Panitumumab


Fortschritt in der individualisierten, zielgerichteten Therapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms

Hans-Peter Lipp, Tübingen

Mit Panitumumab steht seit wenigen Monaten ein voll humaner, monoklonaler Antikörper zur Therapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms zur Verfügung, der gegen die extrazelluläre Domäne des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGF-Rezeptor) gerichtet ist. Im Vergleich zu Cetuximab weist Panitumumab keine murinen Anteile in der Antikörperstruktur mehr auf, was eine deutlich geringere Inzidenz an Überempfindlichkeitsreaktionen zur Folge hat. Retrospektive Analysen der Phase-III-Studie zeigten, dass nur Patienten mit K-ras-Wildtyp von der zielgerichteten Therapie profitieren. Dieser Erkenntnisgewinn ist auch auf das strukturverwandte Cetuximab übertragbar, unabhängig davon, ob eine Mono- oder Kombinationstherapie zugrunde gelegt wurde. Sehr wahrscheinlich werden in Zukunft noch weitere molekulare Marker hinzukommen, um die Theranostik, die enge Verzahnung von Diagnostik und Therapie, zu optimieren, während die alleinige Ausrichtung auf die dermatologische Toxizität als Parameter für die Therapiesteuerung in den Hintergrund treten wird.
Schlüsselwörter: Panitumumab, K-ras-Wildtyp, K-ras-Mutationen, prädiktive Faktoren, Supportivtherapie
Krankenhauspharmazie 2008;29:524–34.

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