Was leisten klinische Pharmazeuten im Rahmen der Unit-Dose-Versorgung?


Claudia Langebrake, Simone Melzer, Dorothee C. Dartsch und Michael Baehr, Hamburg

Die Unit-Dose-Arzneimittelversorgung im Krankenhaus ist in Deutschland immer mehr auf dem Vormarsch – insbesondere die damit verbundene klinisch-pharmazeutische Betreuung durch Apotheker auf den Stationen. Was klinische Pharmazeuten dabei leisten, wurde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) untersucht. Dazu wurden pharmazeutische Interventionen (PIs), die im Rahmen des SMiT-Konzepts (Safe medication in time) erbracht wurden, erfasst und deskriptiv ausgewertet. Für die Dokumentation wurde entweder ein eigens entworfenes Formular für häufig wiederkehrende pharmazeutische Interventionen oder die Online-Datenbank ADKA-DokuPIK für komplexere Interventionen verwendet. Insgesamt wurden 3809 pharmazeutische Interventionen bei 854 Stationsvisiten (entsprechend 4,5 PIs pro Stationsvisite) durchgeführt. Die meisten pharmazeutischen Interventionen pro Stationsvisite wurden in den Fachrichtungen Chirurgie (5,2), Innere Medizin (4,7) und Intensivmedizin (4,6) durchgeführt. In 297 Fällen wurden Arzneimittel von parenteraler auf orale Gabe umgestellt. Die Dosierung bei Niereninsuffizienz wurde 114-mal geprüft, woraufhin 71-mal eine Empfehlung zur Dosisanpassung gegeben wurde (62 %). Die Dauer der Therapie mit Antiinfektiva wurde 264-mal geprüft, woraufhin in 189 Fällen (72 %) eine Empfehlung zur Deeskalation oder zum Absetzen ausgesprochen wurde. Für die Überprüfung der Kalium- (n = 602) und der Vancomycin-Spiegel (n = 196) liegen die Empfehlungen zur Anpassung der jeweiligen Dosierungen mit 30 bzw. 27 % etwas niedriger. Insgesamt wurden 93 % der vorgeschlagenen pharmazeutischen Interventionen umgesetzt. Durch das tägliche individuelle Monitoring der Arzneimittelverordnung im Krankenhaus leisten klinische Pharmazeuten im Rahmen der Unit-Dose-Versorgung einen wichtigen Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit, zur Wirtschaftlichkeit und zum Qualitätsgewinn der Arzneimitteltherapie. Die hohe Umsetzungsrate der pharmazeutischen Interventionen zeigt eine sehr gute Kooperation mit Ärzten und Pflegekräften.
Schlüsselwörter: Pharmazeutische Interventionen, klinische Pharmazie, Unit-Dose-Arzneimittelversorgung
Krankenhauspharmazie 2013;34:178–85.

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