Diverse Lieferschwierigkeiten sowie Einsparbemühungen der Krankenhäuser führen heutzutage häufig gezwungenermaßen zu einem (vorübergehenden) Hersteller- und damit Präparatewechsel in der Klinik. Würde von einem Herstellerwechsel abgesehen werden, könnten die Therapien auf Station nicht fortgeführt werden und ein Therapieabbruch wäre die Folge. Jede Medikationsumstellung (aut idem) birgt vielfältige Risiken, ebenso wie auch die notwendige Wirkstoffumstellung (aut simile) bei Lieferunfähigkeit aller Präparate eines Wirkstoffs. Die Lagerung der Arzneimittel auf Station und in den Funktionsbereichen erfolgt meistens, wie historisch gewachsen, alphabetisch nach der Bezeichnung der Handelsnamen. Damit kann ein Wechsel des Handelspräparats oftmals schon bei einer einfachen, unproblematischen Aut-idem-Substitution durch die Änderung des Präparatenamens beim medizinischen Personal zu größeren Irritationen und daraus resultierenden Fehlern führen (siehe z. B. Medikationsfehler „Präparatewechsel führt zur falschen Behandlung“[1]).
Die Arzneimitteltherapiesicherheit und damit die Patientensicherheit sind bei diesen Umstellungen daher massiv gefährdet.
Schlüsselwörter: Arzneimittelsicherheit, Patientensicherheit, wirkstoffbezogene Arzneimittellagerung, Aut-idem-Substitution
Krankenhauspharmazie 2015;36:198–203.