Die pharmazeutische Aufnahme als Start zum Schnittstellen- und Medikationsmanagement im Krankenhaus
Im Rahmen der Weiterbildung Klinische Pharmazie wurde die pharmazeutische Aufnahme im AGAPLESION Evangelischen Bathildiskrankenhaus im Aufnahmezentrum für zunächst eine chirurgische Fachabteilung implementiert. In der Zeit von Januar bis April 2019 wurde an 38 Aufnahmetagen für 93 elektive Patienten der Gefäßchirurgie eine Arzneimittelanamnese mit anschließender Medikationsanalyse durchgeführt. Die Umsetzung der nötigen zahlreichen Interventionen konnte nur teilweise im Rahmen des Krankenhausaufenthalts durchgeführt werden. Durch ein Schnittstellenmanagement gelang es, die Ergebnisse der Medikationsanalyse zur Erhöhung der Arzneimittel- und Patientensicherheit auch über die Verweildauer im Krankenhaus hinaus über den Hausarzt umzusetzen.
Schlüsselwörter: Arzneimitteltherapiesicherheit, Entlassbrief, Medikationsanalyse, Arzneimittelanamnese, Verweildauer, Stationsapotheker
Krankenhauspharmazie 2020;41:45–51.
English abstract
The pharmaceutical admission as a start for interface and medication management in the hospital
The pharmaceutical admission was initially implemented in the reception center of the AGAPLESION Evangelical Bathildis Hospital for the surgical department. In the period from January to April 2019, a drug anamnesis with subsequent medication analysis was performed on 38 admission days for 93 elective patients of vascular surgery. The implementation of the necessary numerous interventions could only be carried out partially within the duration of the hospital stay. Through interface management, the results of the medication analysis to increase drug and patient safety were also implemented beyond the stay in the hospital under administration of the general practitioner.
Key words: Interface management, dismissal letter, drug therapy safety, medication analysis, medication management, clinical pharmacist
Mikrobiologische Prüfung aseptisch hergestellter Fertigspritzen
Die mikrobiologische Qualität von aseptisch hergestellten Fertigspritzen wurde am Universitätsklinikum Frankfurt bisher über die Simulation der Herstellung mit Nährmedien gesichert. Die Aufsichtsbehörde verlangte jedoch wegen der Herstellung auf Vorrat und den großen Mengen eine Prüfung auf Sterilität nach Europäischem Arzneibuch. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es deshalb, eine sinnvolle, effiziente und wirtschaftliche Umsetzung dafür zu finden. Aufgrund der Volumina der zu prüfenden Behältnisse (10 und 50 ml) und den hergestellten Mengen kam nur die Membranfiltermethode infrage. Als Inprozesskontrolle wurde jedoch zeitgleich die Prüfung mit Blutkulturflaschen validiert und damit eine kontinuierliche Kontrolle verbunden mit einem Alert-System umgesetzt, um im Falle einer Kontamination unverzüglich reagieren zu können. Die Kosten für dieses mikrobiologische Monitoring sind erheblich und lassen sich nur durch die Produktion großer Stückzahlen rechtfertigen.
Schlüsselwörter: Prüfung auf Sterilität, aseptische Herstellung, Blutkulturflaschen, Fertigspritzen, Membranfiltermethode
Krankenhauspharmazie 2020;41:52–4.
English abstract
Microbiological testing of aseptically prepared ready to use syringes
Microbiological quality of aseptic prepared ready to use syringes has been assured at the University Hospital of Frankfurt by media fills. Due to the amount of products and the preparation in advance, our surveillance authority expected sterility testing according to Eurean Pharmacopea. In the present study, a suitable method to fulfill this demand had to be established. The volume of 10 and 50 ml in the syringes required the method of membrane filtration. Simultaneously, Bactec™ culture vials were validated and implemented as a continuous quality control. Costs for this microbiological monitoring are substantial and reasonable only when high amounts of syringes are produced.
Key words: sterility testing, aseptic preparation, culture vials, ready to use syringes, membrane filtration
DGHO-Jahrestagung 2019
Die letzte Tagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie fand vom 11. Oktober bis 14. Oktober 2019 in Berlin statt. Im Verlauf des Kongresses diskutierten über 6200 nationale und internationale Teilnehmer in zahlreichen Veranstaltungen über aktuelle Therapien, gesellschaftspolitische Herausforderungen sowie über Chancen, Risiken und Erfolge neuer diagnostischer und medikamentöser Möglichkeiten.
Krankenhauspharmazie 2020;41:55–8.
LAUD-Doktorandentagung: Eine Tagung, die Wissen schafft
Bericht zur 9. LAUD-Doktorandentagung in Köln
Die 9. LAUD-Doktorandentagung fand am 29. und 30. November 2019 in Köln statt. Das Format bietet den Doktoranden traditionell die Möglichkeit, sich über ihre Forschungsthemen auszutauschen und von neuen Ideen inspirieren zu lassen. Dazu vermitteln die Doktoranden den Teilnehmern anhand von Kurzvorträgen einen Einblick über ihre jeweiligen Forschungsthemen.
Krankenhauspharmazie 2020;41:59.
Kurzvorträge der 9. LAUD-Forschungs- und Doktorandentagung
Abstracts der Kurzvorträge der Tagung am 29. und 30. November 2019 in Köln
Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie auf Seite 59 in dieser Ausgabe der Krankenhauspharmazie. Die Abstracts der Kurzvorträge sind alphabetisch nach Autorennamen (Erstautor) sortiert.
Der DAC/NRF-Rezepturenfinder und die Zusammenarbeit mit der ADKA
Das DAC/NRF bietet online neben diversen Rezepturhilfen auch den sogenannten Rezepturenfinder an, in dem Rezepturzusammensetzungen aufgeführt und bewertet sind, die nicht im NRF monografiert sind. Dieser Bereich wird unter anderem auch vom Ausschuss Herstellung und Analytik der ADKA bestückt.
Krankenhauspharmazie 2020;41:67–8.
Medikationsfehler
Sound-alikes – Wie entscheidend ein einziger Buchstabe sein kann
Bei einem stationären Patienten wird Cytotect® angeordnet. Im Verlauf wird es „oralisiert“. Dass es sich bei Cytotec® „oral“ um ein anderes Arzneimittel als Cytotect® „i. v.“ handelt, fällt dabei weder dem anordnenden Arzt noch der zuständigen Pflegekraft auf. Die beinahe identischen Präparatenamen laden geradezu zum Sound-alike-Medikationsfehler ein.
Ambulant erworbene Harnwegsinfekte
Drei oder fünf Tage Pivmecillinam?
Soll ein unkomplizierter Harnwegsinfekt bei Frauen drei oder fünf Tage lang mit Pivmecillinam behandelt werden? Einer dänischen Studie zufolge führt eine fünftägige Therapie nicht zu besseren klinischen und bakteriologischen Ergebnissen als die dreitägige Anwendung.
COPD
Vorbeugung von Exazerbationen – zwei Kandidaten gescheitert
Exazerbationen schränken die Lebensqualität von COPD-Patienten massiv ein und verursachen zudem hohe Therapiekosten. Deren Prävention ist daher ein bedeutsames Behandlungskonzept. Mit Benralizumab und Metoprolol wurden nun zwei potenzielle Therapien getestet, die sich leider beide als wenig effektiv herausstellten.
Colitis ulcerosa
Vorteil von Vedolizumab gegenüber Adalimumab
Wenn die konventionelle Therapie von Colitis ulcerosa nicht zu den gewünschten Behandlungserfolgen führt, haben sich verschiedene Biologika bewährt. Jetzt wurde erstmals die Wirksamkeit von zwei Biologika mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen direkt verglichen. Dabei erwies sich der Integrin-Antagonist Vedolizumab dem TNFα-Inhibitor Adalimumab bei Patienten mit moderater bis schwerer Colitis ulcerosa als überlegen.
Chronische Rhinosinusitis mit Polypen
Dupilumab bessert die Symptome und ist sicher in der Anwendung
Auch nach chirurgischer Behandlung und Einnahme von Glucocorticoiden werden Patienten mit schwerer chronischer Rhinosinusitis und Polypen oft nicht beschwerdefrei. Dupilumab kann als zusätzliches Arzneimittel helfen, die Symptome zu lindern.
Hyperlipidämie
Weniger kardiovaskuläre Ereignisse unter Fenofibrat plus Statin bei Risikopatienten
Eine Anwendung von Fenofibrat zusätzlich zu einem Statin kann bei Patienten mit erhöhten Triglyceriden und niedrigem HDL möglicherweise das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse reduzieren, wie die Auswertung von Daten eines asiatischen Patientenregisters zeigte.