Das High-Output-Syndrom
Überblick und Aspekte des Managements
Das High-Output-Syndrom (HOS, häufig auch als High-Output-Stoma bezeichnet) ist eine häufige Komplikation nach Anlage eines Stomas und kann neben einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität ernste medizinische Konsequenzen nach sich ziehen. Es ist daher wichtig, Anzeichen für das Vorliegen eines HOS rasch zu erkennen und entsprechende diätologische und medikamentöse Maßnahmen einzuleiten. Es gibt keine Leitlinien für die Therapie, deshalb sollte für die klinische Praxis gemäß der publizierten Literatur ein Therapiealgorithmus etabliert werden, anhand dessen eine adäquate Therapie durchgeführt werden kann.
Schlüsselwörter: Ileostoma, High-Output-Stoma, High-Output-Syndrom, Jejunostomie, Diarrhoe
Krankenhauspharmazie 2024;45:1–7.
AMTS als interdisziplinäre Herausforderung in der Klinik
Interprofessionelle Konzepte zur Erhöhung der Medikationssicherheit in einer Universitätsklinik
Neue und teils hochinnovative Konzepte zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) scheitern im klinischen Umfeld oftmals an ihrer Umsetzbarkeit über alle beteiligten Fachbereiche hinweg. Da im stationären Setting viele verschiedene Berufsgruppen an der medikamentösen Therapie eines Patienten beteiligt sind, ist es essenziell, neue AMTS-Prozesse im engen Austausch und auf Augenhöhe mit allen Klinikbereichen einzuführen. Das Universitätsklinikum Regensburg hat dazu eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe für AMTS ins Leben gerufen, in der die Apotheke zusammen mit pflegerischen und ärztlichen Vertretern sowie abgestimmt mit weiteren zentralen Klinikabteilungen aktuelle AMTS-relevante Probleme diskutiert und neue, die Therapiesicherheit erhöhende Konzepte erarbeiten kann. In diesem Artikel werden die Arbeitsweise der AG und einige der dabei entstandenen AMTS-Handlungsempfehlungen vorgestellt.
Schlüsselwörter: AMTS, Medikationsmanagement, Qualitätssicherung.
Krankenhauspharmazie 2024;45:9–16.
English abstract
Medication safety as an interdisciplinary challenge in a clinical setting
Medication safety is an ongoing challenge both in an outpatient and clinical setting. When it comes to creating a safe and efficient medication process in hospitals, satisfactory interdisciplinary cooperation has been shown to be one of the major obstacles. Oftentimes, insufficient communication between the relevant special fields can not only lead to a suboptimal patient care but at worst endanger patient safety and worsen the clinical outcome. In order to find new paths for a more inclusive inner clinical collaboration, we decided to establish an interdisciplinary working group “medication safety”, where all affected parties can discuss current problems or general issues concerning a satisfactory medication process. The working group also created several instructions and guidelines to enhance medication safety in the hospital. All in all, every invested party greatly benefits from the establishment of the working group.
Key words: Medication Safety, Quality Management.
Erste gemeinsame Doktorandentagung Klinische Pharmazie
Tatort, Töttchen und ganz viele Leeze!
Am 17. und 18. November 2023 fand in Münster die erste gemeinsame Doktorandentagung Klinische Pharmazie statt. Die Tagung wurde in Kooperation der ADKA mit der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha e. V.), der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG e. V.), der Arbeitsgruppe der Leitenden Apotheker in Universitätsklinika im VUD (LAUD) und der Stiftung Patient und Klinische Pharmazie ausgerichtet. Insgesamt nahmen 56 Doktorand:innen und Betreuer:innen im Bereich der Klinischen Pharmazie an der Tagung teil. Ziel war neben dem fachlichen Austausch und der Präsentation aktueller klinisch-pharmazeutischer Forschungsarbeiten vor allem die Vernetzung der Doktorand:innen untereinander.
Krankenhauspharmazie 2024;45:17–9.
Erste gemeinsame Doktorandentagung Klinische Pharmazie
Abstracts der Poster und Kurzvorträge der Tagung am 17. und 18. November 2023 in Münster
Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie im Veranstaltungsbericht in dieser Ausgabe der Krankenhauspharmazie.
Medikationsfehler
Magnesium: Wirkung und Nebenwirkung
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie unterschiedlich und ungenau wir (Apotheke, Ärzte, Pflegefachkräfte) alle miteinander kommunizieren? Kein Wunder, dass Medikationsfehler passieren, obwohl wir denken, das Richtige getan zu haben.
Nierentransplantation
Letermovir versus Valganciclovir bei Nierentransplantation
Im Vergleich war Letermovir Valganciclovir in der Prävention von Zytomegalie-Erkrankungen bei seronegativen Nierentransplantationsempfängern, die ein Organ von einem seropositiven Spender erhielten, nicht unterlegen.
Diabetes mellitus Typ 2
Wer hat ein erhöhtes Herzinsuffizienz-Risiko unter nichtsteroidalen Antiphlogistika?
Diabetes mellitus Typ 2 erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Da nichtsteroidale Antiphlogistika auch negative Auswirkungen auf das Herz haben können, untersuchte eine Studie den Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes und Krankenhauseinweisungen wegen Herzinsuffizienz nach einer Behandlung mit nichtsteroidalen Antiphlogistika. Demnach haben bestimmte Personengruppen ein erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz, wenn sie bei bestehendem Typ-2-Diabetes mit nichtsteroidalen Antirheumatika behandelt werden.
Hepatitis D
Bulevirtid zur Behandlung der HDV-Infektion
Von 21. bis 24. Juni 2023 fand im Messezentrum Wien der EASL Congress 2023 von der European Association for the Study of the Liver statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde der aktuelle Wissensstand rund um die Therapie von Lebererkrankungen präsentiert, darunter auch die Behandlung der Hepatitis D.
Fortgeschrittenes klassisches Hodgkin-Lymphom
Immuntherapie noch besser als Antikörper-Wirkstoff-Konjugat
Mit einem Kommentar von Dr. med. Peter Stiefelhagen, Starnberg
Lange galten Kombinations-Chemotherapie-Protokolle als Standard bei der Behandlung des klassischen Hodgkin-Lymphoms. Noch besser wurden die Resultate für die Patienten mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Brentuximab Vedotin. Aber während des amerikanischen Krebskongresses ASCO 2023 wurde in der Plenarsitzung nun eine Studie vorgestellt, in der das Outcome für die Patienten mit Nivolumab noch getoppt werden konnte.