Solvejg Langer, Stuttgart
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Übergewicht und Adipositas Hauptrisikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen und Tod sind, das Ausmaß des genetische Einflusses ist jedoch unklar. Um eine „genetische Verzerrung“ bei der Untersuchung auszuschließen, wurden in die Studie nur eineiige Zwillinge mit unterschiedlichem BMI eingeschlossen.
Die 4046 Zwillingspaare waren bei Studieneinschluss durchschnittlich 57,6 Jahre alt und hatten einen BMI von 25,9 kg/m2 in der „schweren“ Gruppe und von 23,9 kg/m2 in der „leichten“ Gruppe. In einer medianen Beobachtungszeit von 12,4 Jahren traten 203 Herzinfarkte (5%) and 550 Todesfälle (13,6%) in der „schweren“ Gruppe verglichen mit 209 Herzinfarkten (5,2%) and 633 Todesfällen (15,6%) in der „leichten“ Gruppe (kombiniertes adjustiertes Odds-Ratio [OR] 0,75; 95%-KI 0,63–0,91). Selbst bei den 65 Paaren, die einen BMI-Unterschied von 7 oder mehr Punkten hatten und bei denen der schwerere Zwilling adipös war, gab es keinen Unterschied in diesen beiden Endpunkten (OR 0,42; 95%-KI 015–1,18). Lediglich das Diabetes-Risiko war für die schwerere Hälfte des Zwillingspärchens erhöht (OR 2,14; 95%-KI 1,61–2,84).
Diese Ergebnisse legen nahe, dass Gewichtsreduktion eher eine Strategie zur Diabetes- als zur Herzinfarkt-Prävention ist.
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