Dr. Wolfgang Messerschmidt
Im letzten Jahr beschloss die ADKA im Rahmen der Mitgliederversammlung, einen neuen Ausschuss ins Leben zu rufen, der sich mit allen Dingen auseinandersetzt, die im Zusammenhang mit der elektronischen Verordnung im Krankenhaus(apotheken)alltag stehen. Als Pate aus dem Vorstand fungiert Dr. Jochen Schnurrer (Essen) und den Vorsitz übernahm Dr. Michael Baehr (Hamburg). Als Mitglieder wurden Kolleginnen und Kollegen mit fundierten Kenntnissen bezüglich CPOE(Computerized physician order entry)-/CDS(clinical decision support)-Systemen gesucht. Um eine Herstellerneutralität bei der Arbeit des Ausschusses zu gewährleisten, wurde bei der Zusammensetzung besonderer Wert darauf gelegt, eine größtmögliche Vielfalt an KIS und Verschreibungssystemen mit zu berücksichtigen. Im September 2019 trafen sich die aus 30 Bewerbern ausgewählten zehn Mitglieder des Ausschusses in Hamburg zur ersten Sitzung.
Das Ziel des Ausschusses ist es, den ADKA-Mitgliedern ein Forum rund um das Thema elektronische Verordnungssysteme zu bieten. Dies erscheint besonders wichtig, da die elektronische Verordnung von Arzneimitteln die Basis des geschlossenen Medikationskreislaufs (closed loop medication management) ist. Darauf baut die patientenindividuelle Arzneimittellogistik auf, andere Elemente wie die Arbeit der Stationsapotheker und die Verabreichung und Dokumentation der Arzneimittelgabe durch Pflegekräfte und Ärzte werden erleichtert und transparenter.
Der Ausschuss möchte dafür Sorge tragen, dass die Apothekerrolle in CPOE-/CDS-Systemen etabliert ist und die Systeme vorbereitet sind für das closed loop medication management, um so insgesamt die Krankenhausapotheke im klinischen Prozess auch digital zu verankern.
Außerdem möchte der Ausschuss zur Optimierung und Weiterentwicklung der Systeme beitragen. Hierzu sollen Nutzer verschiedener CPOE- und CDS-Systeme vernetzt werden, sodass gegenseitig von den Erfahrungen profitiert werden kann. Des Weiteren möchte der Ausschuss dafür werben, dass die Datenpflege dieser Systeme für die Medikation als genuine Aufgabe der Krankenhausapotheke verstanden wird. Datenstrukturen in Bezug auf die Medikation sind von den Herstellern so zu definieren, dass Systeme mit unterschiedlichen Schwerpunkten interoperabel werden (z. B. für den Übergang von Normal- auf Intensivstation bzw. vice versa). Der Ausschuss möchte Kontakt mit den Anbietern herstellen und halten, und gleichzeitig seine Arbeit herstellerunabhängig gestalten.
Aktuell findet die Arbeit des Ausschusses pandemiebedingt in Rahmen von Videokonferenzen statt.
Für den ADKA-Jahreskongress in Dresden war ein Workshop zu dem Thema geplant, der nun pandemiebedingt auf nächstes Jahr verschoben wird. Hier werden wir uns mit den Vor- und Nachteilen der CPOE-/CDS-Systeme beschäftigen sowie mit Abläufen bei der Einführung mit dem Hauptaugenmerk auf die Rolle der Krankenhausapotheke. Ebenso wird es um die Implementierung des E-Rezeptes sowie die Vorteile des Vorhandenseins von CPOE-/CDS-Systemen im aktuellen Pandemiefall gehen.
Auf der ADKA-Homepage finden Sie die Zusammensetzung des Ausschusses. Die Mitglieder stehen gerne für alle Fragen im Zusammenhang mit der elektronischen Verordnung zur Verfügung. Bitte stellen Sie die Fragen aktuell gerne an ein Ausschussmitglied, mittelfristig wird es eine zentrale E-Mail-Adresse für den Ausschuss geben. Des Weiteren würden wir gerne mit Ihrer Hilfe Anwendergruppen der schon existierenden Systeme auf- und ausbauen. Außerdem wird in der Zukunft im Mitgliederbereich eine Liste mit Krankenhäusern und den schon vorhandenen CPOE-/CDS-Systemen zu finden sein.
Herbert Wartensleben ist tot
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