Intakte versus zerkleinerte Tabletten – Biopharmazeutische Beurteilung von Metformin- und Ibuprofen-haltigen Fertigarzneimitteln


Mary Alhatem, Kamran Zaheer, Henrike Potthast und Peter Langguth, Mainz

Intakte Tabletten sind häufig von älteren Menschen, die an Dysphagie leiden, schwer zu schlucken. Dies gilt ebenfalls für pädiatrische Patienten, verbunden mit entsprechender Non-Compliance. Einige Patienten neigen dazu, die Tabletten vor der Einnahme zu zerkleinern, wodurch die Pharmakokinetik des Wirkstoffs, bedingt durch Veränderungen im Auflösungsverhalten der Arzneiform, modifiziert werden kann.
In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit intakte und zerkleinerte Tabletten in-vitro-ähnliches Auflösungsverhalten zeigen. Unter Anwendung von Biowaiver-Kriterien sollte dann auf zu erwartende Bioäquivalenz geschlossen werden.
Nach der Durchführung von Auflösungsuntersuchungen an intakten und zerkleinerten Tabletten bei verschiedenen pH-Werten unter Verwendung von Metformin und Ibuprofen als BCS-Klasse-III- bzw. -IIa-Arzneistoffe stellte sich heraus, dass zerkleinerte und intakte Metformin-Tabletten als bioäquivalent angesehen werden können, während intakte und zerkleinerte Ibuprofen-Tabletten nur in vitro bioäquivalent sind und weitere In-vivo-Tests benötigt werden, um die Bioäquivalenz zu beweisen. Die Ergebnisse eines Ph.-Eur.-Zerfallstests deuten auf eine Beziehung zwischen der Zerfallszeit und der Ähnlichkeit der Auflösungsprofile von Fertigarzneimitteln in intaktem versus zerkleinertem Zustand hin: Je kürzer die Zerfallszeit, umso ähnlicher verhalten sich die Auflösungsgeschwindigkeiten von intakten und zerkleinerten Tabletten.
Die Untersuchung der Auflösungsgeschwindigkeit von BCS-Klasse-IIa-Arzneistoffen in einem Medium mit einem pH = pKa ± 0,5 führt zu einer besseren Differenzierung gegebenenfalls vorhandener Unterschiede zwischen den verschiedenen Fertigarzneimitteln, deren In-vivo-Relevanz in zukünftigen Untersuchungen gezeigt werden sollte.
Schlüsselwörter: intakt, zerkleinert, Tabletten, in vitro, Metformin, Ibuprofen

Krankenhauspharmazie 2018;39:343–50.

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