Präzisionsmedizin in der klinischen Onkologie


Pharmakogenomik als zunehmende interdisziplinäre Herausforderung

Hans-Peter Lipp, Tübingen

Im Rahmen pharmakogenomischer Analysen wird der Versuch unternommen, die Arzneimitteltherapie auf die individuellen Voraussetzungen eines Patienten besser abzustimmen. Bestimmen genetische Polymorphismen das metabolische Profil eines Arzneistoffs, so können unter Berücksichtigung der entsprechend vorhandenen Allele frühzeitig die Weichen hin zu einer angemessenen Dosierung gestellt werden. In der Onkologie spielen darüber hinaus eine Vielzahl von prädiktiven Markern mittlerweile eine entscheidende Rolle für die Individualisierung einer Therapie (Präzisionsmedizin), wobei mit dem Next Generation Sequencing (NGS) eine besonders große interdisziplinäre Herausforderung ansteht. Zwar spielt das therapeutische Drug Monitoring (TDM) im Rahmen einer Chemotherapie bisher eine vergleichsweise geringe Rolle, es könnte aber bei der Einnahme von z.B. Tyrosinkinasehemmern absehbar an Bedeutung gewinnen. Krankenhausapotheker können als Experten auf dem Gebiet der Pharmakogenomik entscheidend dazu beitragen, dass die Vielzahl an Erkenntnissen richtig angewendet wird.

Schlüsselwörter: Pharmakogenomik, Polymorphismen, prädiktive Marker, Next Generation Sequencing, therapeutisches Drug Monitoring, Onkologie, Präzisionsmedizin

Krankenhauspharmazie 2018;39:166–76.

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