Rolle der Krankenhausapotheke bei der Therapie seltener Erkrankungen


Plenarvortrag im Rahmen des 37. Wissenschaftlichen Kongresses des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e. V., Mainz, 11. Mai 2012

Marianne E. Tippmann, Ober-Mörlen

Bei seltenen Erkrankungen handelt es sich um eine heterogene Gruppe sehr unterschiedlicher Krankheitsbilder, deren häufigste Ursache Fehler im Erbgut sind. Sie manifestieren sich in nahezu allen Organen, sind häufig unheilbar und verlaufen vielfach chronisch oder sogar lebensbedrohlich. Die geringen Fallzahlen, die Diversität der Erkrankungen, ihre Genese und die komplexen, aber oft sehr individuellen Krankheitsverläufe bringen eine Reihe von übergreifenden strukturellen Problemen bei der Diagnostik und medizinischen Versorgung der Patienten mit sich. Ausnahmen sind hier lediglich einige wenige gut erforschte und therapierbare Erkrankungen. Um den bestehenden Defiziten begegnen zu können, wurde im März 2010 vom Bundesministerium für Gesundheit das „Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen Erkrankungen“ (NAMSE) ins Leben gerufen, das auf eine verbesserte Koordination, Kooperation und Vernetzung von Forschung, medizinischer Betreuung und Patienten abzielt. Aber die Apotheker blieben hier außen vor. In seinem Plenarvortrag beschäftigte sich Dr. Andreas Reimann, Bonn, mit den Versorgungsstrukturen bei seltenen Erkrankungen, der Pharmakotherapie als Teil des Betreuungskonzeptes und nicht zuletzt mit der Rolle von Krankenhausapotheken im intersektoralen Patientenmanagement.

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