Versorgung der Krankenhauspatienten durch Krankenhausapotheken
Basierend auf den Empfehlungen der Bundesapothekerkammer zur Qualitätssicherung „Versorgung der Krankenhauspatienten durch Apotheken“ vom 13.06.2017
Krankenhauspharmazie 2019;40:464–80.
Einführung und Evaluation eines Stationsapothekers in der Neurochirurgie
Projektarbeit im Rahmen der Weiterbildung Klinische Pharmazie
Am Universitätsklinikum Erlangen wurden 2,5 Stationsapothekerstellen für einen zweijährigen Projektzeitraum (01.01.2015 bis 31.12.2016) in verschiedenen Kliniken eingesetzt, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu fördern und pharmakoökonomische Effekte zu erzielen. 0,45 Vollzeitstellen (VK) davon entfielen auf die Neurochirurgische Klinik. Während des zweijährigen Projektzeitraums wurden für einen einjährigen Auswertungszeitraum alle aufgetretenen arzneimittelbezogenen Probleme, pharmazeutische Anfragen sowie pharmakoökonomische Interventionen dokumentiert. Diese wurden dann zusammen mit einer abschließenden Befragung des ärztlichen und pflegerischen Personals der neurochirurgischen Klinikdirektion vorgelegt. Erfreulicherweise konnte daraufhin die Stationstätigkeit mit einem Anteil von 0,25 Vollzeitstellen verstetigt werden, wodurch langfristig ein Beitrag zu einer sicheren, effektiven und ökonomischen Pharmakotherapie in der Neurochirurgie geleistet werden kann.
Schlüsselwörter: Stationsapotheker, Medikationsmanagement, Medikationsanalyse, arzneimittelbezogene Probleme, Arzneimitteltherapiesicherheit, Neurochirurgie
Krankenhauspharmazie 2019;40:481–5.
English abstract
Implementation and evaluation of a clinical pharmacist in a neurosurgical department
2.5 full-time positions for clinical pharmacists were approved by the hospital board for a two-year project (01.01.2015 – 31.12.2016). The clinical pharmacists were deployed to different clinics with the objectives to support safety of medication therapy and achieve a pharmacoeconomic impact. A 0.45 part-time position was assigned to the neurosurgical department. During the two-year project, an evaluation period of one year was defined to assess drug related problems, pharmaceutical inquiries and pharmacoeconomic interventions. The results of the evaluation period were presented to the neurosurgical clinic management along with a final survey among the physicians and nursing staff. The neurosurgical directors decided to maintain a 0.25 clinical pharmacist position, hence a safe, efficacious and economic drug therapy can be ensured in the neurosurgical department.
Key words: clinical pharmacist, medication management, drug related problem, neurosurgery, medication safety
Die Kooperation PTA-Schule – Krankenhausapotheke
Die Krankenhausapotheke hat unter anderem in der Arzneimittelherstellung einen hohen Bedarf an gut ausgebildeten pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA). Jedoch wissen die meisten PTA nicht, welch ein spannendes Aufgabenfeld sich hier bietet. Ziel dieses Projekts war es, in der Zusammenarbeit mit PTA-Schulen PTA-Schülern einen Einblick in die Tätigkeiten in der Krankenhausapotheke zu geben und ihnen zu ermöglichen, selbst Tätigkeitsbereiche einer Krankenhausapotheke kennenzulernen und praktisch auszuprobieren. Zeitgleich wurden Praktikumsplätze angeboten, um bei Interesse tiefer in die Materie einsteigen zu können. Zahlreiche Praktikantinnen und Bewerberinnen auf einen Arbeitsplatz als PTA in der Krankenhausapotheke zeigen den Erfolg des Projekts. Der Einblick in die Krankenhauspharmazie sollte in keiner PTA-Ausbildung fehlen.
Krankenhauspharmazie 2019;40:486–7.
Medikationsfehler
Auf die Spritze, fertig, los – Look-alikes am Operationstisch
Look-alikes sind im medizinischen Alltag ein immer wieder auffallendes Problem und stellen eine echte Herausforderung dar. In diesen Fällen kam es durch die Lage zweier unterschiedlich befüllter Spritzen und Infusionsbeutel auf einem Tablett zu Verwechslungen, teilweise mit lebensbedrohlichem Effekt.
Präoperative Anämie und Eisenmangel
Weniger postoperative Bluttransfusionen bei kurzfristiger präoperativer Behandlung
Präoperative Anämie und Eisenmangel können den Operationserfolg beeinträchtigen. Die vorliegende Studie zeigt, dass eine Behandlung am Tag vor einer geplanten Herzoperation die Anzahl der postoperativen Bluttransfusionen senken kann.
Schlaganfall
Begleiterkrankungen erhöhen das Risiko nach einer Sepsis
Herzklappenerkrankungen, Koagulopathien, Nierenversagen und weitere Erkrankungen erhöhen das Risiko, nach einer Sepsis/Blutbahninfektion einen Schlaganfall zu erleiden. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, in der die Daten von rund 120 000 Sepsis-Patienten ausgewertet wurden.
Postoperative Antibiotikaprophylaxe
Infektionsprävention nach vaginal-operativer Entbindung
Aufgrund fehlender Evidenz wird die routinemäßige Antibiotikaprophylaxe bei vaginal-operativen Entbindungen aktuell nicht empfohlen. In einer vom National Institute for Health Research (NIHR) finanzierten Studie verringert die einmalige prophylaktische Antibiotikagabe das Risiko für Infektionen nach vaginal-operativen Entbindungen signifikant.
Antidepressiva
Hilft mehr doch mehr oder schadet es nur mehr?
Welche Dosis-Wirkungs-Beziehungen bestehen für selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Venlafaxin und Mirtazapin bei Depression? Diese Frage wurde in einer aktuellen Metaanalyse untersucht. Dabei zeigte sich im niedrigen zugelassenen Dosisbereich das günstigste Verhältnis zwischen Wirksamkeit und Verträglichkeit. Allerdings schränken methodische Limitationen die Aussagekraft für die Praxis ein.
Belastungsinkontinenz bei Frauen
Welches operative Verfahren ist optimal?
Eine Belastungsinkontinenz kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. Neben medikamentöser Therapie, Lebensstiländerung (z. B. Reduktion von Übergewicht) und Beckenbodentraining werden häufig operative Verfahren eingesetzt. Laut einem kürzlich im British Medical Journal veröffentlichten Review sind die offene Kolposuspension sowie auf verschiedene Art um die Harnröhre gelegte Bänder wahrscheinlich die effektivsten Verfahren.
Akute Migräneattacken
Der orale CGRP-Antagonist Rimegepant
Dem Calcitonin Gene-related Peptide (CGRP) wird eine zentrale Rolle bei der Pathogenese von Migräneattacken zugeschrieben. In der vorliegenden Phase-III-Studie konnte gezeigt werden, dass der oral verabreichte niedermolekulare CGRP-Antagonist Rimegepant bezüglich der Schmerzlinderung Placebo überlegen ist.
ADKA-Innovationspreis 2020 im Bereich Klinische Pharmazie
gestiftet von der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Zum 18. Mal wird der Innovationspreis von der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH gestiftet. Mit diesem Preis soll ein innovatives Projekt der Krankenhauspharmazie gewürdigt werden. Der Innovationspreis ist mit 7.500 Euro dotiert.