Therapeutische Inhibition mutierter Isocitratdehydrogenasen (mIDH)


Onkometabolismus und epigenetische Dysregulation im Visier

Hans-Peter Lipp, Tübingen

Mutierte Formen der Isocitratdehydrogenasen (mIDH) führen zu unphysiologischen Anreicherungen an D-2-Hydroxyglutarat (D2-HG) im Tumorgewebe. Dieser Onkometabolismus fördert wiederum eine epigenetische Dysregulation im Sinne kritischer Hypermethylierungen von DNA- und Histonregionen. Mit Ivosidenib bzw. Enasidenib stehen inzwischen selektive Inhibitoren der mIDH1 bzw. mIDH2 zur Verfügung, die sich allerdings in ihren möglichen Einsatzgebieten und Dosierungen unterscheiden. Ivosidenib ist für die First-Line-Therapie der AML und Second-Line-Therapie des fortgeschrittenen Cholangiokarzinoms zugelassen. Dabei gilt es, Begleiteffekte wie das Differenzierungssyndrom oder die Verlängerung der QT-Zeit zu beachten. Zu seinen potenziell P-gp-induzierenden/-inhibierenden sowie CYP450-induzierenden Eigenschaften stehen bisher weitergehende klinisch-pharmakokinetische Studienergebnisse aus, sodass die damit verbundene klinische Relevanz weiterhin schwer einzuschätzen ist. Neben weiteren mIDH-Inhibitoren, z. B. Vorasidenib, sind es vor allem Kombinationstherapien mit Ivosidenib, die derzeit Gegenstand zahlreicher klinischer Prüfungen sind, sodass man sich zweifelsohne am Anfang einer spannenden Entwicklung auf dem Gebiet des Onkometabolismus befindet.
Schlüsselwörter: Onkometabolismus, mIDH-Inhibition, Ivosidenib, QT-Zeitverlängerung, Arzneimittelwechselwirkungen
Krankenhauspharmazie 2024;45:53–60.

Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Artikel ist nur für Abonnenten der KPH zugänglich.

Sie haben noch keine Zugangsdaten, sind aber KPH-Abonnent?

Registrieren Sie sich jetzt:
Nach erfolgreicher Registrierung können Sie sich mit Ihrer E-Mail Adresse und Ihrem gewählten Passwort anmelden.

Jetzt registrieren