Interdisziplinäre Zusammenarbeit auf allen Ebenen
Zum Wohle der Patienten und zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit sollten die verschiedenen Mitarbeiter im Gesundheitswesen Hand in Hand arbeiten. In einer Keynote-Lecture beim diesjährigen ADKA-Kongress erfuhren die Teilnehmer, wie diese interprofessionelle Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Lehre und Patientenversorgung umgesetzt werden kann und vielerorts auch bereits umgesetzt wird.
Krankenhauspharmazie 2023;44:269–70.
Klinische Pharmazeuten am Krankenbett – unverzichtbar
„Pharmazeuten-Know-how auf der Bettenstation – Nice to have oder unverzichtbares Must-have?“ Diese Frage diskutierte Prof. Dr. med. Norbert Roeder, Senden (Westfalen), in einer Keynote-Lecture beim 48. Wissenschaftlichen Kongress der ADKA.
Krankenhauspharmazie 2023;44:271–2.
Qualität objektiv verbessern
„Unsere Kernkompetenz: AMTS – Arzneimitteltherapiesicherheit im Krankenhaus“ hatte sich die ADKA als Motto für ihren 48. Wissenschaftlichen Kongress auf die Fahnen geschrieben. Um diese Kompetenz im Krankenhaus auch einbringen zu können, muss der klinische Vorstand oft erst von der Notwendigkeit überzeugt werden. Argumentationshilfen präsentierte Dr. Dagmar Horn, Münster, in ihrer Keynote-Lecture.
Krankenhauspharmazie 2023;44:273.
Top-Paper 2023
Was klinische Pharmazeuten gelesen haben sollten
Das wissenschaftliche Programm beim ADKA-Kongress 2023 wurde auch in diesem Jahr durch die Top-Paper-Session abgeschlossen. Prof. Dr. Martin J. Hug, Prof. Dr. Hans-Peter Lipp, Dr. Dagmar Horn und Dr. Yvonne Pudritz stellten in gewohnt informativer und unterhaltsamer Manier ihre Publikationshighlights aus den Gebieten Innere Medizin, Onkologie, Infektiologie und klinische Pharmazie vor.
Krankenhauspharmazie 2023;44:274–7.
Arzneimitteltherapiesicherheit im Krankenhaus
Seminare und Workshops beim 48. Wissenschaftlichen Kongress der ADKA
Das diesjährige Motto des ADKA-Kongresses „Unsere Kernkompetenz: AMTS – Arzneimitteltherapiesicherheit im Krankenhaus“ wurde in zahlreichen Seminaren und Workshops mit Leben gefüllt. So wurde das Projekt „Renal Pharmacist“ vorgestellt, das sich auf die Versorgung von Patienten mit Niereninsuffizienz konzentrierte. Eine weitere besondere Patientengruppe, die in einem Workshop genauer betrachtet wurde, waren Neugeborene. ADKA und DPhG berichteten von ihrem gemeinsamen Projekt zum Entlassmangement und in einem weiteren Seminar erfuhren die Teilnehmer, welchen Einfluss Ernährung und Religion auf die Arzneimitteltherapie haben. Auch persönliche Resilienz und Change Management zum Umgang mit Veränderungen waren Thema.
Krankenhauspharmazie 2023;44:278–81.
Keine Angst vor der Qualifizierung!
„Qualifizierung im Apothekenbetrieb – DQ, IQ, OQ, PQ? Muss das alles sein?“ So lautete der Titel eines Seminars beim ADKA-Kongress, in dem Emily Munz, Saarbrücken, und Dr. Michael Ober, Heidelberg, Informationen und Tipps für den Umgang mit Qualifizierungsanforderungen gaben.
Krankenhauspharmazie 2023;44:282–3.
Telepharmazie: PROs und CONs
Argumente für und wider die Telepharmazie tauschten Priv.-Doz. Dr. Albrecht Eisert, Aachen, und Priv.-Doz. Dr. Holger Knoth, Dresden, in einem Seminar im Rahmen des 48. Wissenschaftlichen ADKA-Kongresses aus. Das Auditorium diskutierte lebhaft mit.
Krankenhauspharmazie 2023;44:284.
Jährliches Treffen der Krankenhaus-PTA
Auch in diesem Jahr fand im Rahmen des ADKA-Kongresses eine Fortbildung für PTA statt. Neben einem Gastvortrag zur medikamentösen Tumortherapie berichteten PTA aus verschiedenen Krankenhäusern über die abwechslungsreichen Aufgabenfelder, die PTA in Kliniken wahrnehmen – beispielsweise im Qualitätsmanagement, auf Stationen, in der Logistik oder der Herstellung.
Krankenhauspharmazie 2023;44:285–7.
Pharmazeutisch-onkologischer Fachkongress
NZW Hamburg 2023
Die 31. onkologisch-pharmazeutische Fachtagung NZW fand vom 14. bis 16. April 2023 als Präsenzveranstaltung in Hamburg statt. Eine zeitgleich durchgeführte Session der European Society of Oncology Pharmacy, eine PTA-Fachtagung, Haupt- und Kurzvorträge, ein berufspolitisches Forum sowie zahlreiche praxisnahe Workshops und Satelliten-Symposien der pharmazeutischen Industrie boten rund 450 Teilnehmern ein vielseitiges Kongresswochenende.
Krankenhauspharmazie 2023;44:288–91.
Medikationsfehler
Augen auf bei der Auswahl von Dosiereinheiten in elektronischen Verordnungsprogrammen
Die Einführung einer elektronischen Verordnung im Krankenhaus scheint viele Dinge zu erleichtern, bringt aber auch neue Fehlerquellen mit sich, die es bei der händischen Verordnung so nicht gab. Bei den nun folgenden Beispielen handelt es sich um Fehler bei der Auswahl des Arzneimittels beziehungsweise bei der Dosierungseinheit.
Eileiterschwangerschaft
Keine höhere Methotrexat-Effektivität durch zusätzliches Gefitinib
Methotrexat wird als alternative Behandlungsmethode zum Beenden einer Eileiterschwangerschaft eingesetzt und ist in etwa 70 % der Fälle erfolgreich. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob die Effektivität von Methotrexat durch Gefitinib erhöht werden kann.
Therapieresistente Major Depression im Alter
Vergleich zeigt Vorteile für Augmentation mit Aripiprazol
In einer unabhängigen Studie verglichen Forscher in den USA und Kanada bei älteren Patienten mit therapieresistenter Major Depression mehrere der üblichen Behandlungsoptionen. Die Augmentation mit Aripiprazol führte hier zu einer stärkeren Steigerung des psychischen Wohlbefindens als ein Wechsel zu Bupropion als Monotherapie. Zudem war das Sturzrisiko unter Augmentation mit Aripiprazol geringer als unter Bupropion-Augmentation.
Morbus Crohn
Bei Remission ist das Absetzen des Immunsuppressivums erwägenswert
Um bei Patienten mit Morbus Crohn eine Remission zu erhalten, wird insbesondere bei Vorliegen von Risikofaktoren Infliximab mit einem Immunsuppressivum kombiniert. Unter einer solchen Therapie wird das Auftreten einer Infektion oder eines Malignoms jedoch deutlich häufiger beobachtet. Hier müssen die Risiken sorgfältig gegen den Nutzen der Therapie abgewogen werden. Die vorliegende Studie zeigt, dass das Immunsuppressivum abgesetzt werden kann, wenn der Patient sich seit längerer Zeit in klinischer Remission befindet.
Sexuell übertragbare Krankheiten
Postexpositionsprophylaxe mit Doxycyclin schützt
Gleichgeschlechtlicher Sexualverkehr unter Männern ist ein wichtiger Risikofaktor für sexuell übertragbare Krankheiten. Nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr kann einer US-amerikanischen Studie zufolge die Einnahme des Antibiotikums Doxycyclin die Inzidenz von Gonorrhö, Syphilis und Chlamydien-Infektionen in einer heterogenen Studienpopulation signifikant reduzieren. Dabei wurde die Postexpositionsprophylaxe von den Studienteilnehmer sehr gut angenommen.
Orale Tumortherapie
Sotorasib: Neue Therapieoption bei fortgeschrittenem Lungenkarzinom
Bei bereits vorbehandelten Patienten mit progredientem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom verlängert der spezifische KRAS-G12C-Inhibitor Sotorasib das progressionsfreie Überleben im Vergleich zu einer Chemotherapie mit Docetaxel.