Interview mit dem Präsidenten des BfArM, Prof. Dr. Walter Schwerdtfeger
Herr Professor Schwerdtfeger, vor Ihrer Ernennung zum Präsidenten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) leiteten Sie unter anderem die Unterabteilung Arzneimittel und Apotheken im Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Bei der ADKA-Fachtagung 2005 in Mannheim übermittelten Sie die Grüße des BMG und sagten bei dieser Gelegenheit, dass Sie sich den Klinikapotheker als Pharmakovigilanzbeauftragten seines Krankenhauses gut vorstellen könnten. Wir freuten uns damals bereits über Ihre Aufgeschlossenheit gegenüber unserer Berufsgruppe und sind Ihnen heute besonders dankbar dafür, dass Sie uns – selbst angesichts der immensen Verpflichtungen in Ihrer heutigen herausragenden Position – nun für einige Fragen so bereitwillig Rede und Antwort stehen.
Die elektronische Patientenakte
Optimierte Arbeitsabläufe und mehr Sicherheit für die Patienten
Die elektronische Patientenakte ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Patienten zu erhöhen. Mit ihr ist es nicht nur möglich, alle Daten, welche die Krankheit und Behandlung eines Patienten betreffen, elektronisch zu verwalten. Die Informationen können auch in verschiedenen Darstellungen und im jeweils geeigneten Format für die problem-, fall- oder prozessorientierte Dokumentation zusammengefasst und allen Berufsgruppen, die am Behandlungsprozess beteiligt sind, ortsunabhängig verfügbar gemacht werden. Die elektronische Patientenakte ist damit auch ein wichtiges Werkzeug, um Prozesse im Krankenhaus und während der weiteren Behandlung des Patienten im niedergelassenen Bereich zu optimieren.
Schlüsselwörter: elektronische Patientenakte, PDMS, Krankenhausinformationssystem
Krankenhauspharmazie 2012;33:195–203.
Die deutsche Version des Medication Regimen Complexity Index (MRCI-D)
Eine Pilottestung zur standardisierten Bestimmung der Komplexität von Arzneimittelregimen in deutschsprachigen Ländern
Die Komplexität von Arzneimitteltherapien hängt von verschiedenen Parametern ab. Wichtige Faktoren
sind beispielsweise die Anzahl der einzunehmenden oder anzuwendenden Medikamente pro Tag, der
Einnahmezeitpunkte und der Medikamente je Einnahmezeitpunkt sowie bei der Einnahme zu befolgende spezielle
Anweisungen. Aber auch die Art der Applikation spielt eine wichtige Rolle. Um die Komplexität verschiedener
Arzneimitteltherapien erfassen und miteinander vergleichen zu können, wurde der „Medication Regimen
Complexity Index“ (MRCI) entwickelt. Für die Nutzung im deutschsprachigen Raum wurde eine deutsche Version
(MRCI-D) erstellt und evaluiert [1]. Im Folgenden wird der MRCI-D vorgestellt, und es werden praktische
Hinweise zum Gebrauch dieses Instruments gegeben.
Schlüsselwörter: Komplexität, Arzneimitteltherapie, Medication Regimen Complexity Index, MRCI,
MRCI-D, Compliance, Adhärenz
Krankenhauspharmazie 2012;33:204–9.
Selbst- und Mitarbeitermotivation – der Anreiz muss stimmen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich selbst und andere zu motivieren. Ein hoch motiviertes Team hat Spaß bei der Arbeit, ist erfolgreich und erreicht seine Ziele. Aber wie schafft man es, sich selbst und andere für die Arbeit zu begeistern?
Bericht aus der Bundeshauptstadt
Die Frühjahrssitzung 2012 von Vorstand und Präsidium des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e. V. fand vom 15. bis 16. März 2012 in Berlin statt. 18 Punkte standen auf der Tagesordnung.
Frühgeborene
Coffein-Gabe bei Apnoe – Ergebnisse nach fünf Jahren
Die Apnoebehandlung von Frühgeborenen mit Coffein führt zwar nach fünf Jahren im Vergleich zu Plazebo nicht zu einer signifikant erhöhten Rate von Kindern ohne Beeinträchtigungen, motorische Funktionen waren jedoch noch nach fünf Jahren besser als nach 18 Monaten.
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer in der Schwangerschaft
Erhöhtes Risiko der pulmonalen Hypertonie beim Neugeborenen?
Das Risiko für eine persistierende pulmonale Hypertonie bei Neugeborenen (PPHN) ist niedrig. Nimmt die Mutter in der späten Schwangerschaft Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) ein, wird es etwa verdoppelt. Deshalb wird eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung zwischen der Depressionsbehandlung der Mutter und dem PPHN-Risiko beim Kind empfohlen.
Nosokomiale MRSA-Pneumonie
Linezolid klinisch und mikrobiologisch erfolgreicher als Vancomycin
Bei Patienten mit nosokomialer Pneumonie und Verdacht auf MRSA-Infektion muss rasch und zielsicher über die initiale antibiotische Therapie entschieden werden. In der ZEPHyR-Studie hat sich das Oxazolidinon Linezolid dem Glykopeptid-Antibiotikum Vancomycin, das bisher weitgehend als Goldstandard in dieser Indikation galt, signifikant überlegen gezeigt. Die Ergebnisse der Studie wurden bei einer von Pfizer veranstalteten Pressekonferenz im Februar 2012 in Berlin vorgestellt.
Akutes Koronarsyndrom
Europäische Leitlinie für den Einsatz von Thrombozytenfunktionshemmern
Das akute Koronarsyndrom ist ein Krankheitsbild mit ernster Prognose. Es erfordert immer eine sofortige duale Thrombozytenfunktionshemmung, das bedeutet die Kombination von Acetylsalicylsäure mit einem P2Y12-Rezeptorantagonisten, wobei heute Clopidogrel, Prasugrel und Ticagrelor zur Verfügung stehen. Die aktualisierte Leitlinie zum Einsatz dieser Wirkstoffe wurde im Rahmen eines von den Firmen Daiichi Sankyo und Lilly anlässlich des europäischen Kardiologenkongresses 2011 in Paris veranstalteten Pressegesprächs vorgestellt und diskutiert.
Kurzvorträge beim ADKA-Kongress in Mainz
Abstracts der Kurzvorträge beim XXXVII. Wissenschaftlichen Kongress der ADKA vom 10. bis 13. Mai 2012
Die Abstracts der Kurzvorträge sind alphabetisch nach Autornamen (Erstautor) sortiert.
Posterausstellung beim ADKA-Kongress in Mainz
Abstracts der Poster beim XXXVII. Wissenschaftlichen Kongress der ADKA vom 10. bis 13. Mai 2012
Die Abstracts der Poster sind alphabetisch nach Autornamen (Erstautor) sortiert.