Dr. Annemarie Musch
Die Ausgaben für Gesundheit betrugen im Jahr 2005 insgesamt 239,4 Mrd. Euro. Dies entspricht 10,7% des Bruttoinlandsprodukts. Im Vergleich zum Jahr 2004 stiegen sie um 5,6 Mrd. Euro oder 2,4%, nachdem sie 2004 nahezu stagnierten. Die Gesundheitsausgaben je Einwohner lagen bei 2900 Euro, im Jahr 2004 waren es 2830 Euro.
Mit rund 57% der Ausgaben war die gesetzliche Krankenversicherung der größte Ausgabenträger im Gesundheitswesen. Ihre Ausgaben erreichten 135,9 Mrd. Euro und lagen im Jahr 2005 um 3,3% über denen des Vorjahrs. Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck zahlten 32,4 Mrd. Euro und damit 1,2% mehr als im Jahr 2004. Ihr Anteil an den Gesamtausgaben betrug knapp 14%. Gut 9% oder 22,0 Mrd. Euro entfielen auf die private Krankenversicherung, deren Aufwendungen um 4,2% und damit deutlich überdurchschnittlich gewachsen waren.
Über die Hälfte der Gesundheitsausgaben entfiel auf Waren, d.h. Arzneimittel inklusive Verbandmittel, Hilfsmittel, Zahnersatz und sonstiger medizinischer Bedarf und ärztliche Leistungen. Für beide Leistungsarten wurden jeweils knapp 27% der Gesamtausgaben aufgewendet. Während die Ausgaben für ärztliche Leistungen nur um 0,5% im Vergleich zum Jahr 2004 gestiegen sind, wuchsen die für Waren um 5,4%. Hauptverantwortlich für diesen überdurchschnittlichen Anstieg waren die Arzneimittel, für die 10,2% mehr aufgewendet wurden als 2004.
Fast jeder zweite Euro der Gesamtausgaben wurde in Einrichtungen der ambulanten Gesundheitsversorgung ausgegeben (48%). Die Ausgaben in diesen Einrichtungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 2,6%. Vom Ausgabenvolumen her betrachtet waren Arztpraxen (35,2 Mrd. Euro) und Apotheken (34,8 Mrd. Euro) die bedeutsamsten ambulanten Einrichtungen. Dagegen sanken die Ausgaben in Zahnarztpraxen um 6,7% auf 15,2 Mrd. Euro.
Im (teil-)stationären Sektor wurden mit 87,4 Mrd. Euro 2,3% mehr aufgewendet. Dies entsprach einem Anteil von 37% an den gesamten Ausgaben. Zu den (teil-)stationären Einrichtungen gehören unter anderem Krankenhäuser (62,1 Mrd. Euro) und die Einrichtungen der (teil-)stationären Pflege (18,1 Mrd. Euro).
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