Seite 125 - 135
ÜbersichtAnnika van der Linde*, Hamburg

Arzneistoffresorption bei Stomapatienten

Allgemeine Aspekte der Stomatherapie und Besonderheiten der Arzneimitteleinnahme bei Stomapatienten

Eine Stoma-Neuanlage ist für den Patienten mit erheblichen Veränderungen der bis dahin gewohnten Lebenssituation verbunden. Häufig spielen individuelle Aspekte eine Rolle dabei, in welchem Maße sich bestimmte Veränderungen bemerkbar machen und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Noch vor der Operation und in direktem Anschluss an diese werden Themen wie die Ernährung, der Umgang und die Versorgung mit Hilfsmittelprodukten sowie psychosoziale Aspekte besprochen. Darüber hinaus muss aber auch mit veränderten Resorptionsbedingungen für Arzneistoffe gerechnet werden – ein Aspekt, der bisher noch viel zu selten berücksichtigt wird. Der vorliegende Beitrag beleuchtet sowohl allgemeine Aspekte der Betreuung und Versorgung von Stomapatienten als auch die Besonderheiten der Arzneimitteleinnahme dieser Patientengruppe.
Schlüsselwörter: Arzneistoffresorptionsprobleme, Stomapatienten, Ileostoma, High-Output-Syndrom, Pharmazeutische Betreuung, Pharmazeutische Interventionen
Krankenhauspharmazie 2020;41:125–35.

FlaggeEnglish abstract

Drug intake by stoma patients. General aspects and specific features of drug absorption

After a stoma has been done, the patients have to adapt to a completely new life situation. Especially in the first weeks and months, topics such as nutrition, the medical supply and psychosocial aspects are of importance. Individual aspects often play a role in the extent to which certain changes are noticeable and what measures need to be taken. In addition to these aspects, we also face a multifaceted pharmaceutical challenge, which has been rarely addressed so far. This paper examines general aspects of the care of stoma patients as well as special aspects of the drug intake in this group.

Seite 136 - 142
BerichtJulia Thern, Lübeck, und Manfred Renz, Augsburg

EAHP-Seminar „Antibiotic Stewardship advanced“

In Brüssel fand im September 2019 ein Seminar der Akademie der European Association of Hospital Pharmacists (EAHP) zu Antibiotic Stewardship (ABS) advanced mit der Intention „Teach the teacher“ statt, für das die ADKA Delegierte entsenden durfte. Analog zu den anderen europäischen Ländern war Deutschland mit zwei Delegierten vertreten – genau so viele wie flächenmäßig kleine Länder (z. B. Malta) oder Länder mit einer niedrigen Bevölkerungsdichte wie Island. Thematisch umfasste die zweitägige Veranstaltung ein Spektrum von initialer Substanzauswahl und -dosierung sowie Optimierung der antiinfektiven Therapie anhand von therapeutischem Drug-Monitoring (TDM) oder qualitätsindikatorbasierten systematischen pharmazeutischen Interventionen. Außerdem wurden ein Überblick zu Antibiotika bzw. Antimykotika gegeben, die seit Kurzem auf dem Markt sind bzw. sich in klinischen Studien befinden, und Grundlagen der Hygiene erläutert.
Krankenhauspharmazie 2020;41:136–42.

Seite 143 - 148
BerichtHeike Oberpichler-Schwenk, Stuttgart

Von FMD bis aTTP

Bericht vom 21. Sanofi-Symposium für Krankenhausapotheker, Berlin, 9. November 2019

Die praktische Umsetzung der europäischen Fälschungsschutzrichtlinie (FMD), Lieferengpässe, eine Reihe von Gesetzgebungsverfahren – das Jahr 2019 bot für Pharmazeuten viel Diskussionsstoff. Updates zu diesen berufspolitischen Fragen und zur Arzneimitteltherapie – mit besonderem Fokus auf der Onkologie und der erworbenen thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura (aTTP) – boten die Vorträge beim 21. Sanofi-Symposium für Krankenhausapotheker.
Krankenhauspharmazie 2020;41:143–8.

Seite 149 - 150
Der klinisch-pharmazeutische FallFinnegan Pulfer, Gesa Harréus und Dorothea Strobach, München

Achtung „HIV“ – „Heftige Interaktionen zu Vermuten“

Das Fallbeispiel verdeutlicht das besondere Wechselwirkungsrisiko zwischen Kombinationstherapien zur Behandlung von HIV und gängigen Substanzen in der Anästhesie und postoperativen Versorgung.
Krankenhauspharmazie 2020;41:149–50.

Seite 151 - 152
SerieNatalie ter Horst, Hannover, und Dr. Gesine Picksak, AMTS-Beauftragte der ADKA

Medikationsfehler

Damit rechnet keiner: Verwechslung von Lantus®-Fertigpen und Lantarel®-Fertigspritze

Manchmal passieren Dinge, die kann und will man sich im Detail einfach nicht vorstellen. Vor allem, wenn vermeintlich inzwischen so viele Maßnahmen von unterschiedlichen Akteuren im Medikationsprozess ergriffen wurden, dass eigentlich nichts mehr schiefgehen kann. Und doch passierte das Unfassbare, begünstigt durch die Falschlagerung eines anderen Arzneimittels mit ähnlich klingendem Namen (Sound-alike).

Seite 153 - 160
ADKA internDr. Matthias Fellhauer, Villingen-Schwenningen, Dr. Claudia Mildner, Mainz, Dr. Torsten Hoppe-Tichy, Heidelberg, Dr. Michael Baehr, Hamburg, Ralph Heimke-Brinck, Erlangen, Dr. Lenka Taylor, Heidelberg im Namen der Ausschussmitglieder, Dr. Christoph Sturm, Dachau, Dr. Tilman Schöning, Heidelberg, Harald Erdmann, Lübeck, Priv.-Doz. Dr. Claudia Langebrake, Hamburg, Kim Green, Heidelberg, Dr. Elfriede Nusser-Rothermundt, Stuttgart, Jan Leuthold, Potsdam, Dr. Swantje Eisend, Kiel

Berichte der ADKA-Ausschüsse

Berichtzeitraum: Januar 2019 bis Dezember 2019

Seite 161 - 168
Referiert & kommentiertDr. Petra Jungmayr, Esslingen

Ambulant erworbene bakterielle Pneumonie

Nichtunterlegenheit von Lefamulin im Vergleich mit Moxifloxacin bestätigt

Eine fünftägige orale Therapie mit dem neuen Antibiotikum Lefamulin war einer siebentägigen Behandlung mit dem Fluorchinolon Moxifloxacin im Hinblick auf eine frühe klinische Response nach 96 Stunden nicht unterlegen.

Seite 161 - 168
Referiert & kommentiertDr. Claudia Bruhn, Berlin

Hämodialyse-Patienten

Difelikefalin wirkt bei chronischem Pruritus besser als Placebo

Difelikefalin ist ein neuentwickelter, peripher wirksamer Agonist an Kappa-Opioid-Rezeptoren. Im Falle einer Zulassung könnte er Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz verabreicht werden, die unter starkem urämischen Pruritus leiden. In der Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie KALM-1 linderte Difelikefalin signifikant stärker als Placebo den Juckreiz und verbesserte die Lebensqualität.

Seite 161 - 168
Referiert & kommentiertDr. Matthias Desch, Kogl, Österreich

Myokardinfarkt

Colchicin reduziert kardiovaskuläre Ereignisse nach einem Herzinfarkt

Nach einem kürzlich aufgetretenen Myokardinfarkt kann die zusätzliche Therapie mit niedrig dosiertem Colchicin die Rate an erneuten kardiovaskulären Ereignissen reduzieren, wie die COLCOT-Studie zeigt.

Seite 161 - 168
Referiert & kommentiertDr. Annette Junker, Wermelskirchen

Allogene Stammzelltransplantation

Weniger Graft-versus-Host-Erkrankungen unter hochdosiertem Cyclophosphamid

Der Einsatz von hochdosiertem Cyclophosphamid nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation führt im Vergleich zu konventioneller Immunsuppression zu einer signifikanten Reduktion von schweren akuten und chronischen Graft-versus-Host-Erkrankungen (GvHD), ohne sich auf die Rückfallhäufigkeit auszuwirken. Die Studie, in der das gezeigt werden konnte, wurde während des 61. Kongresses der amerikanischen Hämatologen (ASH) im Dezember 2019 vorgestellt.

Seite 161 - 168
Referiert & kommentiertDr. Annette Junker, Wermelskirchen

Venöse Thromboembolien (VTE) bei Kindern

Körpergewichtadaptierte Rivaroxaban-Regime bei Kindern möglich

In dem im Jahr 2008 initiierten Einstein-Programm, das mit EMA und FDA abgestimmt war, wurden Wirksamkeit und Effektivität von Rivaroxaban zunächst bei Erwachsenen mit Lungenembolien und tiefen Beinvenenthrombosen (TVT) untersucht. Es folgte die EINSTEIN-Junior-Studie, die den Einsatz von Rivaroxaban bei Kindern erforschte. Deren Ergebnisse wurden während der Jahrestagung der amerikanischen Hämatologen (ASH) 2019 vorgestellt.

Seite 169
NotizenDr. rer. nat. Stefan Fischer

G-BA-Beschluss

Andexanet alfa

Mit einem Kommentar des Autors

Seite 170 - 173