Mit der Apothekenbetriebsordnung 2012 wurde für die Apotheken das verpflichtende Qualitätsmanagementsystem eingeführt, das für die pharmazeutischen Tätigkeiten die Sicherstellung und Prüfung der Qualität fordert. Welche Anforderungen jedoch an die Qualität von patientenbezogenen Dienstleistungen zu stellen sind und wie diese gemessen werden können, ist noch nicht beschrieben.
Ziel dieses Projekts war die Entwicklung von Qualitätsindikatoren für den Prozess „Empfehlungen der Apotheke zur Weiterführung der Medikation“. Damit sollten Instrumente entwickelt werden, die patientenbezogene Dienstleistungen bezogen auf das Qualitätsziel Arzneimitteltherapiesicherheit messen und bewerten können. Zur Entwicklung der Qualitätsindikatoren wurde ein mehrstufiges Verfahren verwendet. Zunächst wurden die Qualitätsziele definiert und eine Prozessanalyse durchgeführt. Die Literaturrecherche gab Anhaltspunkte zur Ableitung von Qualitätsindikatoren. Basierend auf diesen Schritten wurden die Qualitätsindikatoren entwickelt und anhand einer retrospektiven Datenerhebung auf ihre Aussagekraft und Eignung geprüft. Schließlich konnte mit fünf Qualitätsindikatoren-Sets der Prozess „Empfehlungen der Apotheke zur Weiterführung der Medikation“ umfassend untersucht werden.
Damit sind Qualitätsindikatoren auch für die Krankenhausapotheke geeignete Instrumente, um Dienstleistungen prozess- und ergebnisorientiert zu evaluieren und zu kontrollieren. Ihre Anwendung stellt einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Arzneimitteltherapiesicherheit dar.
Schlüsselwörter: Qualität, Qualitätsindikatoren, Schnittstellenmanagement, Arzneimitteltherapiesicherheit, Medication Reconciliation
Krankenhauspharmazie 2014;35:417–24.