dialysis. Drug properties as well as dialysis parameters which have an impact on the effectivity of drug dialysis are shown. Furthermore we provide treatment recommendations for selected antineoplastic drugs based on a review of literature.

Keywords: Antineoplastic drugs, cancer therapy, renal impairment, renal dialysis, dialysability

ÜbersichtVeit Eck, Duisburg

Pharmakotherapie-Beratung für niedergelassene Ärzte

Eine neue Herausforderung, auch für Krankenhausapotheker

Um die Wirtschaftlichkeit der ambulanten Versorgung zu verbessern, werden von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein auch Krankenhausapotheker an der Beratung niedergelassener Ärzte beteiligt.
Schlüsselwörter: Pharmakotherapie-Beratung, Weiterführung der Medikation aus dem Krankenhaus
Krankenhauspharmazie 2007;28:249–52.

ÜbersichtEgid Strehl und Ulrike Strehl, Freiburg

In Gesundheits- und Pharmakoökonomie häufig verwendete Begriffe

Grundlegende betriebswirtschaftliche Termini

BerichtBericht von Annemarie Musch und Susanne Heinzl, Stuttgart

„Ja, es macht einen Unterschied“

32. Wissenschaftlicher Kongress und Mitgliederversammlung des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V., Weimar, 26. bis 29. April 2007

Das Thema des 32. Wissenschaftlichen Kongresses der ADKA lautete „Die Krankenhausapotheke in der Verantwortung für die gesamte Medikationskette im Krankenhaus“. Die Schlüsselfunktion des Krankenhausapothekers in der Medikationskette wurde von Prof. Dr. Irene Krämer, Mainz, in ihrem Festvortrag eindrucksvoll herausgestellt. Ihre Schlussfolgerung: „Ja, es macht einen Unterschied“, wenn sich Krankenhausapotheker hier einbringen. Kompetente Referenten ergänzten dies durch Vorträge zu wichtigen Bereichen der verantwortungsvollen Tätigkeit des Krankenhausapothekers. Zum wissenschaftlichen Programm gehörten weiterhin Kurzvorträge, Posterbeiträge, Symposien und Workshops. Mit der ADKA-Ehrennadel wurden Dr. Werner Kittlaus, Dr. Jochen Kotwas, Dr. Hubert Schneemann und Dr. Bernd Voigt ausgezeichnet.

BerichtBericht von Susanne Heinzl, Stuttgart

Wertschöpfung aus der Krankenhausapotheke

Erstes Ingelheimer Klinikapotheker-Symposium, 17. März 2007

Rund 120 Krankenhausapotheker waren am 17. März 2007 zum 1. Ingelheimer Klinikapotheker-Symposium, veranstaltet von der Firma Boehringer Ingelheim, gekommen, bei dem es um Beiträge der Krankenhausapotheke zur Wertschöpfung des Krankenhauses ging. Im zweiten Teil wurden die biotechnische Herstellung von Biomolekülen und der neue Thrombininhibitor Dabigatran vorgestellt.

SerieArbeitsgemeinschaft Medikationsfehler der ADKA e.V.

Therapiewechsel führt zur Überdosierung

Die Umstellung der Arzneimitteltherapie einer Patientin mit neuropathischen Schmerzen innerhalb einer Wirkstoffgruppe führt zur Überdosierung.

Referiert & kommentiert

Förderung der Wissenschaft der Klinischen Pharmazie

Amgen unterstützt zwei Promotionsstellen

Die Firma Amgen freut sich, mit der Förderung von klinisch pharmazeutischen Promotionsarbeiten die patientenorientierte Pharmazie und die Wissenschaft der klinischen Pharmazie zu unterstützen. Im Rahmen der Promotionsprojekte soll ein Erkenntnisgewinn im Fachbereich klinische Pharmazie erarbeitet werden und somit die Arbeit der Pharmazeuten in der Therapieunterstützung und -optimierung gefördert werden.

Referiert & kommentiert

Arzneimittel/Medizinprodukte/Intensiv-Seminar

Qualitätssteigerung bei gleichzeitiger Kostensenkung bei Arzneimitteln und Medizinprodukten

11. Juni 2007 in Mainz, 9:00 Uhr–17:00 Uhr 29. Juni 2007 in Nürnberg, 9:00 Uhr–17:00 Uhr

Referiert & kommentiert Dr. Susanne Heinzl

Nicht zugelassene Arzneimittel

Wie können Arzneimittel importiert werden?

In der Versorgung von Krankenhauspatienten wächst der Bedarf an Arzneimitteln, die im eigenen Land nicht zugelassen sind, die eventuell nicht lieferbar sind oder die so speziell zusammengesetzt sind, dass sie nur vereinzelt verfügbar sind. Für den Import und für die Beschaffung dieser Substanzen können zum einen internationale Apotheken gewählt werden oder professionelle Versorger wie beispielsweise IDIS.

Referiert & kommentiertEdna Wollenweber, the messengers

Ernährungs- und Infusionstherapie

Mehr Effizienz durch Standardisierung

Eine Standardisierung der Ernährungs- und Infusionstherapie im Krankenhaus kann die therapeutische und ökonomische Effizienz steigern. Sie sollte sich dabei sowohl auf Behandlungsabläufe als auch auf die eingesetzten Präparate erstrecken. Das ist das Fazit einer zertifizierten ADKA-Fortbildung, die im November 2006 in Fulda stattfand.

Referiert & kommentiertDr. Heike Oberpichler-Schwenk, Stuttgart

Renale Anämie

Stimulation der Erythropoese mit Epoetin delta

Seit März 2007 ist Epoetin delta (Dynepo®) auf dem Markt. Anders als die bisher verfügbaren Erythropoetin-Varianten ist Epoetin delta sowohl in der Aminosäurensequenz als auch im Glykosylierungsmuster mit humanem Erythropoetin identisch. Entwicklung und klinische Daten wurden am 23. März 2007 bei einem Symposium der Firma Shire vorgestellt.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Ecker-Schlipf, Holzgerlingen

Schlaganfall

Sichere und wirksame Fibrinolyse mit Alteplase

Alteplase, innerhalb von drei Stunden nach einem Schlaganfall intravenös verabreicht, erwies sich in der klinischen Routine als sicher und wirksam. Dies galt auch für medizinische Zentren, die in der fibrinolytischen Therapie eines Schlaganfalls nur wenig Erfahrung hatten.