Unit-Dose-Versorgung in deutschen Krankenhäusern – 2013


Stefan Schlosser, Sonneberg

„Unit-Dose“ bezeichnet die Belieferung der Patienten mit patientenindividuell in der Apotheke zusammengestellten Arzneimitteln. Der Verbreitungsgrad dieser Form der Arzneimittelversorgung ist in deutschen Kliniken sehr niedrig, obwohl es bereits seit mehr als 20 Jahren eingeführt ist. Um zu ergründen, welche Aspekte für oder gegen eine Anwendung von Unit-Dose als Form der Arzneimittelversorgung sprechen und welche Rahmenbedingungen eine Verbreitung verhindern, wurde ein Fragebogen entwickelt und im Mai 2013 an Krankenhausapotheken verschickt, die Unit-Dose betreiben oder sich damit auseinandersetzen. Die Ergebnisse dieser Erhebung zeigen, dass die angestrebten Ziele, die mit Unit-Dose angegangen werden können, realisierbar sind. In erster Linie geht es darum, eine Qualitätssteigerung bei der medikamentösen Therapie zu erzielen. Dabei kommt es vor allem darauf an, eine enge Verzahnung von Station und Apotheke zu schaffen und den Apotheker als Arzneimittelfachmann einzubinden. Spezialisierung und Automatisierung des Arzneimittelstellvorgangs sind ebenfalls ursächlich für die genannte Qualitätssteigerung. Falls die Arzneimitteltherapie als Hochrisikoprozess weiter in das Interesse von Politik und Öffentlichkeit rückt, gelangen Arzneimitteltherapiesicherheit und damit die Patientensicherheit auch im Krankenhaus in den engeren Fokus. Hierfür kann Unit-Dose durch den Ringschluss zwischen Verordnung und Belieferung die geeignete Basis zur Optimierung der Arzneimitteltherapie darstellen.

Schlüsselwörter: Unit-Dose, patientenindividuelle Arzneimittelversorgung, Unit-Dose-Automaten, Verordnungssoftware

Krankenhauspharmazie 2014;35:35–44.

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