Benchmarking und Entwicklung von Standards zur robotergestützten Zytostatika-Zubereitung durch die …
Die Anwender des APOTECAchemo Roboters analysierten das Potential und die Effizienz der vollautomatischen Zytostatikazubereitung in deutschen Krankenhausapotheken. Zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung wurde eine gemeinsame Datenbank mit Daten zu den verwendeten Wirkstoffen und Fertigarzneimitteln sowie fertigen Zubereitungen entwickelt. Das zeitgleiche Updaten der gemeinsamen Datenbank ist für erfahrene und neue Anwender von Vorteil.
Schlüsselwörter: Zytostatikazubereitung, Robotersystem, Stammdatenbank, Standardisierung, Effizienz
Krankenhauspharmazie 2021;42:137–43.
English abstract
Benchmarking and development of standardized procedures for the fully automated cytotoxic preparation by the German APOTECAchemo community
The German users of APOTECAchemo robots analysed the potential and efficiency of the fully automated cytotoxic preparation in German hospital pharmacies. Based on the actual data a joint database was developed encompassing information about the active substances, licensed medicinal products, and ready-to-administer preparations. Users will benefit from the simultaneous updating of the joint database thereby increasing efficiency of the robotic preparation.
Norddeutscher Zytostatika Workshop 2021
Pharmazeutisch-onkologischer Fachkongress als Online-Seminar
Der diesjährige 29. Norddeutsche Zytostatika Workshop (NZW) fand am 29. und 30. Januar 2021 erstmals virtuell statt. Doch auch die pandemiebedingte Notwendigkeit eines Online-Kongresses schmälerte das Interesse an der pharmazeutisch-onkologischen Fortbildung nicht und so verzeichnete der diesjährige NZW rund 300 Teilnehmer. Neben Haupt- und Kurzvorträgen, einer PTA-Tagung, dem Berufspolitischen Forum sowie Satellitensymposien der pharmazeutischen Industrie war auch die aktive Beteiligung an zahlreichen Workshops möglich.
Krankenhauspharmazie 2021;42:144–8.
Von Budgets zu Biomarkern
Bericht vom 22. Sanofi-Symposium für Krankenhausapotheker, 21. November 2020
Das 22. Sanofi-Symposium für Krankenhausapotheker fand, wie so viele Veranstaltungen im Corona-Jahr 2020, als Videokonferenz statt. Das Format ermöglichte eine deutlich höhere Beteiligung als in den vorangegangenen Jahren: Rund 160 Teilnehmer verfolgten die Live-Vorträge unter der Moderation von Prof. Wolfgang Kämmerer, Augsburg.
Krankenhauspharmazie 2021;42:149–52.
Anstieg des Clozapin-Spiegels im Rahmen eines bronchopulmonalen Infekts
Ein männlicher Patient (Raucher) mit der Hauptdiagnose paranoide Schizophrenie entwickelt während seines stationären Aufenthalts im offenen Bereich einer Psychiatrie im Rahmen eines bronchopulmonalen Infekts und kurzzeitiger Augmentation mit Fluvoxamin einen deutlichen Anstieg des Clozapin-Spiegels ohne wesentliche Toxizitätszeichen. Systemische Entzündungsreaktionen können über eine Hemmung des Cytochrom-P450–1A2 (CYP1A2) die Metabolisierung von Clozapin blockieren und so zu erhöhten Blutspiegeln mit und ohne Symptome einer Überdosierung führen. Fluvoxamin hemmt dosisabhängig in Komedikation mit Clozapin dessen Abbau um den Faktor 2 bis 10, was das Ansprechen auf eine Therapie erhöht und Nebenwirkungen verringert.
Ein Monitoring der Clozapin-Blutspiegel ist demnach essenziell, wenn vor oder während eines stationären Aufenthalts ein systemischer Infekt auftritt, damit die Dosierung von Clozapin entsprechend angepasst oder für die Dauer des Infekts auf ein anderes, für den Patienten geeignetes Antipsychotikum umgestellt werden kann.
Krankenhauspharmazie 2021;42:153–55.
Medikationsfehler
Jurnista® ≠ Hydromorphon-Retardkapseln
Häufig fehlt auf dem Betäubungsmittelanforderungsschein die korrekte Angabe zur Darreichungsform. Insbesondere bei oralen Zubereitungen führt dies oft zu Unklarheiten, die vor Abgabe des Betäubungsmittels mit dem Arzt abgeklärt werden müssen. Häufig fällt so auf, dass der das BtM-Rezept unterschreibende Arzt die Frage nach der korrekten Darreichungsform nicht beantworten kann. Oft fehlt das Bewusstsein, wie entscheidend es ist, ob oder welche Retardform angewendet wird. Nicht selten wird in solchen Fällen auf das Pflegepersonal verwiesen, diese wüssten bestimmt, was der Patient benötigt.
Acetylsalicylsäure 100 mg
ASS unwirksam zur Vermeidung einer Sepsis
Acetylsalicylsäure ist ein irreversibler Hemmstoff der Cyclooxygenase sowie der Thrombozytenaggregation. Neben seiner überwiegenden Anwendung als Gerinnungshemmer bei vaskulären Indikationen haben Studien Hinweise geliefert, dass Acetylsalicylsäure in der Dosierung von 100 mg auch zur Prävention einer Sepsis verwendet werden könnte. Die vorliegende Studie konnte hierfür allerdings keine Belege liefern.
Psoriasis-Arthritis
Brodalumab zur Therapie der Psoriasis-Arthritis
Brodalumab ist bereits zur Therapie der mittelschweren bis schweren Plaque-Psoriasis bei Erwachsenen zugelassen (Kyntheum® 210 mg). In den beiden Phase-III-Studien AMVISION-1 und -2 zeigte der vollhumanisierte Antikörper auch eine signifikante Wirksamkeit bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis, für die bisher nur in Japan eine Zulassung vorliegt.
Akute myeloische Leukämie
Azacitidin zur Erhaltungstherapie bei AML
Nach einer Induktionschemotherapie bei älteren Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML), kommt es häufig zu einem Rezidiv der Erkrankung. Die vorliegende randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie zeigt, dass eine Erhaltungstherapie mit einer neuen, peroralen Formulierung von Azacitidin von Vorteil ist.
Komedikation bei rheumatoider Arthritis
Cortison und PPI gleichzeitig erhöhen Frakturrisiko
Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) sollte die Begleitmedikation regelmäßig kritisch geprüft werden. Denn laut einer umfangreichen retrospektiven Kohortenstudie mit Daten von Patienten aus dem Vereinigten Königreich kann die gleichzeitige Einnahme von oralen Glucocorticoiden und Protonenpumpeninhibitoren zusätzlich zur RA-Standardtherapie zu einer Erhöhung des Risikos für osteoporosebedingte Frakturen führen.
Dialysepflichtige chronische Nierenerkrankungen
Roxadustat besser als Epoetin alfa
Bei Patienten mit Anämie und dialyseabhängiger chronischer Nierenerkrankung (CKD) führte die Behandlung mit Roxadustat zu höheren Hämoglobin(Hb)-Spiegeln und einem reduzierten Bedarf an Transfusionen roter Blutkörperchen (RBC) im Vergleich zur Behandlung mit Epoetin alfa (EPO). Das zeigte eine gepoolte Analyse von drei Phase-III-Studien mit insgesamt 3890 Patienten, die während des amerikanischen Hämatologiekongresses (ASH) 2020 vorgestellt wurde.
Chronische myeloische Leukämie
Asciminib effektiv und sicher bei schwer zu behandelnder CML
In der Phase-III-Studie ASCEMBL war das experimentelle Arzneimittel Asciminib für Patienten mit rezidivierender CML nach zwei vorherigen Kursen mit Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) fast doppelt so wirksam wie der bisherige Therapiestandard. Die Studie wurde während des amerikanischen Hämatologiekongresses (ASH) als Late-Breaking-Abstract vorgestellt.