Der Apotheker als Wissensmanager
8. Kongress für Arzneimittelinformation am 27. und 28. Januar in Köln
Mittlerweile fand zum achten Mal unter dem Motto „Der Apotheker als Wissensmanager – mehr Sicherheit für Arzt und Patient“ der Kongress für Arzneimittelinformation in Köln statt. Nachdem der letzte Kongress pandemiebedingt virtuell stattfinden musste, trafen sich dieses Jahr wieder mehr als 400 Teilnehmer in der Domstadt. Wie gewohnt gab es ein buntes Angebot an Vorträgen, Workshops und Postern – von rechtlichen Aspekten der Arzneimittelinformation über die Therapie spezieller Patientengruppen bis hin zu Tipps für eine gute Kommunikation.
Krankenhauspharmazie 2023;44:89–91.
Wissen erlangen und behalten
In verschiedenen Vorträgen beim 8. Kongress für Arzneimittelinformation in Köln wurden Schulungsmethoden und Recherchetools vorgestellt, die beim Wissenstransfer und der Informationsgewinnung hilfreich sein können. Wer Probleme hatte, das neu Gelernte zu behalten, bekam in einem Workshop gleich die passenden Tipps zur besseren Nutzung des Gedächtnisses. Wer dagegen Probleme mit Menschen hat, die gar kein Interesse an Wissenschaft und Fakten haben, wurde in einem Kurzvortrag fündig.
Krankenhauspharmazie 2023;44:92–4.
Evidenzbasierte Arzneimittelinformation
Eine Technik, die begeistert
Bei der evidenzbasierten Arzneimittelinformation geht es nicht nur darum, evidenzbasierte Literatur zu verwenden, sondern auch um eine evidenzbasierte Arbeitsweise. Wie diese auszusehen hat, stellte Dorothea Strobach, München, den Zuschauern in ihrem Plenarvortrag eindrücklich vor.
Krankenhauspharmazie 2023;44:95–7.
AMTS einmal aus anderer Sicht
Damit die AMTS langfristig im Gesundheitssystem als zentraler Dreh- und Angelpunkt verankert wird, muss sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Hierzu gehören auch die juristische Sicht und die des Krankenhausmanagements.
Krankenhauspharmazie 2023;44:98–100.
Stromausfall in der Krankenhausapotheke
Risikomanagement zur Sicherstellung des Apothekenbetriebs
Die moderne Krankenhausapotheke ist in hohem Maße abhängig von einer funktionierenden Stromversorgung. Bereits kurzfristige Unterbrechungen der Stromversorgung sorgen dafür, dass der Apothekenbetrieb spürbar beeinträchtigt wird. Die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen hat auch die Abhängigkeit der Krankenhausapotheke und damit verbunden deren Vulnerabilität bei Stromausfällen weiter erhöht. Es müssen Planungen im Vorfeld erfolgen, wie auf in der Regel unerwartete Stromausfälle reagiert werden kann, um die pharmazeutische Versorgung des Krankenhauses zumindest im eingeschränkten Umfang sicherzustellen. Ziel dieses Artikels ist es, durch eine gezielte Notfallplanung die Resilienz der Krankenhausapotheke gegen eine Unterbrechung der Stromzufuhr zu erhöhen.
Schlüsselwörter: Stromausfall, Risikoanalyse, Risikobewertung, Notstromversorgung, Ausfallkonzept
Krankenhauspharmazie 2023;44:101–5.
English abstract
Power failure in the hospital pharmacy. Risk management to ensure pharmacy operations
The modern hospital pharmacy is highly dependent on a functioning power supply. Even short-term interruptions to the power supply ensure that pharmacy operations are noticeably impaired. Progressive digitization in the healthcare sector has also further increased the dependence of the hospital pharmacy and, consequently, its vulnerability to power outages. Planning must be done in advance on how to respond to usually unexpected power outages in order to ensure the hospital’s pharmaceutical supply at least to a limited extent. The goal of this article is to increase the resilience of the hospital pharmacy to power interruptions through targeted contingency planning.
Key words: Power failure, risk analysis, risk assessment, emergency power supply, failure concept
Medikationsfehler
Anforderungen überprüfen – Fehlbestellung vermeiden
Immer wieder kommt es vor, dass für einzelne Patienten Arzneimittel speziell bestellt werden müssen, die selten oder noch nie in der Klinik zum Einsatz kamen. In solchen Fällen muss vor der Bestellung sorgfältig die Dosierung, die zu bestellende Menge und gegebenenfalls auch die Indikation des Arzneimittels überprüft werden.
Krebsrisiko unter Tacrolimus und Pimecrolimus
Metaanalyse gibt Entwarnung für topische Calcineurin-Inhibitoren
Nach jahrelangen kontroversen Diskussionen um das Krebsrisiko unter Tacrolimus und Pimecrolimus bei topischer Anwendung in der Indikation atopische Dermatitis hat ein internationales Forscherteam eine Metaanalyse zu diesem Thema durchgeführt. Sie ergab, dass die Anwendung der Calcineurin-Inhibitoren sicher ist.
Morbus Crohn
Etrolizumab kann Vorteile in bestimmten Patientengruppen bringen
In einer Phase-III-Studie wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Etrolizumab bei therapierefraktärem Morbus Crohn untersucht.
Ambulant erworbene Pneumonie im Kindesalter
Verkürzung der Antibiotikatherapie bei Lungenentzündungen von Kindern bis 5 Jahren
Hinsichtlich der derzeitigen schwierigen Liefersituation für Arzneimittel ist bei der ambulant erworbenen Pneumonie eine Antibiotikatherapie dringend notwendig, die so lange wie nötig, aber so kurz wie möglich andauert. Denn aufgrund von Lungenentzündungen sterben weltweit pro Jahr etwa 920 000 Kinder, die jünger als fünf Jahre alt sind. Auch wenn Viren den Ursprung dieser Erkrankung darstellen, sind die meisten Todesfälle auf bakterielle Infektionen zurückzuführen, die mit einer antibiotischen Therapie behandelt werden können. Ein chinesisches Autorenteam hat im Rahmen einer Metaanalyse die ideale Therapiedauer bei der pädiatrischen ambulant erworbenen Pneumonie untersucht.
Aspirationen unter Narkose
Lange Flüssigkeitskarenz vor Operationen unnötig
Patienten dürfen üblicherweise sechs Stunden vor einer Operation nichts essen. Oft werden sie auch angehalten, in diesem Zeitraum keine Flüssigkeiten zu sich zu nehmen. Eine niederländische Studie zeigt nun, dass dafür tatsächlich keine Notwendigkeit besteht und eine wesentlich kürzere Flüssigkeitskarenz ausreicht.
Chronische lymphatische Leukämie/Kleinzelliges lymphozytisches Lymphom
Zanubrutinib wirksamer und verträglicher als Ibrutinib
In einer Head-to-Head-Studie bei Patienten mit rezidivierter oder refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie und kleinzelligem lymphozytischen Lymphom wurde festgestellt, dass Zanubrutinib, ein Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor der neuesten Generation, das Fortschreiten der Krankheit wirksamer verhindert und besser verträglich ist als Ibrutinib, die derzeitige Standardbehandlung. Die Ergebnisse der randomisierten Phase-III-Studie ALPINE wurden während der 64. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) vorgestellt.
Psoriasis-Arthritis
Bimekizumab: ein Interleukin-17A/17F-Inhibitor zur Therapie der Psoriasis-Arthritis
Bimekizumab ist ein dualer Interleukin(IL)-17A/17F-Inhibitor, der bereits zur Therapie der Plaque-Psoriasis zugelassen ist. In zwei Phase-III-Studien erwies er sich gegenüber Placebo als hochwirksam bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis – sowohl für diejenigen, die therapienaiv gegenüber Biologika waren als auch für Patienten, die unzureichend auf eine Therapie mit Tumornekrosefaktor-alpha(TNF-α)-Hemmer angesprochen oder diese nicht vertragen haben.