POP Art – Patienten-orientierte Pharmazie für Ärzte und Apotheker: Ein interprofessionelles Lernprojekt in Klinischer Pharmazie


Projektbericht über einen neuen Ansatz für die Lehre in Klinischer Pharmazie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München

Yvonne Marina Hopf, München

Zielsetzung: Unterricht am Krankenbett wird gerne in der Ausbildung von Medizinstudenten eingesetzt, da dieser als wichtig zum Vermitteln und Erlernen von klinischen Fähigkeiten, Anamnese sowie Kommunikationskompetenzen angesehen wird. Durch gemeinsamen Unterricht am Krankenbett für Humanmedizin- und Pharmaziestudenten soll der Praxisbezug des Studiengangs Pharmazie verbessert und bereits im Studium der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Berufsgruppen gefördert werden. Es soll schon früh die Grundlage für eine erfolgreiche Kommunikation an der Schnittstelle Medizin und Pharmazie gelegt werden. Methode: Quasi-experimentelle Studie ohne Kontrollgruppe mit Vorher-Nachher-Vergleich der studentischen Wahrnehmung des interprofessionellen Kurses unter Verwendung des SPICE-2D-Fragebogens. Anwendung von qualitativen Methoden zur Evaluation der Wahrnehmungen und Meinungen zu interprofessionellem Lernen nach Durchführung der Veranstaltung. Ergebnisse: Die Pilotstudie hatte 14 Teilnehmer; in der ersten vollständigen Kohorte im anschließenden Wintersemester 2015/2016 waren es 70 Teilnehmer. Die SPICE-2D-Auswertung ergab in beiden Gruppen (Pilot und vollständige Kohorte) eine positivere Einstellung zu interprofessionellem Arbeiten. In der Auswertung der Pilotstudie wurde die größte Änderung in der Einstellung zu interprofessionellen Arbeiten bei den männlichen Teilnehmern, in der Kohorte im Wintersemester 2015/16 bei den Medizinstudenten verzeichnet. Die qualitative Auswertung ergab, dass das interprofessionelle Konzept von beiden Teilnehmergruppen sehr gut bewertet wurde, Verbesserungspotenzial wurde beim Wissensstand der Pharmaziestudenten in Bezug auf Therapieschemata und Arzneimittel gesehen. Den Pharmazeuten gefiel der „Einblick in den klinischen Alltag“ und der Austausch mit den Medizinern. Verbesserungsvorschläge betrafen den Ablauf und die Struktur der gemeinsamen Zeit auf Station. Schlussfolgerung: Aufgrund der positiven Rückmeldungen wird POP Art auch in den kommenden Semestern für alle Pharmaziestudenten im achten Fachsemester der LMU angeboten. Evaluationen werden kontinuierlich durchgeführt und Verbesserungsvorschläge sollen zeitnah umgesetzt werden. Eine feste und nachhaltige Verankerung des Projekts in den Curricula beider Studiengänge ist geplant.
Schlüsselwörter: interprofessionelle Lehre, Klinische Pharmazie, SPICE-2D
Krankenhauspharmazie 2017;38:368–76.

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