Dr. Annette Junker, Wermelskirchen
Weltweit wird jährlich etwa 1,4 Millionen Mal die Diagnose Magen- und Ösophaguskrebs gestellt, leider meist recht spät, da die Symptome nicht eindeutig sind. Das führt dazu, dass die 5-Jahres-Überlebensrate für diese beiden Entitäten nur 15% beträgt. Nun konnte gezeigt werden, dass eine Atemluftanalyse helfen kann, diese beiden Krebsentitäten ohne Endoskopie früher zu entdecken. Die Studie, die während des europäischen Krebskongresses 2017 präsentiert wurde, stützte sich auf frühere Forschungsergebnisse, die gezeigt hatten, dass bei Patienten mit Magen- und Ösophaguskrebs höhere Konzentrationen von bestimmten chemischen Stoffen (Butter-, Valerian-, Capronsäure, Butanal, Decanal) in der Atemluft vorhanden sind als bei gesunden Menschen. In zwei Krankenhäusern in London wurden 163 Patienten mit Magen- oder Ösophaguskrebs und 172 Patienten ohne Hinwies auf eine Krebserkrankung als Kontrolle in die Untersuchung aufgenommen. Bei diesen 335 Menschen wurden Atemluftproben entnommen und diese mithilfe von SIFT-MS (Selected-ion flow-tube mass spectrometry) auf den Gehalt an oben genannten Substanzen überprüft. Die Ergebnisse zeigten für den Atemtest eine Sensitivität von 80% und eine Spezifität von 81%. Das heißt, er war nicht nur dazu geeignet, die Patienten zu ermitteln, die Krebs hatten (Sensitivität), sondern auch dafür, diejenigen zu identifizieren, die keinen Krebs hatten (Spezifität). „Da Krebszellen sich von gesunden unterscheiden, produzieren sie auch ein anderes Gemisch an Chemikalien“, kommentierte Studienautor Dr. Markar, London.
Für die nächsten drei Jahre planen die Forscher größere Studien, um den Test zu validieren. Außerdem soll die Atemluft bei anderen Entitäten wie Kolorektal- und Pankreaskrebs untersucht werden.
Literatur
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