Häufig gestellte Fragen zum rationalen Einsatz von Protonenpumpeninhibitoren
FAQ 5: Ist ein Magenschutz bei Paracetamol- oder Metamizol-Therapie sinnvoll?
In der Krankenhauspharmazie vom Dezember 2018 wurden vier Themenbereiche in Form von „Frequently asked Questions“ (FAQ) zum evidenzbasierten Einsatz von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) diskutiert:
FAQ 1: Ist der Einsatz von PPI zur Ulkusprophylaxe bei Therapie mit Glucocorticoiden ohne Co-Therapie mit anderen, die Blutgerinnung und die Magenschleimhaut beeinflussenden Arzneistoffen sinnvoll?
FAQ 2: Welche Patienten profitieren von einer stationären Stressulkusprophylaxe?
FAQ 3: Sollen Patienten, die orale Antikoagulanzien oder andere Thrombozytenaggregationshemmer als Acetylsalicylsäure einnehmen, einen „Magenschutz“ erhalten?
FAQ 4: Brauchen Tumorpatienten unter Chemotherapie, zielgerichteter Therapie oder Immuntherapie eine Gastroprotektion?
Diese Diskussion soll hier fortgeführt werden mit einer FAQ 5 zum Thema: Ist ein begleitender Magenschutz bei einer Schmerztherapie mit Paracetamol oder Metamizol (Novaminsulfonsäure) hilfreich?
Schlüsselwörter: Protonenpumpeninhibitoren, Schmerztherapie, Paracetamol, Metamizol, Magenschutz
Krankenhauspharmazie 2020;41:183–6.
English abstract
Frequently asked questions on the rational use of proton pump inhibitors – FAQ 5: is gastric protection in combination with paracetamol (acetaminophen) or metamizole (dipyrone) therapy reasonable?
In the December 2018 issue of this journal [12] we discussed four "frequently asked questions" (FAQ) on the evidence-based use of proton pump inhibitors (PPIs):
FAQ 1: Is gastric protection during glucocorticoid therapy reasonable when there is no co-therapy with other drugs that influence coagulation and gastric mucosa?
FAQ 2: Which inpatients profit from stress ulcer prophylaxis?
FAQ 3: Should patients on anticoagulants or antiplatelets other than acetylsalicylic acid receive gastric protection?
FAQ 4: Is gastric protection expedient for patients with cancer receiving chemotherapy, targeted therapy, or immune checkpoint inhibition?
This discussion continues here with FAQ 5 on the topic: Is gastric protection with PPIs reasonable for patients receiving paracetamol or metamizole?
Key words: Proton pump inhibitors, pain therapy, paracetamol, metamizole, gastric protection
Postoperatives Medikationsmanagement nach Adrenalektomie
Die chirurgische Entfernung der Nebennieren wird als Adrenalektomie bezeichnet. Dabei unterscheidet man zwischen der einseitigen, unilateralen und der beidseitigen, bilateralen Adrenalektomie.
Nach Adrenalektomie gibt es einige Besonderheiten im Medikationsmanagement der betroffenen Patienten zu beachten. An erster Stelle ist hierbei die Substitutionstherapie mit Corticoiden zu nennen, die vor allem bei bilateraler Adrenalektomie relevant ist. Am Universitätsklinikum Dresden wurde durch eine Stationsapothekerin in Zusammenarbeit mit der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie ein standardisiertes Verfahren zum Medikationsmanagement nach Adrenalektomie entwickelt.
Schlüsselwörter: Adrenalektomie, Nebennierenentfernung, Substitutionstherapie, Glucocorticoide, Nebenniereninsuffizienz, Addison-Krise, Corticoide
Krankenhauspharmazie 2020;41:177–82.
English abstract
Postoperative medication management after adrenalectomy
The surgical resection of adrenal glands is known as adrenalectomy, either as unilateral adrenalectomy, if there is only one gland affected or as bilateral adrenalectomy, if there are two glands removed. Especially the bilateral adrenalectomy constitutes a challenge in medication management, i. e. the substitution of corticoids to avoid acute adrenal insufficiency. Therefore the clinical pharmacist of the Department for Visceral, Thoracic and Vascular Surgery at the University Hospital, Technical University Dresden has developed a standardardized process to optimize the medical and pharmaceutical care of the affected patients.
Key words: adrenalectomy, acute adrenal insufficiency, substitution of corticoids
3. Ringversuch Arzneimittelinformation der ADKA
Kunst der Fragestellung, Musterantwort und Qualität von Literaturangaben
Der 3. Ringversuch Arzneimittelinformation der ADKA für Krankenhausapotheken wurde im November 2019 mit 79 Teilnehmern durchgeführt. Das Themengebiet war der Einsatz von Arzneimitteln in der Stillzeit. Neben der inhaltlichen und formalen Bewertung wurde ein besonderer Fokus auf die Auswertung der Quellen gelegt.
Schlüsselwörter: Ringversuch, Arzneimittelinformation
Krankenhauspharmazie 2020;41:187–91.
Interaktionscheck
Das Interaktionspotenzial der Thrombozytenaggregationshemmer
Als Thrombozytenaggregationshemmer finden Acetylsalicylsäure (ASS) und ADP-Rezeptor-Antagonisten Anwendung. Clopidogrel wird als Prodrug durch Metabolismus über Cytochrom-P450(CYP)-Isoenzyme pharmakologisch aktiv. Ticagrelor ist Substrat von CYP3A4. In der Interaktionstabelle (Tab. 1) wird das Verhalten der Thrombozytenaggregationshemmer zu den CYP-Enzymen dargestellt.
Medikationsfehler
„Die Nebenwirkung ist zu ausgeprägt, das kommt nicht vom Statin …“
Eine Patientin erleidet unter derTherapie mit Simvastatin ein akutes Nierenversagen nach Rhabdomyolyse. Trotzdem soll sie mit dem Statin weiterbehandelt werden.
Handarthrose
Ergebnisse der sechswöchigen Behandlung mit Prednisolon
Bei Patienten mit schmerzhafter Handarthrose und Entzündungszeichen ist die Behandlung mit 10 mg Prednisolon über sechs Wochen wirksam und sicher. Die Ergebnisse der vorliegenden HOPE-Studie bieten Ärzte eine neue Kurzzeitbehandlung bei Patienten, deren Handarthrose wieder aufflammt.
Vorhofflimmern
Warfarin erhöht Frakturrisiko
Patienten mit Vorhofflimmern, die zur Prävention von Schlaganfällen oder anderen kardiovaskulären Komplikationen Warfarin einnehmen, haben ein höheres Frakturrisiko als Personen mit anderen oralen Antikoagulanzien. Das legt eine neue Studie nahe, in der die Daten von 167 275 Patienten untersucht wurden.
Neonatologie
Weniger Staphylococcus aureus bei Neugeborenen nach Dekolonisierung der Eltern
Die Kolonisation mit Staphylococcus aureus (S. aureus) begünstigt invasive, lebensbedrohliche Infektionen mit diesen Keimen. Auf neonatologischen Intensivstationen entwickeln bis zu 34 % der kolonisierten Neugeborenen eine S.-aureus-Infektion. Durch umfassende präventive Maßnahmen spielen das Krankenhauspersonal und Gegenstände als potenzielle Überträger eine immer kleinere Rolle. Ob die Behandlung betroffener Eltern die Übertragungsrate auf deren Neugeborene verringern kann, sollte diese orientierende, randomisiert-kontrollierte Studie untersuchen.
Morbus Parkinson
Apomorphin-Sublingualtablette wirksam bei der Behandlung von „Off“-Perioden
Eine neue Apomorphin-Sublingualtablette zeigte in einer Phase-III-Studie überlegene Wirksamkeit im Vergleich zu Placebo bei der Behandlung von motorischen Fluktuationen mit „Off“-Perioden bei Patienten mit Morbus Parkinson. Viele Teilnehmer brachen die Studie jedoch aufgrund von Nebenwirkungen ab.
Helicobacter pylori
Vonoprazan in der Zweifachtherapie wirksam und sicher
In Deutschland liegt die Prävalenz einer Infektion mit Helicobacter pylori (H. pylori) bei 30 %. Wie andere bakterielle Infektionen auch wird H. pylori mit einer antibiotischen Kombinationstherapie behandelt. Resistenzen gegen Clarithromycin erschweren jedoch die Eradikation. Eine japanische Studie hat nun gezeigt, dass eine Zweifachtherapie mit Vonoprazan und Amoxicillin – unter Verzicht auf Clarithromycin – eine akzeptable Eradikationsrate aufweist und sicher ist.
7. Kongress für Arzneimittelinformation: Posteraufruf
Vom 5. bis 6. Februar 2021 findet in Köln der 7. Kongress für Arzneimittelinformation statt. Auf dem Kongress werden wieder viele wichtige Themen der Arzneimittelinformation von kompetenten Referenten dargestellt und es gibt vom Anfänger bis zum Experten Gelegenheit, in Vorträgen und Workshops zu lernen und zu diskutieren.