Lagerung und Transport von Kühlarzneimitteln in einer österreichischen Krankenhausapotheke


Ein Medikament auf dem Weg vom Hersteller über die Krankenhausapotheke zum Patienten

Andrea C. Prager, Innsbruck (Österreich)

Es sind zwar nur ca. 4% der Arzneimittelpackungen, die von der Krankenhausapotheke der Tiroler Landeskliniken an Stationen und externe Krankenhäuser abgegeben wurden, Kühlarzneimittel, dennoch verursachen diese zumeist neuen und empfindlichen (Bio-)Pharmazeutika im Krankenhaus über 40% der Arzneimittelkosten. Da die Angaben in den verschiedenen nationalen und europäischen Gesetzen und Richtlinien oft schwer verständlich oder oft nicht eindeutig formuliert sind, obliegt es dem Apotheker, die Arbeitsanweisungen zur Sicherstellung der Arzneimittelqualität für Lagerung und Transport selbst zu erstellen. Zur Verfolgung des Temperaturverlaufs in der Transportbox beim Versand über Nacht wurde einer Zytostatikalieferung ein Temperaturlogger beigelegt. Die Temperaturloggermessung zeigt, dass ein Kühltransport in der vom Hersteller validierten Transportbox über Nacht den Qualitätsstandards entspricht, dass aber vom Befüllen der Box bei Raumtemperatur bis zum Erreichen der Kühltemperatur von unter 8°C eine Zeitlücke von 2 Stunden entsteht, in der sich das Arzneimittel oberhalb des geforderten Kühlbereichs von 2 bis 8°C befindet. 78 Arzneimittelfirmen, die die Innsbrucker Krankenhausapotheke mit Kühlarzneimitteln beliefern, wurden mittels Fragebogen befragt, ob eine Kühlkettenunterbrechung beim jeweiligen Kühlarzneimittel möglich ist (aufgrund von Zulassungsdaten, Stresstests) und mit welchen Konsequenzen bezüglich Haltbarkeit zu rechnen ist. Arzneimittelfirmen erklären sich immer weniger bereit, detaillierte Auskunft über einen möglichen Transport außerhalb des Kühlbereichs zu geben, obwohl Stress- und Haltbarkeitstests vor der Zulassung eines jeden Medikaments vorliegen müssen. Da in Zukunft mit einer weiteren Zunahme an teuren biotechnologischen Arzneimitteln, die kühl gelagert und transportiert werden müssen, zu rechnen ist, sollte auch jetzt schon auf lückenlose Kühltransporte – auch innerhalb des Krankenhauses – geachtet werden.
Schlüsselwörter: Kühlkette, Kühlarzneimittel, Kühltransport, Kühllagerung, Temperaturlogger
Krankenhauspharmazie 2014;35:468–75.

Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Artikel ist nur für Abonnenten der KPH zugänglich.

Sie haben noch keine Zugangsdaten, sind aber KPH-Abonnent?

Registrieren Sie sich jetzt:
Nach erfolgreicher Registrierung können Sie sich mit Ihrer E-Mail Adresse und Ihrem gewählten Passwort anmelden.

Jetzt registrieren