Ihr Egid Strehl
Egid Strehl, Freiburg
Wie Sie dem Impressum dieser Zeitschrift bereits seit Juni entnehmen können, hat mich das Präsidium der ADKA beauftragt, als Herausgeber in die Nachfolge von Dr. Hubert Schneemann, Essen, einzutreten. Da ich über 15 Jahre als Mitherausgeber des vielen von Ihnen noch bekannten Literaturdienstes „Pharmascript“ bereits entsprechende Erfahrungen sammeln konnte, habe ich diesen, mit einer großen Herausforderung verbundenen Auftrag angenommen. Großen Einfluss auf meine positive Entscheidung hatte außerdem das hervorragende Renommee und das hohe Niveau der Krankenhauspharmazie. Dies können wir alle ganz besonders dem erfolgreichen Gespann aus unserer Chefredakteurin Dr. Susanne Heinzl und meinem Herausgeber-Vorgänger Dr. Hubert Schneemann, danken. Er hat die Krankenhauspharmazie markant geprägt und entwickelt – er hat ihr das Profil gegeben, das von Ihnen und mir nur anerkennend gewürdigt werden kann. Somit kann ich auf einem soliden Fundament aufsetzen, es ausbauen und versuchen, unsere Standeszeitschrift in eine für uns alle gute Zukunft weiterzuführen.
Noch wenige Monate bevor die Herausgeberfrage an mich gestellt wurde, habe ich einmal für mich den Status unseres Standesorgans reflektiert und bin dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass uns damit ein unverzichtbares Hilfsmittel für unsere Berufsausübung zur Verfügung steht. Die Krankenhauspharmazie spiegelt alle Facetten unseres Berufsbilds wider und repräsentiert die gesamte Kollegenschaft, vom kleineren Krankenhaus bis zum Universitätsklinikum. Ebenso stellen die Beiträge eine nahezu ideale Mischung dar von Artikeln jahrzehntelang erfahrener Kolleginnen und Kollegen wie auch von jungen Einsteigern, die noch ohne hinderliche Betriebsblindheit fragend und prüfend an den Beruf des Klinikapothekers herangehen. Dem Spektrum unserer – vielleicht nur nach außen hin völlig homogen erscheinenden – Berufsgruppe habe ich auch dadurch zusätzlich Rechnung zu tragen versucht, dass der Herausgeberbeirat entsprechend repräsentativ erweitert wird.
Die Krankenhauspharmazie ist das Standesorgan aller ADKA-Mitglieder und aller im Krankenhaus beschäftigten Kolleginnen und Kollegen: Sie ist somit Ihre Fachzeitschrift. Damit sind Sie aufgerufen, sie mitzugestalten, einerseits durch hilfreiche fachliche Beiträge, andererseits aber auch durch Ihre Meinungsäußerung zu Inhalt und Gestaltung. Ich bitte Sie also, nehmen Sie mit mir und der Redaktion Kontakt auf, wenn Sie kritische Anmerkungen zu machen haben, wenn Sie Veröffentlichungen zu bestimmten Fragestellungen oder Problemen vermissen und natürlich auch, wenn Sie Anregungen und allen nutzende Ideen haben. Schließlich soll uns die Krankenhauspharmazie bestmöglich die tägliche Berufsarbeit erleichtern. Es ist von meiner Seite also nur konsequent, wenn ich Sie hiermit herzlichst einlade zur persönlichen Mitgestaltung und Weiterentwicklung unserer Krankenhauspharmazie!
Der alljährliche verliehene Autorenpreis – gestiftet von der Firma Amgen – sollte jedem zusätzlicher Stimulus dafür sein, persönliches Wissen und Können zu Papier zu bringen und es mit dankbar davon gewinnenden Kollegen zu kommunizieren.
Aus meiner eigenen Zeit in der Leitung einer mittleren Krankenhausapotheke erinnere ich mich noch recht gut, welche Anstrengung es bedeutet, neben der mitunter Kräfte zehrenden Routine auch noch Zeit für die praktischen und experimentellen (Vor-)Arbeiten und schließlich die Erstellung einer Publikation zu finden. Dies sollte nach meiner Ansicht bei der Auswahl der Preisträger würdigend berücksichtigt werden.
Als eine Neuerung sollen Sie in Kürze Fortbildungspunkte sammeln können. Dies wird für die Autoren zwar bedeuten, auch noch Zeit in die Formulierung geeigneter Fragen investieren zu müssen, gleichzeitig aber auch, den Leser damit anspornen zu können, ihre praxisbezogenen Arbeiten besonders gründlich zu studieren und den Erkenntnisgewinn in das eigene Umfeld zu übertragen.
Etwa ab Beginn des Jahres 2008 soll in regelmäßigen Abständen gleich zu Anfang jeweils ein Interview mit Persönlichkeiten zu finden sein, die in unserem Gesundheitswesen „etwas zu sagen haben“ und auch meinungsbildend hervortreten. Ich möchte dabei Professionellen aus den verschiedensten Sparten Fragen dazu stellen, ob und wie sie bereits in Kontakt zu Krankenhausapothekern gekommen sind, welche Erfahrungen sie mit Kolleginnen und Kollegen machten und welche Erwartungen oder Kritikpunkte sie uns sagen wollen. Dies soll es uns ermöglichen, das Fremdbild und die Konturen unserer Berufsgruppe besser wahrnehmen zu können. Die Interviews sollen uns also besser die Augen dafür öffnen, wie wir „durch die Brille“ anderer gesehen werden und wie unsere verschiedenartigen Leistungen individuell bewertet werden.
Ebenfalls zum Jahreswechsel soll das Layout unserer Standeszeitschrift aufgefrischt werden. Die Veränderungen sollen unter anderem bewirken, die jeweils neue Nummer noch neugieriger aufzuschlagen und besonders zeitsparend genau die gesuchte Information zu finden. Dieses Ziel soll auch zusätzlich dadurch verfolgt werden, dass es bald auch eine elektronische Suchmöglichkeit in der Krankenhauspharmazie geben soll.
Bisher lebt unsere Fachzeitschrift hauptsächlich von inländischen Beiträgen. Aber auch viele deutschsprachige Kolleginnen und Kollegen aus den angrenzenden Ländern lesen regelmäßig die Krankenhauspharmazie, allerdings ohne sich bisher selbst einen Stoß gegeben zu haben, auch einmal in der Krankenhauspharmazie zu publizieren. Dazu möchte ich hiermit ausdrücklich ermutigen und werde in Zukunft auch engagierte ausländische Kollegen/Kolleginnen persönlich zur Meinungsäußerung an dieser Stelle ansprechen.
Allen, möglicherweise einmal selber davon Betroffenen, aber auch denen, die sich bestens in die Struktur ihres Hauses integriert und dort fest verankert sehen oder aber sich sogar in ihrer Klinik „unersetzlich“ wähnen, ist selbstverständlich klar, dass der Konsolidierungsprozess in unserer bundesdeutschen Krankenhaus-Landschaft noch nicht abgeschlossen ist und uns die Politik auch weiterhin mit herausfordernden Veränderungen überraschen wird. Auch für das Navigieren durch dieses unsichere Fahrwasser soll unsere Krankenhauspharmazie ein verlässlicher und wertvoller Lotse sein und bleiben.
Ich freue mich also über ein lebhaftes Feedback und „klinisch relevante Interaktionen“ mit Ihnen über lange Zeit.
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