Hypoactive Sexual Desire Disorder

Pink Viagra wenig wirksam


Solvejg Langer, Stuttgart

In einer Metaanalyse von fünf publizierten und drei nicht-publizierten Studien mit insgesamt knapp 6000 Patientinnen wurden Effektivität und Sicherheit von Flibanserin (häufig als „Pink Viagra“ bezeichnet) zur Behandlung der hypoaktiven Sexualfunktionsstörung (Hypoactive sexual desire disorder [HSDD]) bei Frauen untersucht. Da man vermutet, dass Serotonin das sexuelle Verlangen unterdrückt, erhoffte man sich von der Therapie mit Flibanserin (5-HT1A-Rezeptoragonist und 5-HT2A-Rezeptorantagonist) eine Steigerung des Selbigen.

Unter Flibanserin kam es jedoch im Vergleich zu Placebo lediglich zu einem halben Mal mehr befriedigendem Geschlechtsverkehr pro Monat.

Anders als sein blaues Pendant wird Flibanserin zudem nicht bei Bedarf eingenommen, sondern dauerhaft (100 mg täglich). Dementsprechend hoch ist auch das Risiko für Nebenwirkungen. Vor allem für Schwindel und Schläfrigkeit war das Risiko deutlich erhöht (4-mal höher als unter Placebo), ebenfalls häufig traten Übelkeit und Fatigue auf.

In einem begleitenden Editorial fassten zwei Professoren der Universität Dartmouth, USA, die Lage geradezu vernichtend, wie die Studienergebnisse zeigen, jedoch treffend, zusammen: „Die Flibanseringeschichte ist unbefriedigend!“

Quellen

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