EditorialIhr Egid Strehl

Der neue Herausgeber stellt sich vor

ÜbersichtGesina Wieker, Sebastian Herbig und Hubert Schneemann, Essen

Herstellung und Prüfung von Fluconazol-Kapseln 100 mg und 200 mg

Eine Methode zur Herstellung von Fluconazol-Kapseln 100 und 200 mg, die Prüfung auf Gleichförmigkeit des Gehalts und der Masse sowie der Zerfall im Rahmen eines Praktikantenprojekts werden beschrieben.
Schlüsselwörter: Fluconazol, Kapsel, Herstellung, Gleichförmigkeit der Masse, Gehaltsbestimmung, Zerfall
Krankenhauspharmazie 2007;28:357–61.

FlaggeEnglish abstract

Manufacturing of fluconazole capsules 100 mg and 200 mg

In the course of a practical training session a method for the production of fluconazole capsules 100 mg and 200 mg and the testing of content uniformity, mass variation and dissolution are described.

Keywords: Fluconazole, capsules, manufacturing, mass variation, content uniformity, dissolution

ÜbersichtKatja de With, Freiburg, und Matthias Fellhauer, Villingen-Schwenningen

Erhebung und Interpretation von Antiinfektiva-Verbrauchsdaten im Krankenhaus

Antibiotika-Surveillance als Aufgabe für den Krankenhausapotheker

Eine regelmäßige und flächendeckende Überwachung des Antiinfektiva-Verbrauchs durch staatliche Institutionen findet in Deutschland derzeit nicht statt. Der Krankenhausapotheker wertet Verbrauchsdaten überwiegend intern anhand von Statistiken nach Menge und Wert aus, um auf ein kostengünstiges und rationales Verordnungsverhalten hinzuwirken. Internationales oder nationales Benchmarking ist damit nicht möglich. Um Verbrauchsdaten international vergleichbar zu machen, hat sich die definierte Tagesdosis (DDD) nach dem ATC-Index der WHO als standardisierte Messgröße etabliert. Der Antibiotika-Verbrauch wird dabei als Anwendungsdichte in Form von DDD pro 100 Pflege- bzw. Patiententage pro Jahr angegeben. Mehrere Analysen der seit 2002 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschergruppe Klinische Infektiologie Freiburg haben ergeben, dass Verbrauchsanalysen im DDD/100 den tatsächlichen Verbrauch bis zu 40% überschätzen und aufgrund der verkürzten Krankenhausverweildauer Trends im Antibiotika-Verbrauch mit solchen Daten nicht immer richtig wiedergegeben werden. Eine Lösung dieser Probleme könnte jetzt eine eigens entwickelte AccessXP-Datenbank bieten. Diese erlaubt es, über einen standardisierten Report Rohdaten aus der Materialwirtschaft der jeweiligen Krankenhausapotheke weiterzuverarbeiten. Die Datenbank kann den Antibiotika-Verbrauch nach verschiedenen Kriterien (DDD bzw. im Klinikbereich „üblicherweise empfohlene Tagesdosen“ absolut, nach Pflegetagen oder Fällen) auswerten, sowie beliebig gruppieren (pro Kostenstelle oder auf Abteilungsebene). Die Auswertungen können rasch erfolgen (nach Quartal oder Jahr) und sind mit Resistenzdaten korrelierbar. Der Krankenhausapotheker kann von einer solchen Datenbank nicht nur lokalen Nutzen ziehen, sondern gleichzeitig an einem wissenschaftlichen nationalen Antiinfektiva-Surveillance-Programm mitwirken.
Schlüsselwörter: Antibiotika-Verbrauch, Krankenhausapotheker, Surveillance
Krankenhauspharmazie 2007;28:362–5.

FlaggeEnglish abstract

Evaluating antibiotic consumption data in hospitals – Surveillance strategies for pharmacists

Data on hospital antibiotic consumption in Germany is scarce and has been limited to a few analyses of expenditures done by hospital pharmacists or pharmacy committees. For national or international benchmarking strategies and interinstitutional comparisons it is necessary to estimate antibiotic use densities per 100 patient days and year, using the ATC/WHO-definition of daily doses (DDD). Since 2002 a research group of physician-scientists from the University of Freiburg, supported by governmental funds, has analysed antibiotic use density in hospitals. A major finding was that the commonly utilized DDD/100 data format may overestimate antibiotic use density in hospitals by up to 40% when compared with data using “recommended” (RDD) or prescribed daily doses rather than DDD. Furthermore the focus on patient days may be inadequate for monitoring trends over time given substantially changing lengths of stay and the increasing number of admissions. A new practical tool to overcome these limitations may be a special AccessXP database developed by the scientists from Freiburg. Using this database allows analysis of consumption data in either format, as DDD or RDD per 100 patient days or per admissions, if needed unit-wise or hospital-wide. In addition the antimicrobial drugs can be grouped as needed, and the data can be made available for different time periods, e.g. quarterly or yearly. This is expected to improve options to correlate consumption data with resistance data. Hospitals will benefit from this new tool, and hospital pharmacists are offered participation in a national surveillance programme.

Keywords: Antibiotic use, hospital, surveillance, pharmacist

ÜbersichtGrit Berger, Bad Berka

Arzneimittelanamnese durch klinische Pharmazeuten zur Optimierung der Pharmakotherapie

Die Apotheke der Zentralklinik Bad Berka GmbH führt im Rahmen der pharmazeutischen Betreuung eine zentrale Arzneimittelanamnese der Patienten am Tag der stationären Aufnahme durch. Dabei wird auf Vollständigkeit der Angaben zur Medikation und auf Interaktionen geprüft. Es findet ein dosisäquivalenter Austausch auf gelistete Arzneimittel statt. Ziel ist die Optimierung der Arzneimittelversorgung, Behandlungs- und Therapiesicherheit.
Schlüsselwörter: Arzneimittelanamnese, pharmazeutische Betreuung
Krankenhauspharmazie 2007;28:366–8.

FlaggeEnglish abstract

Pharmacists take the drug history with the goal to optimize the safety of medication

Within the provided parmaceutical care, the pharmacists of the Zentralklinik Bad Berka GmbH take the drug history of inpatients on the day of their admission, centrally. Thus the presented information on medication is checked for integrity and possible interactions. Recommendations are given for drugs not listed by the hospital on a dose equivalent basis to ensure proper substitution. The goal is to optimize drug-supply as well as safety of treatment and therapy.

Keywords: Drug history, pharmaceutical care

KongressAnnette Junker, Wermelskirchen

Kurze Wege von der Forschung bis zur Praxis

43. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology, 1. bis 5. Juni 2007, Chicago

Unter dem Motto Translating Research into Practice trafen sich vom 1. bis 5. Juni über 33000 Experten aus der Onkologie – so viel wie noch nie – zum 43. Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago. Präsident G. Hortobagyi, M. D. Anderson Cancer Center, Houston, Texas, wies bei der Eröffnung darauf hin, dass die translationale Medizin mit kurzen Wegen von der Forschung bis zur klinischen Praxis der ASCO ein ganz besonderes Anliegen sei. Er bedauerte allerdings im Namen der amerikanischen Krebsgesellschaft, dass die finanziellen Mittel immer geringer würden. Höhepunkte des Kongresses gab es bei Bronchial-, Kopf- und Halskrebs sowie bei gastrointestinalen Entitäten und Krebserkrankungen von Frauen zu verzeichnen.
Krankenhauspharmazie 2007;28:369–72.

BerichtBericht von Susanne Heinzl, Stuttgart

Zytostatische Arzneimittel in der modernen Krebstherapie

Fortbildungungsveranstaltung für Krankenhausapotheker, Frankfurt-Höchst, 16. Juni 2007

Mitte Juni 2007 veranstaltete Sanofi-Aventis die 3. Veranstaltung für onkologisch tätige Apotheker in Frankfurt-Höchst, in der ausführlich die Zytostatika Docetaxel und Oxaliplatin vorgestellt wurden. Prof. Dr. Irene Krämer, die die Veranstaltung auch moderierte, beantwortete häufig gestellte Fragen aus dem Umfeld der Zytostatika-Herstellung.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Ecker-Schlipf, Holzgerlingen

Prostatakarzinom

Hormonentzug und Hormonblockade

Das Wachstum des Prostatakarzinoms ist androgenabhängig. Die Ausschaltung der Testosteron-Produktion kann chirurgisch oder medikamentös erfolgen. Zu den eingesetzten Substanzen gehören Estrogene, Gonadoliberin-Agonisten, Gonadoliberin-Antagonisten sowie Antiandrogene.

Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl

Kolorektalkarzinom

Cetuximab in der Erstlinienbehandlung

Cetuximab (Erbitux®) verbessert das progressionsfreie Überleben bei Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom zusätzlich zu einer Standardtherapie gegeben im Vergleich zur Standardtherapie allein. Dies ergab die internationale CRYSTAL-Studie, eine Phase-III-Studie, deren Ergebnisse durch die Befunde der OPUS-Studie ergänzt werden, in der mit Cetuximab zusätzlich zur Standardchemotherapie gegeben die Ansprechrate leicht, aber nicht signifikant verbessert wurde.

Referiert & kommentiertDr. Annemarie Musch

Idiopathische thrombozytopenische Purpura

Eltrombopag steigert Thrombozytenzahl und reduziert das Blutungsrisiko

Bei Gabe des oralen nichtpeptidischen Thrombopoetin-Rezeptoragonisten Eltrombopag stieg die Thrombozytenzahl verglichen mit Plazebo bei deutlich mehr Patienten auf mindestens 50000 Zellen/µl nach 6 Wochen, zugleich wurde das Blutungsrisiko deutlich gesenkt. Diese Ergebnisse einer Phase-III-Studie bei Patienten mit chronischer idiopathischer thrombozytopenischer Purpura wurden bei einer von GlaxoSmithKline veranstalteten Pressekonferenz im Rahmen Rahmen der 12. Jahrestagung der European Hematologic Association in Wien am 7. Juni 2007 präsentiert.

Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl

Multiresistente Erreger

Pharmakokinetik der antiinfektiven Initialtherapie beachten

Bei nosokomialen Infektionen durch teilweise mehrfach resistente Erreger ist es besonders wichtig, rasch mit dem richtigen Antibiotikum in ausreichender Dosierung zu behandeln. Bei der Auswahl des Antibiotikums sind seine pharmakokinetischen Eigenschaften zu bedenken, so sollte es in möglichst hoher Konzentration den Ort der Infektion erreichen.

Referiert & kommentiertStefan Oetzel, Tübingen

Langzeittherapie der Schizophrenie

Atypisches Depot-Antipsychotikum verbessert Compliance

Gute Therapietreue ist Voraussetzung für eine langfristig erfolgreiche Behandlung schizophrener Patienten. Häufig ist deren Compliance jedoch nur unzureichend ausgeprägt, was ernsthafte gesundheitliche, aber auch ökonomische Folgen hat. Integrierte Versorgungskonzepte in Verbindung mit der geeigneten Medikation können hier zu deutlichen Verbesserungen führen. Eine gute Therapieoption bietet das Depot-Atypikum Risperidon (Risperdal® Consta®), mit dem sich die Zufriedenheit und damit die Compliance der Patienten nachhaltig steigern lassen. Davon profitieren auch die oft besonders schwer zu behandelnden Schizophreniekranken mit Suchtproblematik.

Referiert & kommentiertIngo Deris, Mainz

Osteoporose

Schnelle Wirksamkeit von Risedronsäure unter Praxisbedingungen bestätigt

Im Vergleich zu Alendronsäure kann Risedronsäure im ersten Behandlungsjahr das Risiko für Hüftgelenksfrakturen beinahe halbieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine retrospektive Kohortenstudie mit über 33000 postmenopausalen Frauen, in der die Daten einer US-amerikanischen medizinischen und pharmazeutischen Krankenversicherungsdatenbank analysiert wurden. Die Ergebnisse der REAL-Studie bestätigen die Ergebnisse randomisierter klinischer Studien zu Risedronsäure.

Referiert & kommentiertDr. med. Dietlinde Burkhardt, München

Welthämophilietag 2007

Behandlungsfortschritte erleichtern das Leben mit Hämophilie

In Deutschland leben etwa 6 000 Hämophilie-Patienten. Etwa jeder fünfte davon wird am Hämophilie-Zentrum des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Bonn betreut, das in der Behandlung und Erforschung der Hämophilie weltweit führend ist. Anlässlich des Welthämophilietags am 17. April 2007 gab der Leiter des Zentrums, Prof. Dr. med. Johannes Oldenburg, bei einer von Novo Nordisk unterstützten Presseveranstaltung einen Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten der Hämophilie in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Referiert & kommentiert

APV-Guideline

Einsatz elektronischer Signaturen im pharmazeutischen Umfeld

Die gesamte Dokumentation im pharmazeutischen Umfeld wird heute vorzugsweise elektronisch erstellt. Sobald jedoch Unterschriften ins Spiel kommen, wird oftmals auf papier-basierende Lösungen ausgewichen. Dieser Medienbruch behindert den durchgängigen elektronischen Workflow und ist auch in wirtschaftlicher Hinsicht nicht sinnvoll.