Hyperkaliämierisiko infolge der Kombination ACE-Hemmer plus Aldosteronantagonist


Rolle der klinisch-pharmazeutischen Beratung am Beispiel einer Arzneimittelinteraktion

Joachim Knauth, Ilmenau

ACE-Hemmer nehmen unter den kardiologischen Medikamenten bezogen auf die Rate an Störwirkungen einen Spitzenplatz ein. Allein ihr Einsatz führte in den USA innerhalb eines Jahres zu 1,5% sämtlicher therapiebedürftiger Neben- und Wechselwirkungen. Nach Veröffentlichung der RALES-Studie 2001, wonach Herzinsuffizienzpatienten besonders von der Kombination ACE-Hemmer plus Spironolacton profitieren, kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Spironolacton-Verschreibungen, verbunden mit einem vermehrten Auftreten von zum Teil lebensbedrohlichen Hyperkaliämien. Ursache hierfür waren vor allem Überdosierungen aufgrund fehlender Anpassung der Spironolacton-Dosis an eine eingeschränkte Nierenfunktion beziehungsweise die Abschätzung der Nierenfunktion ausschließlich unter Verwendung des Serumcreatinin-Werts als alleinigem Parameter. Im Rahmen seiner Beratungstätigkeit kann der Krankenhausapotheker aktiv dazu beitragen, Gefahrenpotenziale wie das der hier beschriebenen Interaktion zu erkennen beziehungsweise zu verhindern.
Schlüsselwörter: Herzinsuffizienz, Kombination ACE-Hemmer/Spironolacton, Hyperkaliämie, Nierenfunktion, Serumcreatinin-Wert
Krankenhauspharmazie 2009;30:107–13.

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