Behandlung sekundärer Immundefekte mit polyvalenten Immunglobulinen in der Hämatologie


Aktueller Stand und Perspektiven

Hans-Peter Lipp, Tübingen

Hypogammaglobulinämien in Verbindung mit hämatologischen Grunderkrankungen wie der chronisch-lymphatischen Leukämie (CLL), dem multiplen Myelom und bestimmten Formen des Non-Hodgkin-Lymphoms sind mit einem erhöhten Infektionsrisiko für die betroffenen Patienten verbunden. Eine Substitutionstherapie mit polyvalenten Immunglobulinen (IGG) ist bei Werten < 4 g IgG/l indiziert, wobei eine intravenöse oder subkutane Applikation erfolgen kann. Ziel ist das Erreichen von Werten über 6 g IgG/l. Die Dosierungen erfolgen zwar auf der Basis des Körpergewichts des Patienten, dürften im Rahmen einer Erhaltungstherapie bei adipösen Patienten aber Modifikationen nach dem adjustierten idealisierten Körpergewicht erlauben. Bei pharmaökonomischen Kosten-Effektivitäts-Analysen sind die Therapiekosten dem reduzierten Risiko für längere, stationäre infektionsassoziierte Krankheitsverläufe gegenüberzustellen. Weltweit ist in diesem Zusammenhang ein zunehmender Bedarf an IgG festzustellen.
Schlüsselwörter: Hypogammaglobulinämie, Immunglobuline, Adipositas, hämatologische Erkrankungen, pharmaökonomische Analysen
Krankenhauspharmazie 2021;42:335–43.

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