EditorialProf. Dr. Frank Dörje, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker e. V. (ADKA)

Mit Rückenwind ins Jahr 2019!

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Interview

Wir werden 40

40 Jahre – was bedeutet das eigentlich? In Deutschland muss man 40 Jahre alt sein, um Bundespräsident werden zu können, also eine gewisse Reife mitbringen. Hier im Schwabenländle heißt es, dass man das sogenannte „Schwabenalter“ erreicht und damit „gscheit“ wird. Arthur Schopenhauer sagte: „Die ersten vierzig Jahre unseres Lebens liefern den Text, die folgenden dreißig den Kommentar dazu.“ Die Krankenhauspharmazie hat (hoffentlich) vom ersten Jahr an „Reifes, Gescheites und Kommentiertes“ geliefert – dank engagierter Autoren, Beiräte, Herausgeber und Redaktion. Anlässlich des runden Geburtstags hat Herausgeber Dr. Matthias Fellhauer die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats befragt: Was ist gut, was können wir besser machen?

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ÜbersichtSylvia Obermeier, Villingen-Schwenningen

Impfprophylaxe zur individuellen Reisevorbereitung

Teil 1: Impfgrundlagen und Erstellung eines Reiseimpfplans

Impfungen gehören zu den wichtigsten und effektivsten Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor Infektionskrankheiten. Die zahlreichen Reiseziele und Urlaubsarten sowie die speziellen gesundheitlichen Aspekte, die ein Reisender mit sich bringt, bedingen individuell zu erstellende Impfempfehlungen. Dass ein exotisches Urlaubsziel ein Risiko für Infektionskrankheiten birgt und die Erweiterung des persönlichen Impfschutzes sinnvoll ist, ist oft selbstverständlich, doch auch bei einer Reise innerhalb Europas sollte über die Impfprophylaxe nachgedacht werden. Beispielsweise ist das Risiko an Hepatitis A zu erkranken, in Osteuropa und in der Mittelmeerregion deutlich höher als in Deutschland und der Wanderurlaub im Schwarzwald birgt wiederum die Gefahr einer Infektion mit dem Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-)Virus durch Zeckenstich.
Schlüsselwörter: Impfprophylaxe, Reiseimpfung, Impfstoff, Immunisierung, Impfabstände
Krankenhauspharmazie 2019;40:6–10.

FlaggeEnglish abstract

Preventative vaccination for the individual traveller – part 1: basics on vaccination and immune response

Vaccinations are one of the most important and effective preventative measures to avoid infectious diseases. Recommended vaccinations largely depend on the traveller's destination, type of travel and their specific health related conditions.

Unsurprisingly, travel to exotic destinations bear an increased risk for infectious diseases and require additional protection. However, even when traveling within Europe, travelers should consider preventative measures through vaccination. For example, the risk of contracting Hepatitis A in Eastern Europe or the Mediterranean is considerably higher than in Germany, and the risk of contracting tick-borne encephalitis (TBE) increases when hiking in the black forest.

Key words: Preventative vaccination, vaccine, travel vaccination, immunisation

Seite 11 - 32
ÜbersichtSylvia Obermeier, Villingen-Schwenningen

Impfprophylaxe zur individuellen Reisevorbereitung

Teil 2: Reiseimpfungen im Detail

Welche Impfungen für eine Reise neben den Standardimpfungen empfohlen werden sollten, orientiert sich am individuellen Risiko des Reisenden. Zum Standard zählen Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Poliomyelitis, Pertussis sowie Masern, Mumps und Röteln sowie saisonal gegen Grippe. Eine Hepatitis-A-Impfung kann bereits für Reisen ins südliche Europa sinnvoll sein, Typhus oder Tollwut drohen eher bei exotischeren Reisezielen. Für Gelbfieber, Meningokokken und Poliomyelitis wird mancherorts sogar ein Impfnachweis verlangt.
Schlüsselwörter: Impfprophylaxe, Reiseimpfung, Impfstoff, Standardimpfschutz
Krankenhauspharmazie 2019;40:11–32.

FlaggeEnglish abstract

Preventative vaccination for the individual traveller – part 2: Vaccinations for travellers

This report discusses the most important travel vaccinations. Travelers should get standard vaccinations against rubella, measles, mumps, tetanus, diphtheria, pertussis and poliomyelitis, and as well against influenza. Vaccination against hepatitis A can be useful for travelling through southern or eastern Europe, whereas the risk for typhoid fever or rabies is much higher on journeys to exotic parts of the world. In some places certificates of vaccination are requested for yellow fever, meningococcal meningitis and poliomyelitis.

Key words: Preventative vaccination, vaccine, travel vaccination, immunisation

Seite 33 - 36
ÜbersichtSylvia Obermeier, Villingen-Schwenningen

Impfprophylaxe zur individuellen Reisevorbereitung

Teil 3: Impfungen von Reisenden in besonderen Lebenssituationen

Neben den unterschiedlichen Gegebenheiten im Reiseland gibt es Besonderheiten, die bei der Reiseimpfplanung von Menschen in besonderen Lebensabschnitten und bei Vorerkrankungen beachtet werden sollten. Dies betrifft beispielsweise Kinder, Schwangere oder immunsupprimierte Patienten.
Schlüsselwörter: Impfprophylaxe, Reiseimpfung, Impfstoff, Immunisierung
Krankenhauspharmazie 2019;40:33–6.

FlaggeEnglish abstract

Preventative vaccination for the individual traveller – part 3: vaccination for particular stages of life

The article explores the specifics of vaccination for particular stages of life just as preexisting diseases, for example children, pregnant women or immunocompromised patients.

Key words: Preventative vaccination, vaccine, travel vaccination, immunisation

Seite 38 - 41
BerichtElke Althöfer-Blautzik, Oberkirch, und Kira Morandin, AoG München

Hilfe für die Philippinen

Einsatz von Apotheker ohne Grenzen

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e. V. (AoG) ist eine im Jahr 2000 gegründete humanitäre, pharmazeutische Hilfsorganisation, die sich weltweit für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung einsetzt. Dazu zählen unter anderem die Versorgung mit Arzneimitteln, die Ausbildung von pharmazeutischem Personal und die Organisation von Schulungen in den Projektländern. Eines dieser Länder, in dem Apotheker ohne Grenzen 2018 tätig war, sind die Philippinen, die von schweren Stürmen heimgesucht worden waren und Unterstützung benötigten.
Krankenhauspharmazie 2019;40:38–41.

Seite 42 - 43
BerichtLisa Mönnighoff und Georg Richter

Ideen sammeln und Netzwerke knüpfen

8. LAUD-Doktoranden-Tagung in Dresden

Bereits zum 8. Mal trafen sich Doktoranden und wissenschaftlich aktive Apotheker zu einem intensiven Austausch im Rahmen der LAUD-Doktoranden-Tagung. Dieses Jahr wurden Promotionsprojekte aus Leipzig, Heidelberg, Hamburg, München, Mainz und Dresden präsentiert. Inspiriert von den anregenden Diskussionen werden sicherlich einige der neu gewonnenen Ideen in die Forschungsarbeiten einfließen.
Krankenhauspharmazie 2019;40:42–3.

Seite 44 - 46
BerichtSusanne Schiek, Thilo Bertsche, Leipzig

Workshop für Promotionsbetreuer

8. LAUD-Doktoranden-Tagung in Dresden

Allgemeine Kriterien zu beschreiben, die auf unterschiedlichen Ebenen eine erfolgreiche Promotion aus der Krankenhausapotheke/Klinischen Pharmazie definieren, war das Ziel eines Workshops für Betreuer von Promotionen auf der LAUD-Doktoranden-Tagung 2018 in Dresden. Der Workshop wurde von Prof. Thilo Bertsche vom Zentrum für Arzneimittelsicherheit in Leipzig geleitet. Am Workshop wirkten zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Erfahrung in der Betreuung von klinisch-pharmazeutischen Promotionen aus dem gesamten Bundesgebiet mit. In der einstündigen Veranstaltung wurden schwerpunktmäßig vier Ebenen beleuchtet, die allesamt als Eckpunkte für eine erfolgreiche Promotion gelten können: regulatorische Aspekte, die Betreuungssituation, der Inhalt beziehungsweise die Durchführung sowie die Bewertung der Promotionsarbeit. Workshop-Teilnehmer/innen (alphabetisch): Thilo Bertsche, Leipzig, Frank Dörje, Erlangen, Andreas Fischer, Dresden, Saskia Fuhrmann, Dresden, Torsten Hoppe-Tichy, Heidelberg, Holger Knoth, Dresden, Claudia Langebrake, Hamburg, Hanna Mannell, München, Yvonne Pudritz, München, Susanne Schiek, Leipzig
Krankenhauspharmazie 2019;40:44–6.

Seite 47 - 52
Bericht

Kurzvorträge der 8. LAUD-Forschungs- und Doktorandentagung

Abstracts der Kurzvorträge der Tagung am 23. und 24. November 2018 in Dresden

Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie ab Seite 42 in dieser Ausgabe der Krankenhauspharmazie. Die Abstracts der Kurzvorträge sind alphabetisch nach Autorennamen (Erstautor) sortiert.

SerieHolger Petri, Bad Wildungen

Interaktionscheck

Das Interaktionspotenzial der (Nicht-)Stimulanzien

Psychostimulanzien und die Nicht-Stimulanzien Atomoxetin und Guanfacin können mit Enzymen des Cytochrom-P450(CYP)-Systems interagieren (Tab. 1). Hierdurch ergeben sich Risiken für klinisch relevante Wechselwirkungen.

SerieBarbara Geyer, Gröbenzell, und Dr. Gesine Picksak, Hannover, für den Ausschuss für Arzneimitteltherapiesicherheit

Medikationsfehler

Sound-alike Baclofen statt Batrafen® führt zu Gefährdung eines Klinikpatienten

Sound-alikes führen immer wieder zur Verwechslung von Arzneimitteln. Im vorliegenden Fall bedeutete das für den Patienten eine Verlängerung des Krankenhausaufenthalts.

Referiert & kommentiertDr. Maja M. Christ, Stuttgart

Delirprävention

Melatonin reduziert das Delirrisiko bei hospitalisierten älteren Patienten nicht

Das Delir ist eine häufige, oft folgenschwere Komplikation bei älteren hospitalisierten Patienten. Schlafentzug wurde als eine Ursache des Krankenhausdelirs vermutet. Melatonin greift zwar in den Schlaf-Wach-Rhythmus ein, konnte in einer Placebo-kontrollierten Studie Delire jedoch nicht verhindern.

Referiert & kommentiertSolvejg Langer, Stuttgart

Krebserkrankungen

Komplementärmedizin und konventionelle Therapien

Anwender von komplementärmedizinischen Behandlungen bei Krebserkrankungen haben ein höheres Sterberisiko als Nichtanwender, so das Ergebnis einer Beobachtungsstudie. Dies ist allerdings nicht der Behandlung selbst geschuldet, sondern der Tatsache, dass diese Patienten im weiteren Krankheitsverlauf häufiger konventionelle Therapien ablehnen.

Referiert & kommentiertDr. Claudia Bruhn, Berlin

Arzneimittelbedingte Herzrhythmusstörungen

Orale Kontrazeptiva und das Risiko für QT-Verlängerungen

Gesunde Frauen, die ein Drospirenon-haltiges orales Kontrazeptivum einnehmen, haben möglicherweise ein höheres Risiko für arzneimittelinduzierte QT-Verlängerungen als Frauen, die ein Levonorgestrel-haltiges Präparat anwenden. Ursache dafür könnte das unterschiedliche androgene Potenzial der verschiedenen Gestagene sein, wie die Studie einer französischen Arbeitsgruppe gezeigt hat.

Referiert & kommentiertDr. Matthias Desch, Kogl

HIV-1

Ibalizumab bei multiresistenter HIV-1-Infektion wirksam

Ibalizumab ist ein gegen CD4 gerichteter Antikörper und zeigte in einer kleinen Phase-III-Studie bei Patienten mit multiresistenter HIV-1-Infektion seine Wirksamkeit. Bei einem Großteil der Patienten reduzierte sich die Viruslast bei gleichzeitigem Anstieg der CD4-Zellzahl.

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NotizenBettina Christine Martini, Legau

Aktuelle Meldungen von EMA, FDA, BfArM und AkdÄ