ÜbersichtAndreas Reimer, Ludwigsburg, und Markus Schneider, Bad Rappenau

Topische Applikation von Propranolol bei infantilen Hämangiomen

Zahlreiche Studien mit einer Vielzahl von Patienten – auch Frühgeborenen – konnten zeigen, dass die topische Anwendung von Propranolol-Zubereitungen zur Behandlung von infantilen Hämangiomen nach jetzigem Kenntnisstand sicher und wirksam ist. Bei allen bisherigen klinischen Untersuchungen sind bei der topischen Propranolol-Applikation keine systemischen Nebenwirkungen aufgetreten.

Schlüsselwörter: Propranol, Hämangiom, topische Zubereitung
Krankenhauspharmazie 2018;39:120–2.

FlaggeEnglish abstract

Topical application of propranolol for infantile hemangiomas

Several clinical studies- including low birth weight infants - have shown that topical application of propranolol preparations is safe and effective. In all topical applications of propranolol systemic side effects have not been observed so far.

Key words: propranolol,hemangioma, topical preparation

Seite 123 - 132
OriginalarbeitAnita Kellermann, Martina Fischer, Rudolf Bernard, Steffen Amann, München, Georg Berndt, Berlin, Karin Johanna Haase, Stuttgart, Karen Mitzner, Rostock, Elfriede Nusser-Rothermundt, Stuttgart, Bernd Schoppek, Haar, Cornelia Trieloff, Berlin, und Rainer Riedel, Köln

Arzneimittelumstellungen in Krankenhausapotheken

Ergebnisse einer Multicenterstudie zu Prozesskosten in deutschen Krankenhäusern

Produktumstellungen im Arzneimittelsortiment von Krankenhäusern zählen, insbesondere seit der ständig steigenden Zahl von Arzneimittellieferausfällen, zu den Routinetätigkeiten in deutschen Krankenhausapotheken. Eine Sortimentsänderung kann dabei zu Verunsicherungen des Stationspersonals und notwendigen Rückfragen in der Krankenhausapotheke führen. Gründe hierfür können beispielsweise ein geändertes Packungsdesign oder eine veränderte Handhabung sein. Im Rahmen einer Multicenterstudie in acht deutschen Krankenhausapotheken wurde eine erste Prozesskostenanalyse durchgeführt, um Schwellenwerte für die entstehenden Prozesskosten bei einer geplanten Arzneimittelumstellung zu definieren. Dies ermöglicht neben den medizinisch-pharmazeutischen Gesichtspunkten auch eine ökonomische Bewertung des Umstellungsprozesses.
Schlüsselwörter: Arzneimittelumstellungen, Rentabilitätsfaktor, Prozesskosten, Schwellenwert

Krankenhauspharmazie 2018;39:123–32.

FlaggeEnglish abstract

Substituting drug products at hospital pharmacies: Results of a multicentre study on process costs regarding the supply chain from pharmacy to ward in German hospitals

Substituting drug products in hospital pharmacies is one of the routine tasks of hospital pharmacists, in particular because of the increase in the number of drug shortages. Changing products often results in confusion for the ward staff and leads to further inquiries to the hospital pharmacy, e. g. caused by a different package design or changed directions of usage.

The objective of this multi-centre study is the development of a process cost analysis in eight German hospital pharmacies to define threshold values for a planned drug substitution to assess its profitability. The threshold values are important parameters and are used in combination with medical and pharmaceutical criteria to assess drug substitution under pharmacoeconomic criteria, and thus help to identify when it is appropriate and recommendable.

Key words: drug switching, process costs, profitability factor, threshold values

OriginalarbeitConstanze Zweynert, Dresden/Leipzig, Sindy Barke-Burjanko, Freiberg, Thilo Bertsche, Leipzig

Ein pharmazeutischer Konsiliardienst an einem Klinikum mit Schwerpunktversorgung

Eine Nutzenbewertung aus Sicht der Ärzte

Mit Einführung einer pharmazeutischen Konsiliartätigkeit an einem Klinikum mit Schwerpunktversorgung wurden über fünf Monate alle Konsilaufträge ausgewertet. Insgesamt wurden 89 Konsilaufträge erfasst. Dazu zählten 24 umfassende Medikationschecks (27,0%), 18 Prüfungen zur Arzneimittelinteraktion (20,2%) und 12 Plausibilitätsprüfungen (13,5%) sowie andere Anfragen, beispielsweise zur Dosierung bzw. zur Dosisanpassung, Applikation von Arzneimitteln, der Anamnesemedikation und der Literaturrecherche zu arzneimittelbezogenen Themen (39,3%). Vor Einführung des Konsiliardienstes wurde eine Status-quo-Erhebung mittels eines standardisierten Fragebogens erstellt, um mögliche Schwerpunkte und die gewünschte Häufigkeit an pharmazeutischer Unterstützung zu erfassen. Anschließend wurden die Ärzte zur Übertragbarkeit der pharmazeutischen Empfehlungen in die klinische Praxis befragt. Es gaben 75,0% der befragten Ärzte an, durch die pharmazeutischen Empfehlungen eine Verminderung der Arzneimittelinteraktionen erreicht zu haben. 75,0% befürworteten, künftig ihre Medikationen in Hinblick auf mögliche Interaktionen durch einen Apotheker nochmals prüfen zu lassen. Die befragten Ärzte empfanden die Empfehlungen eines pharmazeutischen Konsiliardienstes für ihre klinische Praxis als nützlich.
Schlüsselwörter: pharmazeutischer Konsiliardienst, pharmazeutische Betreuung, Arzneimitteltherapiesicherheit

Krankenhauspharmazie 2018;39:133–7.

FlaggeEnglish abstract

A pharmaceutical counselling service in a medium-sized hospital – benefit for physicians

We established a pharmaceutical counselling service in a medium-sized hospital. All orders given (89) were evaluated for five months. These included 24 comprehensive medication checks (27.0%), 18 drug-drug interaction analysis (20.2%) and 12 plausibility checks (13.5%), as well as inquiries concerning dosage or dose adjustment, drug administration, medication history and literature research on drug-related topics (39.3%). Physicians were asked to define their wishes concerning a pharmaceutical support before the pharmaceutical counselling service was established. After the introduction, they were asked about the transferability of the pharmaceutical recommendations into clinical practice. 75.0% of the physicians reported a reduction of drug interactions due to the pharmaceutical recommendations. 75.0% agree to have their medications checked for possible interactions by a pharmacist in the future. The physicians enrolled in this survey declared the recommendations of a pharmaceutical counselling service as useful for their clinical practice.

Key words: pharmaceutical counselling, pharmaceutical care, drug safety

BerichtCyril Grether, Krefeld

Klinisch-pharmazeutisches Update im spätsommerlichen Wien

Clinical Pharmacy Conference 2017

Vom 10. bis 13. September 2017 trafen sich rund 60 Krankenhausapother verschiedener Nationen zur Clinical Pharmacy Conference (CPC) in Wien. Hauptthemen waren Infektiologie, Onkologie und Diabetologie in einer ausgewogenen Mischung aus Praxis und Wissenschaft.

Krankenhauspharmazie 2018;39:139–40.

SerieHarald Erdmann, Lübeck, für den Ausschuss Pädiatrie und Dr. Gesine Picksak, Hannover, für den Ausschuss Arzneimitteltherapiesicherheit

Medikationsfehler

Salz oder Base – das ist hier die Frage!

Einem Kinderarzt fällt eine erhöhte Rate an kardialen Nebenwirkungen nach der Oralisierung von Coffein im Rahmen der Apnoe-Behandlung bei Frühgeborenen auf. Es stellt sich im Verlauf heraus, dass die unterschiedlichen Bezugsgrößen der Wirkstoffdeklaration zu einer unbeabsichtigten Dosisverdopplung geführt haben.

ADKA internDr. Matthias Fellhauer, Villingen-Schwenningen, Dr. Cornelia Vetter-Kerkhoff, München, Dr. Gesine Picksak, Hannover, Dr. Torsten Hoppe-Tichy, Heidelberg, Priv.-Doz. Dr. Claudia Langebrake, Hamburg, Prof. Dr. Irene Krämer, Mainz, Prof. Dr. Roland Radziwill, Fulda, Dr. Lenka Taylor, Heidelberg im Namen der Ausschussmitglieder, Dr. Christoph Sturm, Dachau, Dr. Karen Mitzner, Rostock, Dr. Tilman Schöning, Heidelberg, Harald Erdmann, Lübeck, Dr. Sanjiv Sarin, Andernach, Sabine Steinbach MSc, Trier, Dr. Swantje Eisend, Kiel

Berichte der ADKA-Ausschüsse

Berichtszeitraum: Januar 2017 bis Dezember 2017

Seite 152 - 159
Referiert & kommentiertSimone Reisdorf, Erfurt

Psoriasis-Arthritis

Tofacitinib effektiv gegen Gelenkschmerz und Hautsymptome

In einer doppelblinden, randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie erhöhte der Janus-Kinase-Inhibitor Tofacitinib bei Patienten mit therapieresistenter Psoriasis-Arthritis die Chance auf ein ACR-20-Ansprechen. Auch weitere Parameter wurden deutlich gebessert, jedoch traten etwas häufiger unerwünschte Ereignisse auf.

Seite 152 - 159
Referiert & kommentiertDr. Peter Stiefelhagen, Hachenburg

Nicht-„MRI-conditional“ kardiale Devices

Wie sicher ist die MRT-Untersuchung?

Nach den Ergebnissen einer prospektiven, nicht randomisierten Studie sind MRT-Untersuchungen auch bei Patienten mit einem älteren, nicht offiziell als „MRI-conditional“ geltenden kardialen Device (Schrittmacher, ICD) absolut sicher.

Seite 152 - 159
Referiert & kommentiertDr. Claus Gassner, Villingen-Schwenningen

Antibiotikatherapie bei Kindern

Vancomycin plus Piperacillin-Tazobactam erhöht das Risiko für akute Nierenschädigung

Schwere Infektionen müssen umgehend antibiotisch behandelt werden. Mit einer Kombinationstherapie aus Vancomycin und einem Beta-Lactam-Antibiotikum wird ein breites Spektrum grampositiver und gramnegativer Erreger abgedeckt, weshalb diese Kombination oft empirisch zur Initialtherapie verwendet wird. Sowohl Vancomycin als auch Beta-Lactam-Antibiotika besitzen nephrotoxische Eigenschaften. In der vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass vor allem die Kombination aus Vancomycin und Piperacillin-Tazobactam mit einem erhöhten Risiko für akute Nierenschädigung bei Kindern einhergeht.

Seite 152 - 159
Referiert & kommentiertDr. Miriam Sonnet, Rheinstetten

Von Myopathien bis zerebelläre Ataxien

Neurologische Nebenwirkungen der PD-1-Antikörper

Immuntherapien sind eine vielversprechende Möglichkeit zur Behandlung diverser Tumorarten, die jedoch Nebenwirkungen mit sich bringen. Selten, aber dennoch nicht ungefährlich, sind neurologische Komplikationen. Diese Nebenwirkungen wurden nun in einer Studie genauer charakterisiert.

Seite 152 - 159
Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

Prämenopausales Mammakarzinom

Ribociclib verlängert PFS in der Erstlinientherapie

Die zusätzliche Gabe des CDK4/6-Inhibitors Ribociclib zu oraler Hormontherapie und Goserelin bei prämenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom verlängert im Vergleich zur alleinigen endokrinen Therapie das progressionsfreie Überleben signifikant von 13,0 auf 23,8 Monate im Median. Dies ergab die Phase-III-Studie MONALEESA 7, die beim 40. San Antonio Breast Cancer Symposium 2017 vorgestellt wurde.

Seite 152 - 159
Referiert & kommentiertDr. Annette Junker, Wermelskirchen

Brustkrebs

Schwanger werden nach Erkrankung schadet nicht

Seite 160 - 162