Fentanyl-Nasenspray
Herstellung und Anwendung als patientenkontrolliertes Schmerzmittel
Fentanyl beziehungsweise sein Salz Fentanyldihydrogencitrat eignet sich neben der transdermalen und transmukosalen Applikation auch für eine Absorption über die Nasenschleimhaut. Es wird die Herstellung zweier Stärken eines Nasensprays beschrieben und die Anwendung in der Palliativmedizin und bei chirurgischen Patienten in einem Krankenhaus der Maximalversorgung erläutert.
Schlüsselwörter: Fentanyl Nasenspray, Durchbruchschmerz, Palliativmedizin, Herstellung
Krankenhauspharmazie 2009;30:437–40.
English abstract
Fentanyl-containing nasal spray
Intranasal fentanyl delivered with a spray bottle at doses of 50 and 200 μg respectively is effective as a patient-controlled demand-adapted analgesic. It gives physicians and nurses an easy to use opioid for rapid onset of postoperative pain relief and palliation of carcinoma-related breakthrough pain.
Key words: Fentanyl, nasal spray, breakthrough pain, palliative care, manufacturing
Gefährdungsbeurteilung monoklonaler Antikörper der ATC-Klasse L01XC
Bei Tätigkeiten mit Arzneimitteln muss der Apotheker die Gefährdungen für die Beschäftigten ermitteln und die erforderlichen Schutzmaßnahmen festlegen. Zum Gefährdungspotenzial von monoklonalen Antikörpern gibt es bisher wenig Informationen. Ziel dieser Arbeit war es daher, auf Grundlage des aktuellen, international verfügbaren Wissensstands die monoklonalen Antikörper der ATC-Klasse L01XC nach den Kriterien des Gefahrstoffrechts zu bewerten. Im Ergebnis sind alle monoklonalen Antikörper fruchtschädigend, Gemtuzumab Ozogamicin ist zusätzlich erbgutverändernd. Die Exposition ist – von Unfallereignissen abgesehen – nur durch inhalative Aufnahme gegeben. Mit diesen Angaben kann der Arbeitgeber die für den Arbeitsschutz erforderlichen Maßnahmen nach Gefahrstoffverordnung und Mutterschutzverordnung treffen. Die Vorgehensweise und das Konzept zur Ableitung der Bewertungen werden umfassend dargestellt und diskutiert.
Schlüsselwörter: Monoklonale Antikörper, antineoplastische Arzneistoffe, berufliche Exposition, Gefährdungsbeurteilung, Schutzmaßnahmen
Krankenhauspharmazie 2009;30:441–53.
Korruptionsprävention im deutschen Gesundheitswesen – eine Bestandsaufnahme
Korruption als das Ausnutzen von anvertrauter Macht zum persönlichen Nutzen verursacht auch in Deutschland jedes Jahr hohe volkswirtschaftliche Schäden. Sie untergräbt das Vertrauen der Wirtschaftssubjekte untereinander und schwächt das Ansehen des Rechtsstaats. Dieser Beitrag beleuchtet, wie mangelnde Transparenz das deutsche Gesundheitswesen für Korruption lukrativ und angreifbar macht. Um effiziente und zielgerichtete Maßnahmen zur Korruptionsprävention – auch in Krankenhausapotheken – ergreifen zu können, werden Schwachstellen aufgezeigt, die für korrupte Handlungen und Missbrauch potenziell anfällig sind. Es lässt sich feststellen, dass struktureller Korruption im deutschen Gesundheitswesen allein mit Gesetzen, reformerischen Maßnahmen, größeren Ermittlungsanstrengungen und besserer Strafverfolgung nicht beizukommen ist. Plädiert wird daher für eine Kultur, die Korruption im Medizinbereich ächtet und Korruptionsprävention als gesellschaftliche Aufgabe versteht.
Schlüsselwörter: Korruption, Gesundheitswesen, Krankenhausapotheke, Korruptionsprävention
Krankenhauspharmazie 2009;30:455–8.
Sonderbestellungen im Krankenhaus
Sonderbestellungen über den Großhandel stehen in vielen Kliniken nicht selten unter den ersten drei Plätzen der ABC-Analyse und machen zum Teil bis zu 6 % des gesamten Arzneimittelumsatzes aus. Das zeigen zum Beispiel die ABC-Analysen der Krankenhäuser Singen, Radolfzell und Überlingen in den Jahren 2005 bis 2008. Angesichts immer knapper werdender Budgets sollen in dieser Übersicht Möglichkeiten gezeigt werden, wie man diese Kosten reduzieren kann.
Schlüsselwörter: Arzneimittelanamnese, zentraler Schrank für Sonderbestellungen, Sonderbestellungen
Krankenhauspharmazie 2009;30:459–62.
Berichte der Workshops des 34. Wissenschaftlichen Kongresses der ADKA
4. bis 7. Juni 2009 in Darmstadt
„Tue Gutes und rede darüber“ – deutsche Krankenhausapotheker treffen sich in Ingelheim
3. Ingelheimer Klinikapotheker-Symposium bei Boehringer Ingelheim, 8. und 9. Mai 2009
Zum dritten Mal kamen Krankenhausapotheker aus ganz Deutschland zum Klinikapotheker-Symposium nach Ingelheim, um sich über pharmapolitische und krankenhausspezifische Themen auszutauschen. Unter dem Titel „Tue Gutes und rede darüber“ stellten die Vortragenden konkrete und realisierte Beispiele der klinisch-pharmazeutischen Zusammenarbeit in der Arzneimitteltherapie vor. Zentrale Themen der Veranstaltung waren in diesem Jahr die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) und ihre Optimierung durch das neue Fehlerberichtssystem DokuPIK sowie durch die tägliche zentrale Arzneimittelanamnese. Organisatoren der zertifizierten Veranstaltung waren erneut der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V. und die Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG.
Farbiges Badevergnügen
Von einer chirurgischen Station kommt für eine Patientin mit rhagadiformem Hand- und Fußekzem nach dermatologischem Konsil die Bestellung über Silbernitrat-Lösung „zum Tauchen“ der Hände und Füße.
medac-Fortbildungsreihe für die Klinikapotheke 2008
Neue Tumor- und Supportivtherapeutika und komplementäre Verfahren in der klinischen Onkologie
Unter dem Motto „Fortbildungsreihe für die Klinikapotheke“ fand in der zweiten Jahreshäfte 2008 jeweils eine Veranstaltung in Frankfurt a. M. und in Hamburg statt, in der die wichtigsten neuen Therapieoptionen in der Behandlung von soliden Tumoren, Lymphomen und Hämoblastosen, die dazugehörigen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Supportivtherapie und alternative Therapieansätze, beispielsweise spezielle Ausrichtungen in der Ernährung, vorgestellt und diskutiert wurden.
Chronische Hepatitis B
Differenzialtherapie bei nicht vorbehandelten Patienten
Die Einführung von Nucleos(t)idanaloga hat die Therapiemöglichkeiten bei der chronischen Hepatitis B wesentlich bereichert. In mehreren klinischen Studien konnte Tenofovir (Viread®) seine sehr hohe antivirale Potenz und seine gute Verträglichkeit belegen, so das Fazit eines im Oktober 2008 von der Firma Gilead im Rahmen der 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in Berlin veranstalteten Satellitensymposiums.
Acetylsalicylsäure und kardiovaskuläre Ereignisse
Kein primärpräventiver Effekt bei japanischen Typ-2-Diabetikern
In einer großen japanischen Multicenterstudie mit Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 ohne kardiovaskuläre Erkrankungen blieb die primärpräventive Gabe von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure über median 4,37 Jahre ohne Effekt auf die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse.