Biomarker in der Onkologie – Definitionen und Interpretationen
Biomarker sind aus der modernen Medizin kaum mehr wegzudenken. Derzeit gewinnen sie zunehmend in der Krebsdiagnostik, bei der Entwicklung neuartiger zielgerichteter Krebsmedikamente und in der Krebstherapie an Bedeutung. Schlüsselwörter: Biomarker, Krebsmedikamente, zielgerichtete Medikamente
Krankenhauspharmazie 2011;32:523–9.
Therapieresistente Hypertonie – Ursachen, Evaluation und Therapieansätze
Die steigende Prävalenz von Patienten mit therapieresistenter oder schwer einstellbarer Hypertonie ist eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitssystem, weil eine unkontrollierte arterielle Hypertonie mit einer deutlich erhöhten kardiovaskulären Morbidität und Mortalität assoziiert ist. Als therapieresistente Hypertonie wird das Nichterreichen eines definierten Zielblutdrucks trotz adäquater medikamentöser Therapie bezeichnet. Zu den häufigsten Ursachen bzw. prädisponierenden Faktoren zählen ein steigendes Lebensalter, Adipositas, unzureichende Compliance, Medikamenteninteraktionen, eine inadäquate medikamentöse Therapie oder sekundäre Hypertonieformen. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist eine sorgfältige Evaluation und das Beseitigen prädisponierender oder fördernder Faktoren, die Optimierung der medikamentösen Therapie und Compliance sowie die Identifizierung und Behandlung der sekundären Ursachen einer arteriellen Hypertonie.
Schlüsselwörter: Hypertonie, therapieresistente Hypertonie, schwer einstellbare Hypertonie, sekundäre Hypertonie
Krankenhauspharmazie 2011;32:531–42.
Zirkeltraining Arzneimittelinformation – Fit in 5 Stationen
Workshop im Rahmen des 36. Wissenschaftlichen Kongresses des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V. am 13. Mai 2011
In einem Workshop wurde vermittelt, wie man schnell und kostengünstig gute Arzneimittelinformation bieten kann. Die Teilnehmer lernten im „Zirkeltraining“ viele verschiedene Möglichkeiten der Recherche, Erfassung und Dokumentation von Anfragen im Bereich der Arzneimittelinformation.
Krankenhauspharmazie 2011;32:543–5.
Projekte zur patientenorientierten Pharmazie
Kurzvorträge im Rahmen des 36. Wissenschaftlichen Kongresses des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V., Berlin, 13. Mai 2011
In der von Dr. Jörg Brüggmann und Thomas Waßmann, Berlin, moderierten Sitzung mit Kurzvorträgen wurden verschiedene Projekte zur patientenorientierten Pharmazie vorgestellt.
Krankenhauspharmazie 2011;32:546–7.
Überdosierung durch unkritischen Austausch von Antibiotika
Das vom Labor getestete und im Antibiogramm angegebene Tetracyclin wird in der Therapieroutine durch Doxycyclin ersetzt. Ein neuer und noch unerfahrener Arzt versäumt es, die Dosierung anzugleichen. Es werden viel zu hohe Wirkstoffmengen verabreicht.
Volumenersatz bei Sepsis
Metaanalyse vergleicht Humanalbumin mit Kolloiden und kristallinen Lösungen
Intensivpatienten in der akuten Sepsisphase verlieren massiv Flüssigkeit ins Interstitium. Ein adäquater intravenöser Volumenersatz spielt daher eine entscheidende Rolle für die frühzeitige hämodynamische Stabilisierung. Zur Auswahl stehen kristalline Lösungen, synthetische Kolloide, gelatinehaltige Lösungen und Humanalbumin. Eine aktuelle Metaanalyse randomisierter Studien zeigte bei genauerer Betrachtung keine klinische Überlegenheit von Humanalbumin gegenüber Kolloiden. Nur in einzelnen Subgruppen ließ sich ein Benefit darstellen.
Mit Kommentaren von Prof. Dr. med. Matthias Trautmann, Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene, Klinikum Stuttgart, und Dr. med. Stefan Röhrig M. Sc., Chefarzt, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Maria-Josef-Hospital GmbH, Greven
Antibiotikaresistenzen auf der Intensivstation
Rückgang unter „Antibiotic Stewardship“?
Ein unkritischer, wenig gezielter und im Einzelfall zu lange dauernder Antibiotikaeinsatz trägt gerade auf Intensivstationen zur Resistenzzunahme bei. In einer Längsschnittstudie wurde der Einfluss einer von den Autoren als „Antibiotic Stewardship“ bezeichneten, strukturierten Antibiotikapolitik auf die Resistenzrate von Erregern untersucht. Sowohl der Verbrauch von Breitspektrumantibiotika als auch die Isolierungsrate infektionsassoziierter Erreger konnten gesenkt werden. Eine eindeutige Zuordnung der Ergebnisse zu den einzelnen Interventionsmaßnahmen ist jedoch aufgrund des gewählten Studiendesigns nicht möglich.
Mit einem Kommentar von Prof. Dr. med. Matthias Trautmann, Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene, Klinikum Stuttgart
Ernährungsmedizin
Internationaler Konsens zum Thema Tumorkachexie
Experten in der Behandlung kachektischer Tumorpatienten haben gemeinsam eine Definition sowie Empfehlungen zur Diagnose, Einteilung und Behandlung der Tumorkachexie entwickelt.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Verringern Simvastatin/Ezetimib das kardiovaskuläre Risiko?
Bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen verringert eine Senkung des LDL-Cholesterolspiegels mit Simvastatin/Ezetimib das Risiko für ein schweres atherosklerotisches Ereignis signifikant um 17%. Dies ergab die SHARP-Studie, in der 9270 Patienten eingeschlossen worden waren. Für dialysepflichtige Patienten war das Ergebnis allerdings nicht signifikant.
Mit einem Kommentar von Prof. Dr. med. Karl Winkler, Kommissarischer Ärztlicher Direktor, Abteilung Klinische Chemie/Lipidambulanz, Universitätsklinikum Freiburg
Paliperidonpalmitat
Adhärenz-fördernde Erhaltungstherapie bei Schizophrenie
Mit Paliperidonpalmitat (Xeplion®) steht seit dem 2. Mai 2011 auch in Deutschland eine Depotformulierung von Paliperidon zur Verfügung, die auf eine deutliche Verbesserung der Erhaltungstherapie bei Schizophrenie abzielt. In welchem Maße die nur einmal monatliche Gabe des neuen langwirksamen atypischen Antipsychotikums die medikamentöse Adhärenz fördern kann, war zentrales Thema eines Satellitensymposiums, das die Firma Janssen-Cilag am 13. Mai 2011 im Rahmen des 36. Wissenschaftlichen Kongresses der ADKA in Berlin ausrichtete [1].
Brustkrebs
Primärprävention mit Exemestan bei postmenopausalen Frauen
Eine präventive Einnahme des Aromatase-Inhibitors Exemestan reduziert das Risiko für invasiven Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko. Das zeigte die randomisierte doppelblinde Phase-III-Studie MAP.3, die am 5. Juni 2011 während des jährlichen Treffens der amerikanischen Krebsgesellschaft in Chicago vorgestellt wurde.